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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fuhr gelassen fort: »Es sind vielleicht mehr geworden, mein Freund, aber sie haben viel Zeit verloren, als sie hier warteten. Wir sind jetzt kaum noch eine Stunde … bei offenem Gelände vielleicht zwei Stunden hinter ihnen.«
    »Wundervoll. Und wenn wir sie schließlich erwischen, dann erledigst du die zwanzig rechts und ich die zwanzig links, und dabei hoffen wir, dass uns diese verfluchten Hexer nicht für unsere Mühe in Gurken verwandeln!«
    »Wir sollten einfach unser Glück versuchen und die Hoffnung nicht verlieren.« Bahzell deutete auf die träge wirbelnden Flocken. »Wenn wir sie nicht bald angreifen, wird der Schnee selbst die Spuren einer ganzen Armee zudecken. Noch können wir ihnen leicht folgen, doch wenn ihre Spuren unter einer dicken Schneedecke liegen und sie auf die Idee kommen, die Richtung zu wechseln, brauchen wir Stunden, um sie wiederzufinden. Falls es uns überhaupt gelingt.«
    »Das wird ja immer besser.« Brandark richtete sich im Sattel auf, spähte durch den stärker werdenden Schneefall auf den Horizont und seufzte zustimmend, während er dem Pferdedieb einen mürrischen Blick zuwarf.
    »Irgendwas von unserem Freund zu sehen?«
    »Seit heute Morgen nicht mehr«, antwortete Bahzell, »aber er ist in Richtung Südwesten geritten, also scheint er wieder eine Abkürzung zu nehmen. Er muss irgendwo vor uns sein und dort auf sie warten, obwohl ich einfach nicht weiß, wie er das anstellt.«
    »Warum sollte er vernünftiger sein als das andere hier?« Brandark deutete auf die Hügel und die vereinzelten, niedrigen Büsche, die die verschneite, gefrorene Marsch bedeckten.
    »Aye, da hast du Recht.« Bahzell pickte achtlos Eisklumpen aus der Mähne seines Packpferdes, während er die Spuren vor sich betrachtete. Brandark und er waren zwar endlich in Schlagdistanz, doch es gab zu viele Unbekannte in dieser Gleichung, als dass ihn das froh gestimmt hätte. Zaranthas hexende Häscher wurden jetzt von mindestens vierzig Männern begleitet, und selbst wenn die Hradani sie vollkommen überrumpeln konnten, standen ihre Chancen nicht sonderlich gut. Dann war da auch noch dieser geheimnisvolle Reiter, der kein Sothôii war, auch wenn er auf einem ihrer Rösser ritt. Tomanâk allein mochte wissen, was der vorhatte.
    Er stieß ein gereiztes Knurren aus. Wenn Tomanâk so brennend daran interessiert war, sich seiner Dienste zu versichern, warum machte er sich dann nicht wenigstens nützlich, indem er ihm einige Informationen verschaffte, die ihm nützlich sein konnten?
    »Unter anderem deshalb«, dröhnte eine tiefe Stimme in einem versteckten Winkel seines Gehirns, »weil du mich nicht gefragt hast.«
    »Wirst du wohl damit aufhören!«, fuhr Bahzell hoch, und Brandark schaute ihn überrascht an. Dann schluckte die Blutklinge und ritt wortlos ein Stück weiter. Bahzell sah seinem Freund nach, und dessen nüchterne Miene machte ihn nur noch wütender. Das war nicht Tomanâks erstes Gespräch seit dieser Nacht in der Senke, und Brandark hatte weit weniger gelassen reagiert, als Bahzell zum ersten Mal unvermittelt stehen geblieben war und mit der leeren Luft argumentiert hatte. Zwar hatte
Brandark nicht lange gebraucht zu erraten, mit wem sein Freund da stritt, aber er hütete sich, auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren. Das war zwar vermutlich besser, als wenn er Bahzell unverblümt für verrückt erklärt hätte, aber es fühlte sich nicht unbedingt besser an.
    »Wenn du keine Antworten willst, solltest du auch keine Fragen stellen.« Die enervierend vernünftige Stimme vibrierte in allen Knochen von Bahzells Körper.
    Der Pferdedieb holte tief Luft, atmete hörbar aus, stemmte die Hände auf die Hüften und starrte böse in den Himmel hinauf.
    »Ich habe nicht gefragt«, sagte er langsam und deutlich. »Und außerdem hast du nicht gesagt, du wolltest mich nicht mehr belästigen, bis ich bereit wäre, dich anzuhören?«
    »Vergiss nicht, dass ich gesagt habe, ich würde wiederkommen«, erinnerte ihn Tomanâk in seinem Kopf. »Du hast mir eine Frage gestellt, wenn auch vielleicht nicht bewusst. Was deine Bereitschaft, mich anzuhören betrifft … wenn du dazu nicht bereit wärest, könntest du mich nicht hören.«
    »Willst du damit sagen, dass du deinen Paladinen jedes Mal in den Ohren liegst, wenn einer deinen Namen auch nur denkt?«, wollte Bahzell wissen, und ein tiefes, dunkles Lachen erschütterte ihn.
    »Normalerweise nicht«, antwortete der Gott nach einer Weile. »Der Verstand der

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