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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aufzuspüren, aber das Schwert, das Ihr tragt, ist kein niederer Diener. Sobald Ihr ihm näher als zehn Werst kommt, führt es Euch geradewegs zu ihm.«
    Der Hohepriester zuckte die Achseln und Harnak überlief es eiskalt, als der Mensch wieder lächelte.
    »Von da an, Eure Hoheit«, sagte er leise, »obliegt die Aufgabe Euch allein.«

34
    »N A DAS IST JA GROSSARTIG!« Bahzell seufzte, blickte auf den reißenden Strom und setzte sich auf seine Hacken, ohne die Leine des Packpferdes loszulassen. Das Tier sah sich nach etwas zu fressen um, fand jedoch nur totes Laub und winterbraunes Moos. Es schnaubte seine Enttäuschung vernehmlich hinaus.
    »Als Navigator gibst du wirklich einen großartigen Paladin von Tomanâk ab.«
    Brandark stand neben seinem Freund und streichelte seinem Pferd die Nüstern, während eines der Mulis seinen Kopf hoffnungsvoll an ihm rieb. Im Gegensatz zu den entflohenen Pferden, waren die beiden Maultiere, die sich offenbar daran erinnerten, dass die beiden Hradani die einzige Haferquelle waren, am Morgen nach dem Tod des Dämons reumütig zu ihnen zurückgekehrt. Jetzt stieß das eine Muli die Blutklinge nachdrücklicher an, schüttelte dann den Kopf und knabberte an dem Hafersack auf dem Packsattel seines Gefährten.
    »Typisch«, schoss Bahzell zurück. »Wenn du es besser kannst, dann zeig du uns doch den Weg, Kleiner!«
    »Ich? Ich bin nur ein schlichter Stadtjunge, schon vergessen? Du bist hier der Pferdedieb.«
    »Aye. Und kein Pferdedieb, der einigermaßen bei Verstand ist, würde mitten im Winter in diesem gottverdammten Wald herumlatschen«, grollte Bahzell.
    »Ah, das erklärt deine Anwesenheit. Aber was, bitte schön, tue ich hier?«
    Bahzell antwortete mit einem verächtlichen Schnauben und dachte über den Strom nach, an dessen Ufer sie standen. Er war so breit, dass es sich nur um den Dunkelwasserfluss handeln konnte. Aber eigentlich hätten sie schon vor zwei Tagen auf ihn
stoßen sollen. Was bedeutete, dass er erheblich von dem Kurs abgekommen war, den er hatte einhalten wollen. Doch – waren sie östlich oder westlich abgewichen?
    Er setzte sich auf eine Baumwurzel und streckte die Beine aus. Mittlerweile waren seine Stiefel in einem üblen Zustand. Das schien in dieser Wildnis ziemlich Besorgnis erregend, weil seine Größe ohnehin nur von wenigen Schuhmachern zu bewältigen war. Er spürte durch die dünnen Sohlen die scharfen Kanten der Steine und die harten Wurzeln und Zweige, aber im Grunde machten ihm seine müden Beine mehr zu schaffen. Auch wenn er ein eisenharter Pferdedieb war, zehrte diese Reise an seinen Kräften, und er war dankbar, dass sie wenigstens nach Süden gingen, wo es wärmer war.
    Er warf einen Stein in den Fluss und sah zu, wie er platschend unterging, richtete den Blick in den Himmel und versuchte, die Zeit abzuschätzen. Es musste ungefähr die zweite Nachmittagsstunde sein. Es blieben ihnen also noch drei oder vier Stunden Tageslicht, und er hatte nicht vor, hier untätig herumzusitzen und zu überlegen, wo sie sich befanden, während die Zeit verstrich.
    »Ich glaube«, sagte er schließlich, »dass wir zu weit nach Osten oder Westen abgekommen sind. Also bleibt uns keine Wahl, als dem Fluss zu folgen, bis wir eine Möglichkeit finden, ihn zu überqueren. Da du ja nur Hohn und Spott für meine Führungsqualitäten übrig hast, darfst du gern vorschlagen, wohin wir uns wenden.«
    »Richtig, schiebe nur alles auf mich.« Brandark schaute ebenfalls in den Himmel und zuckte mit den Schultern. »Angesichts der Richtung des Dunkelwasserflusses und der Zeit, die wir gebraucht haben, hierher zu kommen, denke ich, dass wir nach Osten abgewichen sind. Also würde ich sagen, wir gehen stromaufwärts.«
    »Ach, was wäre der Mensch ohne seinen Verstand!«, meinte Bahzell. »Bist du wirklich ganz allein darauf gekommen?«
    Brandark bedachte ihn mit einer rüden Geste und der Pferdedieb lachte.
    »Ich wäre jedenfalls nicht überrascht, wenn du Recht hättest, und jede der beiden Möglichkeiten ist besser als keine, also gehen wir.«
    Er rappelte sich hoch, zog sein Schwertgehänge auf seinem Rücken zurecht und ging in nordwestlicher Richtung am Flussufer voran.
     
    Die Sonne versank vor ihnen am Horizont, als sie eine Stelle erreichten, an der die Ufer auf beiden Flussseiten über eine Meile weit gerodet worden waren. Ein kleines palisadenbewehrtes Dorf kauerte sich an das gegenüberliegende südliche Ufer und eine klobige Fähre lag an einer baufälligen

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