Der Schwur des Maori-Mädchens
Mund war so trocken, dass ihr das Reden Schwierigkeiten machte.
»Liebling, wie lange wollen wir das noch so weitermachen? Ich gratuliere dir zu deiner Verlobung, du gratulierst mir zu meiner Verlobung, ich wünsche dir viel Glück mit Ben, du mir alles Gute mit Isabel?«
Vivian blickte ihn verdutzt an. Und noch verblüffter war sie, als er in lautes Gelächter ausbrach.
»Ach, Vivi, wenn du dein Gesicht jetzt sehen könntest. Wie ein Fragezeichen. Aber selbst so bist du die süßeste, klügste und schönste Frau auf der Welt.«
Bevor Vivian überhaupt begriff, wie ihr geschah, hatte Fred sie vom Stuhl gezogen und sie an sich gedrückt. So kräftig, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Dann küsste er sie. Vivian erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich.
Als sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten, sah sich Fred suchend um. »Wo ist der Hund?«
»Der hat sich taktvoll davongemacht.« Sie lächelte.
»Was meinst du, machen wir noch einen Spaziergang?« Aus Freds Augen glitzerte Begierde.
»Du hast doch was vor«, entgegnete Vivian zärtlich.
»Vertraust du mir?«
»Ja«, entfuhr es ihr aus tiefstem Herzen, und sie hakte sich bei ihm unter. Vivian wunderte sich ein wenig, dass er mit ihr den Weg nach Whangarei einschlug. Als sie den Wasserfall passierten, schlug er ein Bad vor. Vivians Augen leuchteten. Das war eine wunderbare Vorstellung, mit Frederik unter dem sternenklaren Nachthimmel zu schwimmen.
»Wer zuerst ausgezogen ist!«, rief sie übermütig und riss sich die Kleidung vom Leib. Frederik war lange nicht so schnell, sodass sie vor ihm in den See springen konnte, auf dem das Mondlicht sich malerisch spiegelte.
»Na warte!«, drohte er ihr und beeilte sich.
Als er ins Wasser kam, schwamm sie vor ihm weg, aber schließlich konnte er sie packen. Erst balgten sie ein wenig, doch dann schmiegten sie sich aneinander. Selbst im kalten Wasser fühlte Vivian seine Erregung. Ihr wurde so heiß, als würden sie im warmen Sand liegen.
»Vivian, ich möchte dich etwas fragen.«
Sie stöhnte lustvoll auf. »Ich tu alles, was du willst. Auch hier im kalten Wasser.«
»Dann bedeutet das: ja?«
»Ja!«
Vivian wunderte sich, dass er sie losließ. Sie wollte ihm ganz gehören, an diesem einzigartigen Ort, umgeben von grünen Farnen, in den Ohren das Rauschen des Wasserfalles.
»Willst du meine Frau werden?«, fragte Frederik feierlich.
»Ja, auf der Stelle«, lachte sie.
Fred fiel in ihr Lachen ein. »Das wird nicht möglich sein, denn das Wasser ist zu kalt, um das Feuer meiner Lenden aufrechtzuerhalten. Ich schlage vor, wir machen uns ein Bett im Farn.«
Vivian blickte ihn zärtlich an. Der Mond ließ sein Haar fast weiß strahlen. Und dann seine warmherzigen Augen, sein sinnlicher Mund, sein energisches Kinn. Ich liebe ihn, durchfuhr es sie, ich liebe ihn so sehr.
Als sie aus dem Wasser geklettert waren, suchten sie sich einen geschützten Platz und ließen sich ins weiche Moos fallen, das unter den Farnen den Boden bedeckte.
Er küsste sie überall. Erst ihr Gesicht, dann ihren Hals, ihre Schultern. Er wanderte immer tiefer. Als er bei ihren Brustwarzen angekommen war, stöhnte sie leise auf. Er machte es so sanft, dass es ihr wie ein Blitz durch den ganzen Körper fuhr. Als er nun ihren Bauch mit heißen Küssen bedeckte, hatte sie für einen Augenblick Sorge, sie könnte das Bewusstsein verlieren.
Es schien ihn auch sehr zu erregen, denn an ihrem Schenkel spürte sie seine drängende Männlichkeit. Als er sie nun zwischen den Schenkeln küsste, schrie sie auf vor Lust, doch er hörte nicht auf. Vivian wusste nicht mehr, wo sie war. Alles konzentrierte sich auf das, was seine Zunge mit ihrem Körper anstellte, bis es urplötzlich in ihrem Bauch zu kribbeln begann, das zu einem Zucken wurde und sich zwischen ihren Schenkeln entlud. Sie wand sich und bebte von Kopf bis Fuß. Dabei stöhnte und schrie sie seinen Namen, und als er in sie eindrang, krallte sie sich in seinen Rücken und keuchte: »Ich liebe dich!«
Als sie schließlich erschöpft in seinen Armen lag und sie gemeinsam zum Himmel hinaufblickten, fragte Frederik noch einmal: »Willst du meine Frau werden?«
Vivian nickte trunken vor Glück.
»Dann kommst du also mit nach Dunedin.«
»Meinst du, wir können Matui mitnehmen?«
Frederik hob die Schultern. »Von mir aus gern, aber ich weiß nicht, ob der alte Mann sich noch verpflanzen lässt.«
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