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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Pier daneben. Dicke Zugseile führten über den Strom und liefen über derbe, aber funktionsfähige Rollen. Brandark stöhnte resigniert, als er Bahzell dorthin folgte.
    Der Pferdedieb ignorierte ihn, packte das Zugseil und zog mit seinem ganzen Gewicht daran. Eine Fähre dieser Größe konnte sonst nicht von einem Mann allein bedient werden, aber Bahzells Körperkraft zog sie vom Ufer. Sie drehte sich unbeholfen in der Strömung und Brandark hängte sich mit seinem ganzen Gewicht an das Seil neben Bahzell. Das Boot bewegte sich rascher, doch der Fluss war sehr breit, und sie brauchten mehr als fünfzehn anstrengende, schweißtreibende Minuten, um es auf ihre Uferseite zu ziehen.
    Bahzell atmete erleichtert auf, als der breite Bug auf dem schlammigen Strand auflief, doch dann runzelte er verwirrt die Stirn, während er sich den Schweiß abwischte. Er sah mindestens zwanzig Leute vor dem Palisadentor des Dorfes stehen, und ein halbes Dutzend Reiter standen ihnen gegenüber. Keiner von ihnen hatte auch nur hingeschaut, als sich ihre Fähre von ihnen entfernte. Diesen Mangel an Vorsicht fand Bahzell merkwürdig. Das Dorf schien so klein, dass eine Bande von Banditen, falls sich überhaupt jemals jemand in diese gottverlassene Einöde verirrte, es mit Leichtigkeit überfallen könnte. Irgendjemand hätte auf das Boot achten sollen.
    Er tat den Gedanken mit einem Schulterzucken ab und half
Brandark, ihre Tiere auf die Fähre zu führen. Es wurde sehr eng, und sie hätten es nie geschafft, wenn sie noch alle Pferde gehabt hätten. Die Blutklinge stand am Bug, während Bahzell das Heck besetzte. Das Zugseil reichte einem Menschen etwa bis zur Brust, für die Hradani hing es jedoch erheblich niedriger, und sie mussten sich mächtig ins Zeug legen, während sie sich über den Strom zurückzogen.
    »Wovon sie hier wohl leben?«, keuchte Brandark, als sie die Mitte des Stromes erreicht hatten. »Ich sehe keinerlei Anzeichen von Ackerbau.«
    »Vermutlich sind es Holzfäller«, antwortete Bahzell. »Ach, sei still, du Nervensäge!« Er versetzte einem der Maultiere einen nachdrücklichen Schlag, als es unbehaglich zur Seite stampfte. Das Tier legte die Ohren an und warf Bahzell einen bösen Blick zu, hörte aber auf zu stampfen.
    »Glaubst du, dass sie die Baumstämme stromabwärts nach Süd-Kastell flößen?«
    »Sie nennen den Wald ja nicht umsonst Schiffholz.« Bahzell deutete mit einem Ohrenzucken auf die abgeholzten Flächen am Flussufer. »Sicher haben sie nicht das ganze Holz benutzt, um dieses elende Dorf da drüben zu bauen, aber es gibt trotzdem keinen Grund, warum sie es ausgerechnet nach Süd-Kastell schaffen sollten. Im Süden liegt die Bucht von Bortalik und zweifellos brauchen die Roten Lords eine Menge Holz für ihre Schiffe.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.« Brandark zog knurrend an dem Seil.
    »Aye«, bekräftigte Bahzell, als sie sich dem Südufer näherten, aber er achtete nur auf die Leute, die sich vor dem Palisadentor versammelt hatten, und runzelte die Stirn. Brandark bemerkte den abwesenden Tonfall und sah hoch. Er folgte dem Blick seines Freundes und spitzte die Ohren.
    »Ärger?«, fragte er beiläufig.
    »Das weiß ich nicht, aber diese Leute sind offenbar brennend an allem Möglichen interessiert, nur nicht an uns.«
    »Woran, werden wir noch früh genug erfahren«, antwortete
Brandark philosophisch, und Bahzell nickte, als die Fähre wieder auf festen Grund lief. Niemand half ihnen beim Aussteigen, und Bahzells Neugier steigerte sich, als sie ihre Tiere auf den Kai trieben. Dass die Dorfbewohner ignorierten, wenn ihre Fähre einfach so ablegte, war vielleicht noch verständlich, doch nicht einmal zu reagieren, als sie zwei große, unbekannte und bis an die Zähne bewaffnete Krieger vor ihrer Tür absetzte, war einfach zu viel für Bahzell. Er warf der Blutklinge einen abschätzenden Blick zu.
    »Glaubst du, wir sollten nachsehen, was sie so beschäftigt?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Brandark. »Was es auch sein mag, es geht nur sie etwas an, und wir sind doch bloß zwei kleine Hradani, die weit entfernt von Zuhause herumirren.«
    »Und das sagt der kühne Barde, der so begierig auf Abenteuer aus war!«
    »Ich habe von der Begeisterung des Unwissenden gesprochen, du brauchst es mir nicht dauernd unter die Nase zu reiben.«
    »Ah, dabei ist das doch ein so ein langer, entzückender Rüssel.« Bahzell lachte glucksend. »Trotzdem hast du sicher Recht. Wir haben keinen Grund, uns in die

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