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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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obwohl er wusste, dass er ihr nicht mehr als eine kurze Affäre bieten konnte. Am schlimmsten war das Schuldgefühl, das er hatte, weil er seinen Samen in sie ergossen hatte – etwas, das bei Isabel kaum der Fall war. Er hatte das grässliche Gefühl, dass dasselbe wieder geschehen würde, wenn er mit Elspeth schlief. Sie war wie eine Verrücktheit, die in seinem Blut kreiste, und er wusste nicht, was er dagegen unternehmen sollte.
    Als er an ihr unebenes Bett trat, überlegte er sich, sein Bett von ihrem zu trennen. Er seufzte, denn er konnte es nicht. Elspeth litt noch immer unter ihren Träumen und brauchte in unmittelbarer Nähe Trost von jemandem. Jetzt, wo sie miteinander geschlafen hatten, gab es keinen Grund mehr, sich von ihr fernzuhalten. Und sollte er getrennt von ihr schlafen, würde er ihre Gefühle verletzen.
    Als er neben ihr ins Bett schlüpfte, drehte sie sich um und kuschelte sich neben ihm zusammen. Sofort spannte sich sein Körper vor Verlangen an, und er fluchte innerlich. Das eine Mal konnte er als einen gedankenlosen Augenblick, entstanden aus blinder Leidenschaft, entschuldigen, aber wenn er weiterhin mit ihr schlief, würde er ihr ohne Worte mehr versprechen, als er ihr geben konnte. Sie begann seine Brust zu streicheln, und er unterbrach sie schnell, indem er ihre Hand mit seiner festhielt. Wenigstens heute Nacht konnte er sie aus gutem Grund zurückweisen – aus einem Grund, der nicht beleidigend oder verletzend war und noch nicht einmal einen Hinweis auf seinen eigenen Gefühlsaufruhr enthielt.
    »Nein, Mädchen«, sagte er und küsste sie auf die Stirn. »Du bist wund, und das muss erst abheilen.«
    »Ja, es ist ein bisschen empfindlich«, gab sie zu. »Ich hätte mich vermutlich erst für eine Weile ins Wasser setzen sollen, damit es nachlässt.«
    »Oh ja, deine lieblichen Körperteile in Eis zu verwandeln ist eine gute Kur.«
    Sie kicherte, und zwar nicht nur wegen seiner Worte, sondern weil ein Funken des alten Cormac durch den seltsamen Schutzschild, den er zwischen ihnen aufgebaut hatte, zu sehen war. »Du bedauerst es, oder?«
    Er seufzte und fuhr mit seinen Fingern durch ihr Haar, während er nach einem Weg suchte, ehrlich und doch freundlich zu sein. »Ja, aber nicht, weil es mit dir geschehen ist. Ich wollte dich, und es war das Schönste, was mir je widerfahren ist, aber es hätte mir niemals widerfahren dürfen. Ich hätte der Versuchung widerstehen sollen, denn ich habe dir nichts weiter als das anzubieten.«
    Das tat weh, doch Elspeth befahl sich, vernünftig zu bleiben. Ein einziger Liebesakt an einem Bachufer reichte nicht aus, um Isabels Griff aufzubrechen. »Ich glaube nicht, dass ich dich um mehr gebeten habe.«
    »Das hättest du aber tun sollen. Ein Mädchen von edler Abkunft wie du sollte mehr fordern. Du hättest dieses Geschenk für deinen Ehemann aufsparen sollen.«
    »Ich bin fast zwanzig und habe noch keinen Mann getroffen, den ich zum Mann oder zum Geliebten haben wollte. Du sorgst dafür, dass ich brenne. Vielleicht habe ich mich ja, obwohl du sagst, dass du mir nicht mehr als eine kurze Liebesaffäre bieten kannst, dazu entschlossen, dass ich lang genug auf dieses Mehr, von dem du sprichst, gewartet habe. Jetzt nehme ich mir einfach, was ich haben will.«
    »Für ein Mädchen wie dich kann ein solcher Leichtsinn ernsthafte Folgen haben.«
    »Das ist mein Problem, nicht deins.«
    »Elspeth…«
    Sie strich mit ihren Lippen über seine und brachte ihn zum Schweigen. »Nichts mehr davon. Ich besitze sowohl den Verstand als auch den Willen, zu einem Mann Nein zu sagen. Ich möchte es nicht zu dir sagen. Nimm das einfach so hin und vergiss deine Schuldgefühle, denn du hast sie nicht verdient. Ich bin eine erwachsene Frau und kein Kind mehr, das du beschützen oder dem du Entscheidungen abnehmen musst. Lass es, Cormac. Wenn wir zu viel darüber sprechen, sagen wir Dinge, die keiner von uns hören möchte.« Sie machte es sich in seinen Armen bequem. »Schlaf. Das ist auch das, was ich vorhabe.«
    Er starrte zu den Sternen hoch und wünschte, alles so einfach zu sehen. Sie bot ihm Leidenschaft ohne Fesseln an, und er sehnte sich danach, sie anzunehmen. Dennoch sagte ihm sein Instinkt, dass es bei Weitem nicht so einfach war.

5
    Als sich die Tür hinter Cormac schloss, stieß Elspeth einen Fluch aus und sah sich im Zimmer nach einem Gegenstand zum Werfen um. Als sie vergangene Nacht in seinen Armen eingeschlafen war, hatte sie gedacht, dass alles in Ordnung sei,

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