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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lage war, die Spur wiederzufinden.
    »Ich … ich bin mir nicht sicher, Herr«, erwiderte der Kundschafter.
    »Nicht sicher?«, wiederholte Rathan gefährlich leise, und der Mann schluckte.
    »Ich habe eine Spur gefunden, Major, ich bin nur nicht sicher, ob es auch die ist, der wir folgen.«
    »Zeig sie mir!«, fuhr ihn Rathan an.
    »Jawohl, Herr.«
    Der Kundschafter wendete sein Pferd und ritt voran. Er
wünschte sich fast, dass er den Mund gehalten hätte, aber wenn er es nicht gemeldet hätte und dafür ein anderer, wären die Konsequenzen noch viel schlimmer gewesen.
    Nach zwanzig Minuten kamen sie an die Stelle, und er stieg neben der Asche eines Lagerfeuers ab.
    »Hier, Major«, sagte er.
    Rathan glitt ebenfalls vom Pferd, stemmte die Hände auf die Hüften und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Das Lager war noch frisch, aber die Hradani, die sie verfolgten, waren erfahren und listig. Ihre Feuer, wenn sie überhaupt welche machten, waren kleiner als dieses, und ihre Lager weit geschickter vor zufälligen Blicken verborgen. Und sie vermochten ihre Spuren auch weit besser zu verwischen, wenn sie weiterzogen.
    »Und was«, fragte er mit unheilvoller Ruhe, »bringt dich auf den Gedanken, dass dies die Mistkerle sind, die wir suchen?«
    »Das habe ich nicht behauptet, Herr«, erwiderte der Kundschafter schnell. Aber Ihr wolltet über jede Fährte, auf die wir stoßen, in Kenntnis gesetzt werden, und immerhin jagen wir Hradani.«
    »Und?«, erkundigte sich Rathan.
    »Hier, Herr.« Der Mann nahm eine bronzene Schließe aus seiner Gürteltasche. »Ich fand sie, als wir das Lager untersuchten.«
    Der Major drehte die Schließe in den Fingern und betrachtete stirnrunzelnd die gezackten Buchstaben, die in das Metall graviert waren.
    »Was ist das?«, fragte er nach einer Weile. Seine Stimme klang weniger gereizt. Der Kundschafter verbarg seine Erleichterung, als er mit dem Finger auf die Zeichen klopfte.
    »Das sind Hradani-Runen, Herr. Ich habe so etwas Ähnliches bei der erbeuteten Ausrüstung von Wildwasser-Hradani gesehen.«
    Rathans Kopf ruckte hoch und er sah sich noch einmal in dem Lager um. Hier hatten weit mehr und schwerere Pferde gestanden, als bei der Gruppe, die sie verfolgten, und die Spuren führten außerdem aus der falschen Richtung in das Lager, was bedeutete …
    »Sie haben sich mit dem Rest ihrer widerlichen Bande vereinigt!« , fuhr er hoch, und wirbelte zu seinem Stellvertreter herum. »Halith!«
    »Herr!«
    »Schick Kuriere los. Ruf alle Kundschafter zurück, und schicke sie zu den nächstgelegenen Garnisonen der regulären Armee. Es sind mehr Briganten, als wir vermutet haben, und ich will jeden Mann, den ich bekommen kann, bevor wir sie einholen. Mach schon, Mann! Beweg dich!«
    »Jawohl, Sir!« Halith wendete sein Pferd auf der Hinterhand, wobei er bereits die Namen seiner Boten brüllte. Und Rathan lachte. Es war kein freundliches Lachen, und seine Augen glitzerten, als er nach Südosten blickte, der deutlich markierten Spur nach, die vom Lager wegführte.
    »Jetzt habe ich euch, ihr mörderischen Mistkerle!«, flüsterte er und ließ die Schnalle fallen. Sie landete mit den Runen nach oben im Dreck, und als er sich umdrehte, um sein Pferd zu besteigen, trat er mit dem Absatz auf das Abzeichen von Kronprinz Harnaks persönlicher Leibwache.
     
    Die Sonne stand tief im Westen, als Bahzell anhielt. In der Sohle einer tiefen, von Bäumen gesäumten Schlucht floss ein Bach, und das Gras an seinen Ufern war noch grün. Das würde den Pferden und Maultieren gefallen, und außerdem gefiel Bahzell der Schutz, den diese Schlucht bot.
    Brandark stieg ab und führte sein Pferd den nördlichen Einschnitt der Schlucht hinab. Sie fiel so steil ab, dass es schwierig war, die Tiere zu bewegen hinunterzuklettern. Aber die Südseite war niedriger und die Blutklinge nickte anerkennend. Bahzell hatte für so etwas einen weit besseren Blick, zweifellos von der Zeit her, die er auf der Ebene des Windes verbracht hatte. Und Brandark wusste das zu schätzen. Wenn jemand über sie stolperte, kam er vermutlich von Norden, und der steile Weg würde sie aufhalten, während die Hradani nach Süden fliehen konnten.
    »Wie ich sehe, hast du mal wieder dein gutes Auge für eine
erstklassige Herberge an den Tag gelegt«, sagte er. »Was hältst du von einem Feuer?«
    »Lieber nicht«, antwortete Bahzell. »Es ist auch so warm genug, und selbst wenn man die Flammen nicht sieht, riecht man den Rauch, falls der Wind

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