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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schutz geboten hätten. Selbst ohne den alles durchnässenden Regen wäre es schwer gewesen, Feuerholz zu finden, und bei dem Gedanken, Tothas einem Lager ohne Feuer auszusetzen, verkrampfte sich Bahzells Magen. Mittlerweile war es schon Abend geworden und das Licht schwand rasch. Sie mussten sehr bald anhalten, und er drohte zu verzweifeln, als er eine Bewegung im Augenwinkel sah.
    Er wirbelte herum, doch was es auch gewesen sein mochte, es schien von dem öden Hügel verschluckt worden zu sein. Er hob
die Hand und hielt die Kolonne an, griff unter den Umhang und zog umständlich sein Schwert. Schließlich gelang es ihm und Brandark trieb sein Pferd neben ihn.
    »Was?« Selbst die Blutklinge klang ausgelaugt, und Bahzell deutete mit einem Nicken auf den Hügel.
    »Ich glaube, ich habe da drüben etwas gesehen.«
    »Was?« Diesmal klang Brandark etwas interessierter.
    »Das weiß ich nicht genau«, gab der Pferdedieb zu, »aber was es auch war, es ist verschwunden.«
    »Da oben?« Bahzell musterte den felsigen, wasserüberströmten Hang skeptisch.
    »Aye.« Bahzell betrachtete den Hügel einen Augenblick lang prüfend und zuckte schließlich mit den Schultern. »Wartet hier«, befahl er knapp und marschierte den Hang hinauf.
    Es war sehr schwieriges Gelände, und er hätte Brandark nicht sagen können, warum er sich die Mühe machte, aber irgendetwas regte sich in seinem Hinterkopf. Das eisige Wasser reichte ihm fast bis zu den Knien, als er durch einen Spalt zu der Stelle ging, an der er die Bewegung gesehen hatte. Und er hatte sie beinahe erreicht, als er ein tiefes, wütendes Zischen hörte.
    Er wich zurück, ein brauner Schatten tauchte aus dem Boden auf. Es war eine Wildkatze, der kleinere Cousin der mörderischen Raubkatzen, die das Ostwandmassiv beherrschten. Er durchstreifte die Vorgebirge. Bahzell legte die Ohren an, als schwarze Lippen zehn Zentimeter lange Fänge entblößten und die Katze, wütend über sein Eindringen, erneut fauchte.
    Wildkatzen waren ebenso intelligent wie gefährlich, und das Tier fauchte ein drittes Mal, diesmal aus purer Verzweiflung, da es Bahzells Größe abmaß und sein drohendes Schwert sah. Es kauerte sich auf den Felsen, und sein Schweif zuckte, als wollte es angreifen. Doch dann zischte es nur empört und verschwand mit einem erstaunlichen Satz im Regen.
    Bahzell atmete langsam aus. Er hatte nicht gemerkt, dass er die Luft angehalten hatte, und gleichzeitig dämmerte ihm, warum die Katze so wütend gewesen war. Er kniff die Augen zusammen und ging rasch weiter.
    Da! Eine vorspringende Felsnase hatte den schmalen Spalt im Hügel vor ihren Blicken verborgen, doch jetzt sah ihn Bahzell. Der Durchgang war hoch genug, dass selbst er hindurchpasste, auch wenn es an den Schultern eng wurde. Aber er zwängte sich hinein. Er tastete sich einige Schritte weiter, während der Fels seine Haut aufscheuerte, und hielt sein Schwert wachsam in der Hand. Keine Wildkatze würde ihren angestammten Bau kampflos aufgeben, Schwert hin oder her, aber Bahzell wollte kein Risiko eingehen, und wenn die Katze einen Partner hatte …
    Hatte sie nicht. Nach drei Metern wurde es etwas heller. Der Felsspalt verbreiterte sich, und Bahzell drang weiter in das graue Licht vor, blieb schließlich stehen und grinste breit.
    Es war eine Höhle, die sogar genug Platz für ihre Pferde bot. Aus einer Öffnung in der hohen Decke strömte Wasser in ein Becken, das einen unterirdischen Ausgang haben musste, da das Wasser nicht bis zum Höhleneingang geflossen war. Sie besaßen zwar kein Brennholz hier, aber er hatte einen großen Haufen Kienspan gesammelt, als es angefangen hatte zu regnen. Das Packpferd hatte zwar protestierend mit dem Kopf geschlagen, als er ihm das Holz zu seiner Last geladen und es mit einem Umhang zugedeckt hatte, aber es reichte, um das Holz zu trocknen, das Brandark und er von den Büschen am Fuß des Hügels sammeln konnten. Sie brauchten die Tiere nur heraufzuschaffen, was allerdings nicht einfach zu werden versprach. Doch Bahzell Bahnakson hätte auch eine schwierigere Aufgabe gelöst, wenn er dafür aus dem Regen gekommen wäre.
    Er schob sein Schwert in die Scheide und ging zu den anderen zurück.
     
    Etwas weckte ihn auf, und diesmal war es zur Abwechslung kein Traum. Er richtete sich auf und spitzte die Ohren, während er versuchte herauszufinden, was es gewesen sein mochte. Aber er konnte keine Gefahr erkennen.
    Das Licht des Feuers warf rotgelbe Schatten auf die Felswand, während

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