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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Achseln und Brandark seufzte.
    »Ich hasse es, wenn du mir deine Schlussfolgerungen an den Kopf wirfst. Selbst wenn du Recht haben solltest, was macht das für einen Unterschied?«
    »Es gehört zu meinem Plan«, erklärte Bahzell selbstgefällig und watete ins Meer hinaus.
    »He! Wohin willst du?«
    »Komm mit und sieh selbst!«, forderte ihn Bahzell auf, ohne sich umzudrehen, und Brandark stieß einen leisen Fluch aus. Er zögerte einen Augenblick, aber Bahzell watete bereits durch das hüfthohe Wasser und machte keine Anstalten, stehen zu bleiben. Also klappte die Blutklinge den Mund zu und trieb das Pferd ins Wasser.
    Das Tier sträubte sich, und das Maultier stellte sich noch bockiger an. Brandark hatte alle Hände voll zu tun, bis ihm die Tiere endlich gehorchten, und Bahzell grinste nur, während sein Freund sie mit wortreichen Verwünschungen bedachte. Das Maultier legte die Ohren an und bleckte die Zähne, aber ein fester Zug an seiner Leine setzte es wieder in Bewegung, bis beide Tiere schließlich unwillig durch das Wasser stampften.
    Wenigstens mussten sie nicht schwimmen, auch wenn das Wasser bis über die Bäuche der Tiere reichte, als sie endlich die Insel erreichten und wieder an Land kletterten. Während Brandark das beleidigte Maultier das Ufer hinaufführte, stand Bahzell bereits an der Südseite der Insel, stemmte die Hände in die Hüften und schaute sichtlich entzückt auf das Meer hinaus.
    »Würdest du mir bitte erklären, was du eigentlich vorhast?«
    »Wie?« Bahzell drehte sich zu ihm um und die Blutklinge wedelte gereizt mit der Hand.
    »Was wollen wir hier?«
    »Wir schlagen ein Lager auf.« Bahzell grinste, als Brandark heftig widersprechen wollte. »Ganz ruhig – und denk erst einmal nach. Seit dem Mittagessen haben wir uns unterhalb der Wasserlinie gehalten. Was passiert wohl mit unseren Spuren, wenn die Flut kommt?«
    Brandark hob die Brauen und rieb sich sein verstümmeltes rechtes Ohr.
    »Na gut«, erwiderte er nach einer Weile. »Das verstehe ich. Aber unsere Verfolger werden merken, was wir getan haben, und sie werden den Strand von der Stelle an absuchen, wo die Fährte verschwunden ist.«
    »Zweifellos, aber sie werden uns nicht finden, es sei denn, sie suchen jede Insel ab, auf die sie stoßen, richtig?«
    Brandark rieb sich sein Ohr fester und nickte.
    »Gut«, lenkte er schließlich ein. »So lange wir ihre Aufmerksamkeit nicht erregen, werden sie vermutlich annehmen, dass wir weitergezogen sind. Nur ein Verrückter würde seine Flucht nicht fortsetzen! Aber wir haben kaum noch Vorräte, Bahzell, und ich sehe hier auch nirgendwo frisches Wasser. Lange können wir hier nicht bleiben.«
    »Das müssen wir auch nicht. Gib mir noch ein paar Stunden, bis es dunkel wird, dann besorge ich uns ein Schiff.«
    Brandark sah ihn fassungslos an, ohne ein Wort zu sagen, und schüttelte dann langsam den Kopf.
    »Der Mann ist verrückt. Vollkommen verrückt! Wo willst du denn hier ein Schiff hernehmen, du Dummkopf?«
    »In der Bucht von Bortalik dürfte es wohl genug Schiffe geben«, erwiderte Bahzell ungerührt. »Und wir haben diese fette, schöne Geldbörse, die uns Yithar freundlicherweise vermacht hat. Damit schwimme ich einfach los und … wie soll ich sagen, ich chartere uns eins.«
     
    Bahzell warf den letzten Arm voll Treibholz auf den Haufen und betrachtete ihn zufrieden. Er hatte die Stelle für das Lagerfeuer sehr sorgsam ausgesucht und über eine Stunde lang den Sand zu einem hohen Wall aufgeschüttet. Der niedrige Dünenkamm der Insel und dieser Wall würden verhindern, dass sie jemand vom Land aus sah. Sobald das Feuer entzündet war, würde man seinen Schein jedoch vom Meer aus meilenweit erkennen können.
    Brandark saß gegen seinen Sattel gelehnt da und spielte versuchsweise auf seiner Balalaika. Seine verstümmelte Hand erschwerte ihm das Greifen von Akkorden, und er schien vollkommen darauf konzentriert zu sein, bis sich Bahzell die Hände abklopfte, als er mit seiner Arbeit fertig war.
    »Du weißt selbst, wie dumm das ist, oder nicht?« Brandark schaute nicht einmal vom Griffbrett seines Instrumentes hoch.
    »Niemand hat jemals behauptet, ich wäre gerissen.« Bahzell ging zu den angepflockten Tieren, band ihre Leinen von dem Haltestrick los und quittierte Brandarks verächtliches Schnauben mit einem Lächeln. »Außerdem habe ich noch keinen besseren Vorschlag von dir gehört.«
    »Ich habe hinlänglich versucht, dir diese Idee auszureden. Mir fehlt einfach die

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