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Der Schwur des Maori-Mädchens

Der Schwur des Maori-Mädchens

Titel: Der Schwur des Maori-Mädchens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Walden
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Auckland transportieren kann. Wir haben keine hundertprozentige Sicherheit über die Identität des Toten, doch wir müssen annehmen, dass es sich um einen Geschäftsmann aus Wan-ganui handelt. Sein Name ist Henry Carrington. Dieser Mann kam im Jahr achtzehnhundertdreiundsechzig, also vor fast sechzig Jahren, nach Russell und übernachtete, wie uns der Sohn des damaligen Besitzers, Mister Dorson, versicherte, in dem einzigen Hotel vor Ort. Er wollte ein Strandhaus in Oneroa verkaufen. Mister Dorson, der damals noch ein Kind war, hat den möglichen Käufer sogar noch dorthin geführt, doch Mister Carrington ist nicht erschienen. Und er hat auch sein Gepäck nie abgeholt. Mister Dorsons Vater meldete den Vorfall damals der Polizei, doch aufgrund der Aussage der Ehefrau von Mister Carrington war davon auszugehen, dass der Mann sich nach England abgesetzt hatte. Nun müssen wir vermuten, dass er das wohl doch nicht getan hat, sondern hier, auf welche Weise auch immer, sein Leben verloren hat. Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.«
      Vivian war speiübel. Ohne Vorwarnung entfernte sie sich aus der Menge und lief hinunter zum Meer. Dort nahm sie eine Hand voll Wasser und kühlte damit ihr erhitztes Gesicht, doch Frederik war ihr gefolgt.
      »Vivian? Weißt du etwas darüber? Hat Matui dir irgendetwas über Henrys Schicksal verraten?«
      Vivian musterte ihn spöttisch. »Selbst wenn, dir würde ich das sicher nicht auf die Nase binden. Du weißt doch genug über Henry Carrington. Das wäre in der Tat eine schöne Geschichte. Mumifizierte Leiche - ein Vergewaltiger und Verwandter des Bischofs von Auckland.«
      »Du bist gemein! Du weißt genau, dass ich das nicht schreiben werde. Ich werde mich auf die Aussage der Polizei beschränken. Es waren private Gründe, warum ich gefragt habe. Du siehst nämlich aus wie der Tod, und das bereitet mir Sorge. Und auch, dass du im Schlepptau dieses schleimigen Kerls hier auftauchst.«
      »Glaubst du, mir passt es, wenn ich mich von deiner Isabel bedrohen lassen muss, dass der Bischof mich holen will?«
      Frederik stöhnte auf und legte seine Stirn in Falten. »Vivi, bitte lass uns nicht länger streiten, aber sie hat recht. Vater hat vor Wut getobt, als ich ohne dich nach Auckland zurückgekehrt bin. Ich befürchte, es wird nicht so einfach für dich sein, ungehindert nach England durchzubrennen.«
      »Das ist auch gar nicht mehr mein Plan«, erwiderte Vivian schnippisch. Etwas versöhnlicher fügte sie hinzu: »Ich werde vorerst in diesem Land bleiben. Es gibt noch so viele offene Fragen, und ich kann mich meiner Begeisterung für Neuseeland nicht entziehen.«
      »Das hat aber nichts mit dem Kerl zu tun, oder?«, fragte Frederik in scharfem Ton.
      »Nein, eher mit dem alten Mann auf dem Berg. Ich muss akzeptieren, dass meine Wurzeln hier sind, womit ich allerdings weniger den Bischof meine als meine Verwandtschaft mit Maggy, wie die auch immer geartet sein mag. Du weißt doch, Matui hat seine eigene Erzählweise.«
      Frederik lachte. »Das kann man wohl sagen. Was hat er überhaupt dazu gesagt, dass ich nicht mehr mitgekommen bin?«
      »Er wusste vom ersten Augenblick an, dass du nicht der leibliche Sohn des Bischofs bist.«
      Frederik erstarrte. »Er weiß davon? Und was, wenn er es weitersagt?«
      »Du denkst wirklich nur an deine Karriere, nicht wahr? Aber du kannst dir sicher sein, dass Matui nichts fernerliegt als das. Jetzt jedoch rate ich dir, nicht ganz so verbissen zu gucken. Sie kommen.«
      Kaum dass sie das ausgesprochen hatte, setzte Vivian ein gespieltes Lächeln auf, weil Isabel und Ben mit gleichermaßen finsteren Mienen auf sie zutraten.
      »Hast du ihr endlich in aller Deutlichkeit gesagt, dass dein Vater sie holen kommt, wenn sie nicht freiwillig in sein Haus zurückkehrt?«, fragte Frederiks Verlobte in scharfem Ton.
      »Ja, hat er, aber liebe Isabel, sobald der Bischof in Whangarei auftaucht, werde ich fort sein. In das ungastliche Haus setze ich keinen Fuß mehr. Vormund hin oder her«, konterte Vivian nicht minder schroff.
      »Stellen Sie sich das mal nicht so einfach vor, der Arm des Bischofs reicht auch bis in die Northlands.«
      »Oh, da zittere ich aber, und ich finde es brav von Ihnen, wie Sie sich schon jetzt zum Sprachrohr Ihres künftigen Schwiegervaters machen.«
      »Vivian, bitte!«, ermahnte Frederik sie gequält. »Mit Vater ist wirklich nicht zu spaßen. Er ist fest entschlossen, dich zurückzuholen.«
      »Na

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