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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seinen Stand und
sein Schwert. Er landete mit dem Gesicht voran auf dem Boden und Bahzell rammte ihm das Knie auf das Rückgrat.
    Der Pferdedieb ließ sein eigenes Schwert fallen, griff mit der Rechten hinunter, umfasste das Kinn seines Angreifers mit den Fingern und richtete sich ruckartig auf.
    Das knirschende Krachen der Wirbelsäule hallte durch die Schlucht, danach breitete sich in der Finsternis eine tödliche Stille aus.

37
    B AHZELL GAB SICH mit dem Lager zufrieden, so wie es war, und ließ sich mit einem erschöpften Schmerzenslaut neben Brandarks Schlafdecken zu Boden gleiten. Die gebrochenen Rippen pochten schmerzhaft unter dem blutdurchtränkten Tuch seiner linken Seite, aber er war in weit besserer Verfassung als sein Freund. Die Blutklinge war fast bewusstlos, und Bahzell fühlte bittere Gewissensbisse, als er die Wasserflasche aufschraubte.
    Brandark hatte sich mit vier von der Blutrunst aufgepeitschten Gegnern herumgeschlagen und drei von ihnen getötet, während Bahzell sich mit Harnak duelliert hatte. Ein solcher Kampf war der Stoff, aus dem Legenden gewoben wurden, aber er hatte Brandark die Spitze seines rechten Ohres und die beiden letzten Finger seiner linken Hand gekostet. Und das waren nur die leichten Verletzungen. Die hässliche Wunde in seinem linken Oberarm hatte übel geblutet, bis Bahzell sie mit groben Stichen genäht hatte. Die Wunde in seinem rechten Bein jedoch war am schlimmsten. Der Stahl war bis auf den Knochen gedrungen und hatte Muskeln und Sehnen durchtrennt. Diese Verletzung hätte ihn sicherlich bis zum Lebensende verkrüppelt, doch Bahzell hatte genug von den Badern gelernt, um den tödlichen Gestank von Wundbrand zu erkennen.
    Sein Freund würde sterben – und das war allein Bahzells Schuld. Er wusste, dass Brandark ihm widersprechen und behaupten würde, er habe Bahzells Warnung in den Wind geschlagen, was ja auch der Wahrheit entsprach. Dennoch war es Bahzell, der ihnen Harnak auf den Hals gehetzt hatte, und Bahzells Beharren, Maliths Dorfbewohnern zu helfen, hatte Brandark letztlich dem Untergang geweiht. Die Kavallerie der Roten
Lords würde ihm den Hals durchschneiden statt seine Wunden zu versorgen, falls Bahzell ihn zurückließ. Und ihn mitzuschleppen hieß, seine Qualen zu verlängern.
    Er hielt Brandark die Wasserflasche an den Mund. Die Blutklinge schluckte durstig. Sein Freund leerte fast die halbe Flasche, bis er die Augen endlich aufschlug. Sie waren glasig vor Schmerz und Fieber, aber er rang sich ein Lächeln ab.
    »Bin immer noch bei dir«, flüsterte er heiser in einer Parodie seines üblichen Tenors. Bahzell weichte einen Lappen mit Wasser ein und wischte ihm das Gesicht.
    »Aye, ich auch«, antwortete er und schaffte es, dass seine Stimme nicht zitterte, während Brandark die Augen wieder schloss.
    Er lag ruhig da und sein Atem ging stoßweise. Bahzell verwünschte seine eigene Ohnmacht. Es war ihm gelungen, die Blutung zu stoppen, und er hatte Brandark auf eines ihrer Pferde wuchten können. Den Packsattel schnallte er auf eines der Mulis und trieb die anderen Tiere weg, bevor er weiter nach Süden ritt. Er hoffte, dass man in der Patrouille, die Harnaks Männer angegriffen hatte, zu dem Schluss kam, die Briganten hätten sich zerstreut, und dass sie jetzt die reiterlosen Pferde verfolgten. Dies schien auch so zu sein. Im Augenblick jedenfalls war kein Verfolger zu sehen, aber sie jagten sie immer noch, und zumindest einige von ihnen befanden sich bereits vor den Hradani. Er hatte sich auf einen Hügelkamm geschlichen und von dort aus beobachtet, wie zwanzig Reiter eine Senke durchsuchten, die Brandark und er noch durchqueren mussten. Sie würden nicht aufgeben. Nicht angesichts der schweren Verluste, die sie bei der Schlacht gegen Harnaks Leibwache erlitten haben mussten. Es war nur eine Frage der Zeit, wann eine dieser Patrouillen auf sie stieß. Und dann …
    »Du weißt, dass du … mich zurücklassen musst, stimmt’s?«, flüsterte Brandark. Bahzell sah rasch auf seinen Freund hinunter. Er wollte etwas sagen, doch Brandark schüttelte den Kopf und lächelte gequält. »Glaubst du etwa … ich weiß nicht, dass ich sterbe?«
    »Still, Kleiner! Es ist unnötig, jetzt schon vom Tod zu reden!«
    »Gib mir noch … ein paar Tage, dann … brauchen wir nicht mehr darüber zu reden.« Durch das Fieber klang Brandarks Stimme heiser und undeutlich, aber sie besaß immer noch eine Spur seiner früheren Bissigkeit. »Ich weiß … dass du ein

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