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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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gesagt, ich hätte es getan, und wer sollte es besser wissen als sie? Und wer sollte besser wissen als ich, wie sich das anfühlt? Ich möchte das hier nicht tun. Einen Teil von mir würgt es schon bei dem bloßen Gedanken, diese Demütigung aushalten zu müssen. Doch dann erinnere ich mich an die Leere, die sich seit ihrem Weggang in mir breitgemacht hat. Die Wut wird vergehen, die Demütigung verschwinden, aber ich weiß ganz sicher, dass diese Leere für den Rest meiner Tage in mir sein wird, wenn ich sie nicht zurückholen kann.«
    »Also, dann mach weiter damit«, raunzte Dougal ihn an, »und beachte mich nicht, wenn ich über dieser Schande anfange zu weinen.«
    »Es ist gut für einen Mann, die Unterstützung seiner Familie zu spüren«, warf Payton ironisch ein und grinste, als Cormac lachte. »Falls es Euch tröstet«, sagte er ernster, als Cormac sich auf den Boden kniete, »wenn meine Tante sieht, was Ihr da macht, wird sie es nicht zulassen, selbst wenn Elspeth zögern sollte. Auf jeden Fall wird man Euch die Möglichkeit geben, das Mädchen zu sehen und mit ihm zu sprechen.«
    »Ja, das hilft ein wenig«, sagte Cormac.
    Es bedurfte jeden Gramms seiner Willensstärke, um auf Händen und Füßen den Weg entlangzukriechen. Er musste seinen Stolz mit dem Knüppel zur Unterwerfung zwingen und sich selbst gegenüber der Tatsache blind stellen, dass viel zu viele Leute ihn beobachteten. Cormac hoffte inständig, Payton hätte recht und man würde nicht zulassen, dass er damit allzu lange fortfuhr. Er war mehr als bereit, diese Geste zu zeigen, aber er wusste nicht, wie lange er diesen Schlag gegen seinen Stolz aushalten konnte. Ob richtig oder falsch, es würde anfangen, ihn zu würgen, bis er und Elspeth sich einem anderen Hindernis, das es zu überwinden galt, gegenübersahen.
    »Sie hat ihm die Stute zurückgeschickt«, sagte Maldie, als sie in das Schlafgemach trat, das sie mit ihrem Ehemann teilte.
    »Das ist eine Schande. Es war ein edles Pferd«, murmelte Balfour, während er aus dem Fenster auf eine große Gruppe junger Männer schaute, die sich unmittelbar vor den Toren aufhielt.
    Maldie stellte sich zu ihrem Mann ans Fenster und krauste die Stirn. »Sie weiß, dass er da draußen ist, sagt aber nichts. Sie ist ein eigensinniges Mädchen. Ich verstehe ihre Verletzung und Verärgerung, aber sie muss ein wenig einlenken, oder sie schneidet sich am Ende ins eigene Fleisch.«
    »Noch ist das Spiel ziemlich am Anfang, Liebe. Ja, sie sollte ihn nicht wegreiten lassen, aber lass es auf sich beruhen, solange er keine Anzeichen zeigt, das zu tun. Das Mädchen ist vielleicht einfach nur auf der Hut und muss ein paar Mal durchatmen, um den Kopf freizubekommen. Sie hat meiner Meinung nach nicht geglaubt, dass er kommt.«
    »Sie hätte sich nicht einmal erlaubt, auch nur daran zu denken.« Maldie warf einen skeptischen Blick auf die kleine Menschenansammlung vor den Toren. »Was macht er denn da?«
    Balfour fluchte voller Überraschung, bevor er leise lachte. »Er kriecht.«
    »Oh nein. Nein!« Maldie eilte zur Tür. »Das darf nicht sein. Sie wird jetzt zu ihm gehen, und sollte ich sie an ihren Haaren hinzerren müssen.«
    »Bist du dir sicher, dass du einschreiten solltest?«
    »Ja, erstens kann sie seine große Geste von ihrem Schlafgemach aus nicht sehen, und zweitens wird es in seinem Inneren wie Gift wirken, wenn man zulässt, dass sehr viel mehr als eine Geste daraus wird. Elspeth würde dadurch ebenfalls leiden, denn sie wird ihn niemals ernsthaft demütigen wollen.«
    »Eine Schande«, schimpfte Balfour, als seine Frau aus dem Gemach hastete. »Vermutlich wird er noch nicht einmal so lange dort unten bleiben, dass seine edle Hose verunstaltet wird.« Er folgte seiner Frau. Dann stellte er fest, dass sie in wenigen Minuten zurückkommen würde, und eilte wieder zum Fenster. »Du hast gewonnen, Mädelchen«, sagte er, wobei er sich fragte, wie und wann er selbst ein wenig eingreifen sollte.
    Elspeth starrte auf die kurze Nachricht, die mit der Stute zusammen geschickt worden war.
    Mein Herz, ich bin gekommen, um dich abzuholen.
    Cormac
    Welche Überheblichkeit, dachte sie bei sich, während ihr verräterisches Herz vor Vorfreude laut pochte. Er war so nah. Er sagte, dass er sie wollte. Warum, so wunderte sie sich, rannte sie nicht hinaus, um sich in seine Arme zu werfen?
    »Weil ich Angst habe«, gab sie laut zu und war über sich selbst empört.
    Zwei Monate lang hatte sie ein wahrhaft höllisches Dasein

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