Der Schwur des Highlanders
seinen Rücken berühren.
Fest dazu entschlossen, beeilte er sich, sein Bad zu beenden. Wenn er Glück hatte, konnte er ein anständiges Pferd kaufen, ohne seine Börse ganz leeren zu müssen, und rechtzeitig vor dem Abendbrot wieder bei Elspeth sein. Wenn er sogar sehr viel Glück hatte, überlegte er sich bedrückt, konnte er seine Aufgabe erledigen und trotzdem noch genug Geld für das Essen übrig haben.
Elspeth krauste die Stirn, als sie an dem Töpfchen mit Parfum schnupperte, dass ihr die Händlerin hinhielt. Es roch angenehm, ein zarter Duft von Lavendel, wie sie ihn immer gern hatte. Ihr eigener Vorrat gehörte wie auch ihre herrlichen Roben, die sie während der Hochzeitsfeierlichkeiten ihrer Freundin hatte tragen wollen, zu den vielen Opfern ihrer Entführung. Sobald sie wieder in Sicherheit war, würde sie Bridgit ein wunderschönes Geschenk schicken und einen langen Brief zur Erklärung schreiben müssen.
»Ist es zu stark, Mylady?«, fragte die Frau.
»Nein, es ist reizend. Um ehrlich zu sein, mein Lieblingsduft.« Sie lächelte schwach. »Ich hatte eigentlich an etwas anderes gedacht, etwas, das ein Mann sehr verführerisch finden könnte.«
»Aha, ein Mann.« Die Händlerin nahm eines der Fläschchen, die Elspeth schon getestet hatte, zögerte, stellte es ihr aber hin. »Manche Damen behaupten, dieser Geruch zieht einen Mann an und erregt seine Leidenschaft.«
Elspeth roch erneut daran, seufzte aber. »Ich glaube nicht, dass es zu mir passt, obschon es für die Nase angenehm ist.« Sie kehrte zum Lavendel zurück. »Ich denke, ich bleibe doch bei dem, von dem ich weiß, dass es sich gut mit meinem eigenen Geruch verträgt.«
»Sehr klug. Wollt Ihr auch Seife haben?«
»Ja.« Elspeth zählte sorgfältig das Geld für ihre Einkäufe ab und lächelte nervös, als sie den aufmerksamen Blick der Frau bemerkte. »Stimmt etwas nicht?«
»Na ja, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber wenn Ihr das Verlangen eines Mannes erregen wollt, habe ich vielleicht etwas für Euch.«
»Nur keine Angst, mich zu beleidigen. Ich stehe mitten in einem grimmigen Kampf um das Herz eines Mannes und ziehe jede Waffe in Betracht.« Ihr stockte vor Begeisterung der Atem, als die Frau ein fantastisches Nachtgewand auf dem glatten Holztisch ausbreitete. »Es ist wunderschön.«
Elspeths Augen wurden noch größer, als sie ihre Finger unter das weiche Tuch gleiten ließ und feststellte, wie dünn es war. Es würde sehr wenig verbergen. Bei genauerer Betrachtung erkannte sie, dass der größte Teil des edlen Mieders aus feiner Spitze gearbeitet war, die gerade an der richtigen Stelle dick genug war, um die Brustspitzen zu verbergen, ansonsten überall dünn. Das Einzige, was das Nachtgewand am Körper der Trägerin festhalten würde, waren die zierlichen Bänder, die oben an jedem Ärmel befestigt waren. Es handelte sich zweifellos um ein sehr sinnliches Kleidungsstück. Elspeth war sich nur nicht sicher, ob sie den Mut hatte, es zu tragen, und wenn ja, ob sie das Geld hatte, es zu kaufen.
»In der Tat eine sehr feine Waffe«, sagte Elspeth, »aber sie könnte zu teuer für mich sein.« Sie fuhr zusammen, als die Frau den Preis nannte, denn es würde kaum genug übrig bleiben, um sich ein Bier zu kaufen. »Vielleicht können die Kosten durch einen Tauschhandel gesenkt werden. Hast du irgendwelche Beschwerden, Frau? Ich bin eine Heilerin, und ich habe eine Menge von meiner Mutter gelernt, Lady Maldie Murray.«
»Oh, ich hörte von ihr. Selbst die Douglas suchten sie auf. Ich habe Probleme mit meinen Händen«, sagte die Frau und streckte sie Elspeth entgegen, damit sie sie anschauen konnte. »Sie tun manchmal ziemlich weh, und das behindert mich bei meiner Arbeit.«
»Aha, eine unangenehme Sache.« Elspeth stellte ihren Kräuterbeutel auf den Tisch und suchte nach einer bestimmten Salbe, von der sie sicher wusste, dass sie helfen würde. »Man kann es nicht heilen, Frau, aber man kann den Schmerz lindern. Sorg dafür, dass deine Hände nicht kalt werden, und pass auf, dass sie nicht nass sind, wenn die Luft abkühlt.« Sie hielt ihr ein Salbentöpfchen hin. »Reib sie damit ein, wenn sie anfangen zu schmerzen, aber nicht zu dick.« Sie nahm einen Fetzen Pergament und ein Stück Kohle, das man mit dem Messer spitz zugeschliffen hatte, und schrieb das Rezept für die Salbe darauf. »Damit kannst du sie dir nachmachen, wenn du sie brauchst. Schreib es lieber möglichst bald mit richtiger Tinte ab, denn so verwischt es
Weitere Kostenlose Bücher