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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Angelegenheiten anderer Leute zu mischen und …«
    Er unterbrach sich, spitzte die Ohren, als lautes Wehgeschrei vom Dorf zu ihnen drang, und musterte mit zusammengekniffenen Augen die Reiter am Tor. Einer von ihnen war deutlich eleganter gekleidet als die anderen. Er saß überheblich in seinem Sattel, hatte seine Faust mit der Reitgerte auf die Hüfte gestützt und hielt mit der anderen die Zügel.
    Zwei schlicht gekleidete Dorfbewohner waren vor ihm auf die Knie gesunken. Die Entfernung war zwar zu groß, als dass Bahzell ihre Worte hätte verstehen können, aber er erkannte, dass sie den Mann anflehten und legte die Ohren an, als sich der Reiter vorbeugte und mit seiner langen Gerte zuschlug. Ihr Ende traf klatschend die Wange eines Knienden und schleuderte ihn zu Boden.
    »Das ändert die Sachlage erheblich«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, als ein verzweifelter Schrei gellte. Eine Frau
stürzte aus dem Tor und hockte sich neben den am Boden liegenden Mann. Sie schrie dem Reiter mit der Gerte etwas zu, der erneut ausholte. Die Frau konnte gerade noch den Arm hochreißen, um den Schlag von ihrem Gesicht abzuwehren, und Bahzell stieß ein drohendes Knurren aus, als er vorstürmte.
    »Ehm, Bahzell?« Etwas in Brandarks Stimme veranlasste den Pferdedieb, sich herumzudrehen.
    »Was?«, fuhr er seinen Freund ungnädig an.
    »Ich wollte nur noch kurz zu Bedenken geben, dass wir hier fremd sind. Ein klein wenig Zurückhaltung wäre wohl angebracht.«
    »Zurückhaltung? Und was ist mit diesem Gerten schwingenden Hundesohn?«
    »Meine Güte, und dabei hast du noch nicht einmal Blut auf den Knöcheln!«, murmelte Brandark. Bahzell musste unwillkürlich lächeln, seine Miene aber blieb unnachgiebig. Die Blutklinge seufzte. »Also gut! Schon gut! Vermutlich liegt das an dieser neuen Paladinrolle, die dir zu Kopf gestiegen ist. Könnten wir trotzdem wenigstens versuchen, vorher mit ihnen zu reden?«
    »Was glaubst du, hatte ich vor? Meinst du, ich wollte einfach hingehen und ihnen die Köpfe abschlagen?«
    »Na ja, manchmal neigst du zu etwas direkterem Vorgehen«, erwiderte Brandark, grinste dabei aber und schwang sich aufs Pferd. »Wenn wir uns unbedingt einmischen wollen, dann bringen wir es hinter uns.«
    Er trieb sein Pferd an und trottete neben Bahzell her, während der Pferdedieb zu der kleinen Gruppe am Tor ging. Mittlerweile waren zwei weitere Frauen aufgetaucht, und auch wenn er ihre Worte nicht verstand, hörte er doch ihren flehentlichen Tonfall. Der elegant gekleidete Mann schüttelte den Kopf und nickte einem seiner Männer zu. Die untergehende Sonne fing sich auf der Klinge des gezückten Schwertes, als der Gefolgsmann sein Pferd vorantrieb.
    Die Dorfbewohner wichen entsetzt zurück und Bahzell presste die Lippen zusammen. Er ging etwas schneller und der letzte Reiter sah sich plötzlich um. Als er die Hradani sah, versteifte
er sich, beugte sich vor, klopfte einem Kameraden vor sich auf die Schulter, deutete auf die beiden, und der Kopf des vornehmen Reiters fuhr herum. Sofort wendeten die Reiter ihre Pferde und legten ihre Hände auf die Knäufe ihrer Schwerter.
    Bahzell überquerte die letzten Schritte des schlammigen Bodens, blieb stehen und verschränkte die Arme, damit seine Hände fern von seinen Waffen waren, während er die Männer betrachtete. Die Dorfbewohner sahen ihn ängstlich und mit verzweifelten Mienen an, doch er achtete nur auf den eleganten Anführer, der seinen Gesichtszügen und seiner Hautfarbe nach zu urteilen ein Halbelf war, und außerdem auf die bewaffneten und gepanzerten Reiter an seiner Seite.
    »Was wollt ihr denn hier?«, fuhr der Halbelf sie auf Speermännisch an, und nicht einmal sein scheußlicher Akzent konnte seine Herablassung verbergen, als er die beiden von den Strapazen ihrer Reise gezeichneten Hradani musterte.
    »Wir sind nur auf der Durchreise«, antwortete Bahzell. Seine Stimme klang ruhiger, als er sich fühlte.
    »Dann reist gefälligst weiter«, erwiderte der Rote Lord näselnd. »Für euresgleichen ist hier kein Platz.«
    »Für unseresgleichen?« Bahzell spitzte die Ohren und neigte den Kopf, während er den anderen kalt musterte. »Was Ihr nicht sagt. Könnt Ihr mir auch verraten, wer Ihr seid?«
    »Mir gehört dieses Dorf«, konterte der Rote Lord, »und ihr befindet euch ohne meine Erlaubnis auf meinem Grund und Boden. Genau wie dieser Abschaum«. Er deutete verächtlich auf die Bauern und spie aus.
    »Merkwürdig«, antwortete Bahzell. »Ich habe

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