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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hattest!« Ihre Lippen zitterten und er strich ihr noch einmal über das Haar. »Tothas hat uns alles erzählt, und ich kann dir dein Vorgehen nicht verübeln.«
    »Tothas!«, stieß sie hervor und sah sich beunruhigt um, weil ihr jetzt erst die Abwesenheit ihres Paladins auffiel. »Ist er …?«
    »Tothas geht es gut«, erwiderte Bahzell zuversichtlich. »Er war für eine solche Reise noch nicht kräftig genug, also haben wir ihn in Dunsahnta gelassen, wo er auf Rekah aufpasst. Er war halb verrückt vor Sorge um dich, aber wenigstens besaß er genug Verstand, um einzusehen, dass wir besser allein gingen. Er schickt dir durch uns seine Liebe.«
    »Rekah lebt?« Ungläubige Freude zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Sie behaupteten, sie wäre tot!«
    »Aye, zweifellos haben sie das auch geglaubt, doch als wir sie verlassen haben, lebte sie noch. Eine Heilerin kümmert sich jetzt darum, dass das auch so bleibt.«
    »Das habt ihr getan und so verhält es sich auch«, mischte sich Wencit ein. Bahzell schaute den Mann fragend an und der Zügellose Zauberer lächelte. »Ich halte mich ganz gern auf dem Laufenden«, erklärte er. »Tothas und Rekah geht es gut. Der Militärbefehlshaber von Duhnsanta ist vor vier Tagen dort eingetroffen und säubert seitdem die Gegend von den Kumpanen des Barons.«
    Zarantha schloss die Augen und ließ sich wieder gegen Bahzell
zurücksinken. »Du hast meine Gebete erhört«, flüsterte sie. »Liebster Freund, ich werde dir nie entgelten können, was du alles getan hast.«
    »Dafür gibt es auch keinen Grund«, erwiderte Bahzell, während er sie hielt. »Ich habe es dir schon einmal gesagt, Mädchen: Man muss in dieser Welt für sich selbst sorgen.«
     
    Bahzell riss sich von diesen Erinnerungen los und schaute Zarantha wieder an. Er hatte sie Wencit erst gar nicht übergeben wollen, nachdem sie eingeschlafen war, aber auch wenn er wenig über Zauberei wusste, konnte er doch Wencits Miene entschlüsseln. Der Zügellose Zauberer war besorgt, und Bahzell hatte das unsichtbare Tasten gespürt, als würde Wencit mit seinem Verstand tief in den von Zarantha eindringen und nach Wunden suchen, die noch nicht verheilt waren. Jetzt räusperte er sich und der Zauberer sah ihn an.
    »Ihr seid offenbar nicht ganz so zufrieden mit ihr, wie Ihr es gern wärt«, sagte der Hradani. Wencit seufzte.
    »Noch nicht. Mit der Zeit wird sie sich gänzlich erholen, aber sie braucht Pflege und Beobachtung, bis es so weit ist.«
    »Aha?« Bahzell spitzte die Ohren.
    »Sie haben sie vergewaltigt, Bahzell. Nicht ihren Körper, aber ihren Verstand, und sie ist ein Magier.« Wencit schüttelte wütend den Kopf. »Und Zarantha wusste, was sie taten, und das hat die Sache noch schlimmer gemacht. Sollten sie noch einmal eine Chance bekommen, werden sie nicht erst versuchen, sie zu kontrollieren, sondern sie augenblicklich töten.«
    »Könnt Ihr sie aufhalten?«, fragte der Pferdedieb.
    »Das kann ich, aber dafür muss ich Zarantha ständig in meiner Nähe behalten. Den Schaden, der bereits angerichtet wurde, kann ich nur begrenzen, damit er sich nicht verschlimmert. Bis wir sie an einen sicheren Ort gebracht haben, wo sie sich heimisch fühlt, damit ich alte Assoziationen nutzen kann, um ihre Abwehrkräfte wieder aufzubauen. Das bedeutet, sie muss in eine Magierakademie oder aber nach Jashân. Beides dürfte nicht einfach zu erreichen sein.«
    »Warum nicht?«, erkundigte sich Brandark von der anderen Seite des Lagerfeuers.
    »Der Cult von Carnadosa hat in Norfressa mehr Anhänger, als die meisten Menschen sich auch nur annährend vorstellen können«, antwortete Wencit. »Seine Anhänger vermeiden es zwar sorgfältig, Aufmerksamkeit zu erregen, aber sie sind immer bei uns. Die Dunklen Götter machen ihren Gefolgsleuten große Versprechungen, und die Gier nach Macht ist tief in den Herzen der Menschen verwurzelt. Erst recht in denen der Zauberer.« Er lächelte die beiden Hradani trübe an. »Wer die Gabe besitzt, kann diesem schrecklichen Bedürfnis, dem Zwang, ihre Kunst auszuüben, nicht wiederstehen. In gewisser Weise entspricht dieser Zwang unserer Blutrunst. Er treibt uns mit einer Macht und Leidenschaft an, die wohl nur ein Hradani vollkommen verstehen kann.«
    Bahzell rührte sich zunächst nicht, dann nickte er langsam. So hatte er das zwar noch nie betrachtet, aber die Worte des Zauberers klangen logisch, und Wencit nickte, als er sah, wie sich das Verständnis auf dem Gesicht des Pferdediebes

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