Der Schwur
einfach nur glücklich darüber, dass sie sich wiedergefunden hatten.
Auch Sonja war glücklich. Melanie und Darian waren gerettet, Elri und Lorin in Sicherheit. Aber sie wusste auch, dass das Abenteuer nicht vorüber war. Die Elarim kannten nun ihren wirklichen Feind und mussten ihn bekämpfen. Und Sonja würde ihnen helfen – mithilfe des Amuletts. Welche magischen Zauberkräfte verbargen sich wohl noch in ihm? Was hatte Aruna vor? Doch jetzt musste sie erst mal wieder nach Hause in ihre Welt – und mit Phillip reden. Welche Aufgaben kamen auf Melanie als Brückenwächterin zu? Sonja war jedenfalls froh, dass Melanie ihren Fehler gerade noch rechtzeitig eingesehen hatte und nicht mehr eifersüchtig war. Denn nur gemeinsam konnten sie all die neuen Abenteuer bestehen, die in Parva auf sie warteten …
Nachtfrost trabte an und fiel in Galopp. Die Pilze verblassten. Nebel wallte auf, und ein frischer Wind verjagte den dumpfen, muffigen Geruch. Sonja und Melanie galoppierten durch eine klare, kalte Nacht nach Hause, und über ihnen glitzerten die Sterne von tausend Welten.
Umschlagslayout: init.büro für Gestaltung, Bielefeld, unter Verwendung von Fotografien von © iStockphoto
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© 2012, 2013 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-13723-9
Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Leseprobe
»Bisher bist du vor dem Spürer weggelaufen«, sagte Ganna. »Aber diesmal musst du dich ihm stellen. Sonst haben wir keine Hoffnung, die Nebeldämonen aus Parva vertreiben zu können.«
Teil 3
E
in seltsamer Geruch
»Im Arbeitstempo Teeerab!«
Ohne auf die Unterstützung ihrer Reiterinnen zu warten, fielen die sieben Pferde der Reitschule Kochmann in einen stuckernden Trab und zockelten an der Hallenwand entlang.
»Leichttraben! Auf dem Zirkel geritten!«
Das Leichttraben gelang beinahe allen. Der Zirkel wurde eher ein Ei.
»Durch die ganze Bahn wechseln! Ganze Bahn! Erster Reiter angaloppieren – Herrgott, Sonja, langsam ! Du bist hier nicht auf der Rennbahn! Sitz gerade! Schultern zurück! Hacken runter! Hat man so was schon gesehen – wie ein Affe auf dem Schleifstein! Wer hat dir eigentlich gesagt, du könntest reiten? Ecke ausreiten, lass ihm das nicht durchgehen! Sonja Teeeerab, Volte! Noch eine! Hände runter! Ich geb’s auf, du bist ein hoffnungsloser Fall. Häng dich hinten dran. Melanie, angaloppieren – ist das zu fassen, du sitzt ja genauso krumm da! Habt ihr euch abgesprochen? Und auf welcher Hand galoppierst du da eigentlich? Hältst du das etwa für Reiten , was du da machst?«
»Eher für ausgeprägten Masochismus«, sagte Melanie wütend. Allerdings sagte sie das nicht zu Herrn Kochmann in der Reithalle, sondern nach der Reitstunde zu ihrer besten Freundin Sonja, als sie die Sättel in die Sattelkammer brachten. »Dieser Kochmann ist ein Sadist! Warum tun wir uns das eigentlich an?«
»Weil es die einzige Reitschule in der Umgebung ist, die keine zwanzig Euro pro Stunde kostet«, sagte Sonja. »Wenn du lieber nach Vierlinden gehen willst –«
»Ja klar, unbedingt«, sagte Melanie ironisch. »Da dürfte ich ja nicht mal mein Pferd selber putzen, weil sie für alles irgendwelche Angestellten haben, und von morgens bis abends kriegt man nur zu hören, wie unglaublich toll Vierlinden ist. Weißt du was? Ich will zurück auf den Waldhof, da hat uns wenigstens keiner angeschrien.«
»Na ja, doch. Herr Frickel konnte uns auch nicht leiden.«
»Aber er hat uns in Ruhe gelassen.« Melanie wuchtete den Sattel auf einen Sattelbaum. »Und er hat uns auch nicht dauernd gesagt, wie schlecht wir reiten.«
»Immerhin bleiben wir oben. Vera ist beim Antraben schon wieder fast runtergefallen.«
Melanie kicherte. »Das wäre ja noch schöner, wenn du nicht oben bleiben würdest – nachdem du ohne Sattel auf einem wilden Einhorn durchs Gebirge galoppiert bist! Vielleicht sollten wir das dem wichtigen Herrn Kochmann mal sagen!«
»Dem sag ich gar nichts.« Sonja wandte sich ab, wusch die Trense aus und hängte sie an einen Haken. Sie hoffte, dass Melanie den stummen Hinweis verstand und das Einhorn nicht mehr erwähnte, aber Melanie war mal wieder so sensibel wie eine Dampfwalze und redete weiter. »Ich stelle mir gerade vor, wie
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