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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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du machst dich trotzdem nicht ohne mich aus dem Staub!«, wiederholte Brandark. Bahzell sah ihn finster an, aber die Blutklinge vergalt ihm den Blick mit gleicher Münze. »Sollte Wencit sich entscheiden, heimlich vor seinen Feinden zu fliehen, braucht er niemanden, der ihm den Rücken freihält. Du dagegen schon.«
    »Brandark, ich möchte dich nicht tot sehen«, erwiderte Bahzell ruhig. »Und wie Wencit ganz richtig sagte, es sind meine Schwierigkeiten, nicht deine.«
    »Ich habe auch einen kleinen Anteil daran, dass du überhaupt in diesen Schlamassel hineingeraten bist«, schoss Brandark zurück. »Erinnerst du dich noch an die Höhle? Wenn ich nicht bei dir gewesen wäre, wüsstest du nicht einmal, worum es hier eigentlich geht. Folglich würden dich diese Mistkerle auch nicht jagen. Außerdem muss jemand auf dich aufpassen. Wenn ich dich allein herumspazieren ließe, und dich nicht vor Ärger bewahren kann, hätte ich keine ruhige Nacht mehr.«
    Bahzell wollte etwas erwidern, seufzte jedoch nur, als er den typischen Starrsinn der Hradani in Brandarks entschlossener Miene erkannte. Die Blutklinge stieß einen triumphierenden Laut aus und sah dann Wencit an.
    »Und jetzt zu Euch«, fuhr er fort. »Ihr solltet endlich aufhören, Euch Gründe auszudenken, seinen Vorschlag abzulehnen – und stattdessen lieber anfangen darüber nachzudenken, wie Ihr seinen Plan wirkungsvoll in die Tat umsetzen könnt.« Wencit blinzelte irritiert über seinen kühnen Ton und Brandark stieß gereizt die Luft aus. »Wie viel Vorsprung braucht Ihr zum Beispiel, um es den Schwarzen Hexern unmöglich zu machen, Euch aufzuspüren?«
    »Ich kann das zwar nicht vollkommen verhindern«, erwiderte Wencit nach einer kurzen Pause überraschend sanftmütig, »aber ich könnte es ihnen doch erheblich erschweren.« Brandark runzelte die Stirn und der Zauberer lächelte kurz. »Ich weiß, was
ihr meint. Gebt mir zwei oder drei Tage Vorsprung, dann ist das Zielgebiet so groß, dass sie schon ein Wunder bräuchten, um mich dort noch aufspüren zu können.«
    »Alsdann.« Brandark nickte zufrieden. »Wirkt Eure Illusionen und benutzt uns als Fokus, aber richtet es so ein, dass sie nach drei Tagen verschwinden oder sich auflösen – oder was zum Phrobus so etwas tut. Dann merken sie zwar, dass wir uns aufgeteilt haben, wissen aber trotzdem nicht genau, wann oder wo. Sie müssen ihre Kräfte aufteilen, um nach uns zu suchen, und wenn sie das tun, werden sie sich vermutlich in kleine Einheiten zersplittern. Diejenigen, die Euch und Zarantha ergreifen wollen, dürften uns in Ruhe lassen, und diejenigen, die Bahzell und mich verfolgen, kümmern sich wohl nicht um Euch.«
    Er schaute seine Gefährten triumphierend an, als ihm Bahzells und Wencits verblüffte Mienen bestätigten, dass er Recht hatte. Es war das Beste, das sie hoffen konnten, wenn ihre Feinde sich teilten, und wenn sie Brandarks Vorschlag folgten, würde genau das passieren. Sie schwiegen, während der Sturm heulte. Schließlich seufzte Wencit.
    »Einverstanden. Es gefällt mir zwar nicht, aber ich werde es tun.«

31
    D IE BAUMREIHE tauchte am frühen Morgen am südlichen Horizont auf, und als Bahzell und Brandark gegen Mittag rasteten, war sie schon deutlicher zu erkennen.
    »Glaubst du, dass wir bis zum Einbruch der Nacht den Wald erreichen?«, fragte Brandark, als er abstieg und sich die schmerzende Kehrseite rieb.
    »Aye.« Bahzell rumorte gerade in einem Packsattel. Jetzt unterbrach er seine Suche und warf einen forschenden Blick auf die Baumgrenze. Wencit hatte sie mit den besten Landkarten ausgestattet, die Bahzell jemals unter die Augen gekommen waren, auch wenn er über ihren Ursprung nicht nachdenken mochte. Wenn er sie nicht vollkommen falsch gelesen hatte, war dies das Schiffholz, ein Wald, der die Grenze markierte, die das Reich des Speeres vom Land der Roten Lords trennte. Sie hatten sich vor vier Tagen von Zarantha und Wencit getrennt, und Bahzell war insgeheim überzeugt gewesen, dass sie es niemals so weit schaffen würden, ohne von jemandem überrascht zu werden. Deshalb erleichterte ihn der Anblick der dunklen Bäume in der Ferne.
    Es war ihnen zugute gekommen, dass der Schnee nach dem Sturm so rasch wieder schmolz. Bahzell, der das grimmige Wetter des Nordens gewohnt war, schien sogar ein wenig überrascht, wie schnell der Schnee getaut war. Aber er wollte sich nicht beschweren. Der Frost hatte lange genug angehalten, dass sie die Marsche unbeschadet hatten überqueren

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