Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Aber selbst wenn sie uns nicht mehr verfolgen, haben sie bestimmt Nachrichten vorausgeschickt. Darauf kannst du dich verlassen, Junge.«
    Brandark nickte unglücklich, dennoch hatten sie sich gut gehalten … bis jetzt. Zwei Tage nach Tomanâks letztem Besuch war eine berittene Patrouille unmittelbar an ihrem Versteck vorübergedonnert. Es wäre gefährlich geworden, wenn dieses Dickicht nicht wie gerufen aufgetaucht wäre. Die Patrouille war ihren Spuren jedoch nicht gefolgt, aber die beiden Hradani hegten keinerlei Zweifel über den Grund ihres Auftauchens. Das Reich der Roten Lords bestand aus einer Ansammlung feudaler Stadtstaaten, die in heftiger Konkurrenz zueinander standen, sowohl was den Handel als auch was Macht und Einfluss betraf, und trotz ihrer formalen Lehnstreue zur Konklave der Lords in Bortalik. Die Bevölkerungsdichte war gering, weil Halbelfen längst nicht so fruchtbar waren wie die anderen Menschenrassen. Und die Dörfer ihrer zumeist menschlichen Bauern scharten sich eng um die größeren Städte. Außerhalb der Besitzungen irgendwelcher Landjunker
lagen dagegen riesige, unbewohnte Gebiete, zum Glück für die beiden Flüchtigen. Die Armee der Konklave hatte den Auftrag, diese Gebiete zu überwachen, doch ihre Soldaten verbrachten die meiste Zeit an den Grenzen, und es gab nur wenige Gründe, die fünfunddreißig schwer bewaffnete Reiter so weit nach Süden verschlagen konnten. Außerdem würden die meisten ansässigen Junker einen Wutanfall bekommen, wenn ein Trupp der Konklave-Armee einfach in ihre privaten Besitzungen eindrang. Es sei denn natürlich, der Befehlshaber hätte einen guten Grund dafür.
    »Wo sind wir eigentlich?«, erkundigte sich Brandark nach einem Augenblick.
    »Ich schätze, wir haben uns bis jetzt etwa einhundertfünfzig Werst vom Dunkelwasserfluss entfernt«, antwortete Bahzell. »In diesem Fall wären es noch fünfzig Werst bis zur Küste.«
    »So nah?« Brandark runzelte die Stirn und zupfte sich an der Nase. »Was passiert eigentlich, wenn wir die Küste erreichen? Wie du schon sagtest, sie haben die Posten in den Häfen sicher über unser Kommen unterrichtet. Das bedeutet, Schiffe kommen für unsere Weiterreise nicht in Frage, und da ich nicht schwimmen kann und du wohl kaum über das Wasser laufen kannst, wäre es vielleicht an der Zeit zu überlegen, was wir als Nächstes tun.«
    Bahzell nickte zustimmend und blieb in dem wohltuenden Schatten einer kleinen Baumgruppe stehen. Er wischte sich den Schweiß vom Gesicht und zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube, wir haben unsere Verfolger abgeschüttelt«, sagte er schließlich. »Wir haben zwar nicht gerade ein scharfes Tempo angeschlagen, aber bis jetzt noch nichts von ihnen gesehen. Der Regen neulich war so stark, dass er unsere Spuren ausgelöscht haben dürfte. Das Beste wäre wohl, wir halten uns weiter versteckt und meiden die Straßen.«
    »Und?«
    »Den Karten zufolge gibt es nur sehr wenig Hafenstädte westlich von Bortalik. Wir könnten uns zum Marfang Kanal durchschlagen, übersetzen und uns in Marfang selbst einschiffen. Oder
aber wir versuchen unser Glück nordwestlich, bei den Wildwasser-Hradani. Oder wir wenden uns nach Norden durch den Wald der tanzenden Blätter und von dort zurück in das Reich des Speeres.«
    »Hast du eine Ahnung, wie weit das ist?«, erkundigte sich Brandark.
    »Habe ich, ja, und zwar eine genauere als du.« Bahzell hob einen Fuß und deutete verkniffen auf die Löcher in der Schuhsole. »Wenn du einen besseren Vorschlag hast, lass ihn hören!«
    »Nein, nein. Ich würde mich niemals einmischen, wo du unseren Ausflug doch so wunderschön geplant hast. Was sind schon ein paar hundert Werst mehr oder weniger, da wir doch so viel Spaß haben?«
     
    »Und?«, fuhr Rathan den Kundschafter scharf an, als der auf ihn zutrottete. Die elegante Erscheinung des Majors hatte unter dem harten Ritt und häufigen Regen der letzten Woche etwas gelitten, aber seine Härte, die diese Eleganz verhüllte, war umso deutlicher hervorgetreten, je mehr diese verblasste. Der Kundschafter trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Der Major war nicht gerade erfreut gewesen, als sie die Fährte der Mörder seines Kusins verloren hatten, und hatte den knappen Befehl gegeben, auszuschwärmen und sie gefälligst zu suchen. Und zu finden. Die Notwendigkeit, jede Hügelkette und -falte abzusuchen, hatte sie beträchtlich aufgehalten, und der Major ließ seine Enttäuschung an jedem aus, der nicht in der

Weitere Kostenlose Bücher