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Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
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erkannte das Zeichen.
    »Was ist los?«
    »Dieser neue DC, Chef. Wir haben ein Problem.«
    »Reden Sie weiter.«
    Nathan zögerte. »Ich verpetz nicht gern jemanden, ich bin niemand, der angerannt kommt, ich kann auf mich aufpassen …«
    »Nathan, ich sagte, reden Sie weiter.«
    »Na gut, der ist ein faules Ei, Chef. Wissen Sie was über ihn?«
    »Nicht viel. Es war ein Fall von ›in der Not frisst der Teufel Fliegen‹ – uns fehlen zwei Leute, Exwood hat ihn uns für zwei Wochen ausgeliehen … worin besteht das Problem?«
    Nathan erzählte es ihm. Carmody sei ein Rassist, ein Rüpel, ein Drückeberger, sehe schlampig aus, sei unhöflich und kurzangebunden mit den Leuten. »Und er nennt mich dauernd Sonnenschein.«
    Simon gab sich Mühe, seinem Gesicht nichts anmerken zu lassen. »War das unter Ihnen oder in der Öffentlichkeit?«
    »Bisschen von beidem. Verstehen Sie mich nicht falsch, Chef, ich kann so was aushalten, bloß das andere Zeug nicht, hässliche kleine Bemerkungen, wissen Sie, über die Synagoge, über den Asiaten im Laden … einfach alles.«
    »Er bleibt nicht hier, und er gehört nicht zu uns, also können wir kein schweres Geschütz auffahren. Sie sind sein Vorgesetzter, bringen Sie das mit ihm ins Reine.«
    »Ich mag den Kerl nicht.«
    »Ich mag auch nicht alle, mit denen ich hier arbeite.«
    »Na gut.« Nathan trug stets sein Herz auf der Zunge. Jetzt ging er niedergeschlagen zur Tür, den Kopf gebeugt.
    »Nathan?«
    Er blickte zurück.
    »Lassen Sie’s gut sein.«
    »Geht klar, Chef.«
    Der Regen hatte nachgelassen, aber es war immer noch Donnergrummeln zu hören. Simon überlegte, in die Einsatzzentrale zu gehen und sich diesen DC Carmody genauer anzuschauen, entschied sich dagegen und griff nach seinem Jackett. Er verließ das Revier und ging den knappen Kilometer zum Stadtzentrum durch das abziehende Gewitter. Der Blumenladen, in dem er Martha die letzten leuchtenden Blumen und den Luftballon gekauft hatte, machte gerade zu, die Zinkeimer auf dem Bürgersteig waren schon leer. Simon klopfte an die Tür.
    »Hallo, Inspector. Ich hab eigentlich schon geschlossen, aber wenn Sie etwas sehen, das Ihnen gefällt, entscheiden Sie sich schnell.«
    Er war seit langem Kunde, kaufte alle Blumen für seine Mutter und Schwestern, zu Geburtstagen und Taufen hier.
    »Ein Einfall in letzter Minute, nehme ich an?«
    »Ein Friedensangebot, Molly. Könnten Sie mir was ganz Besonderes zusammenstellen?«
    »Na gut. Kommen Sie in zehn Minuten wieder.«
    Vom Blumenladen ging er in die Buchhandlung, suchte sechs Taschenbücher für Cats Kinder aus und kaufte dann noch eine Flasche Champagner. Er wusste genau, wie seine Schwester reagieren würde.
    Die Blumen warteten.
    »Besser ging’s nicht. Hab ja gesagt, dass ich für heute Schluss machen wollte.« Dunkelblauer Rittersporn und weiße Schmucklilien, zu einem riesigen Strauß gebunden.
    Der Regen setzte wieder ein, als Simon alles zum Auto trug. Bläuliche, rot geränderte Blitze zuckten, und der Himmel war schwefelgelb. Ihm fielen die tosenden Wellen unter ihm ein, während er mit Ed Sleightholme auf dem Felsvorsprung gestanden hatte. Aufregung. Es war aufregend gewesen. Er sehnte sich nach mehr davon. Kalt gewordene Fälle mochten ja manches sein, nur für Aufregung bestand wenig Hoffnung. QED.

    »Onkel Simon, Onkel Simon, das ist Jane, sie hat uns zwei Bücher mitgebracht, ich hab einen neuen Lemony Snicket, und Sam hat …«
    »Nein, hast du nicht, Lemony Snicket ist auch für mich, also …«
    »Sam …«
    »Ich hab Lemony Snicket als Erster gelesen, ich hab ihn gefunden, und jetzt tut Hannah so, als wär das ihr Lieblingsautor.«
    »Und das andere Buch heißt The Fantora Family Files, kennst du das?«
    Felix begann zu brüllen. Der Kater Mephisto sprang vom Küchensofa und floh zwischen Simons Beinen hindurch die Treppe rauf. Simon stand an der Tür, belagert von den Kindern, die Arme voller Geschenke. Cat saß am Tisch, griff jetzt jedoch nach unten, um den brüllenden Felix auf ihren Schoß zu setzen. Neben ihr saß die junge Geistliche, die Max Jameson in ihrem Haus gefangen gehalten hatte. Sie trug ein blassrosa T-Shirt und kein Kollar.
    Cat warf nur einen scharfen Blick auf die ganzen Sachen. »Aha. Versöhnungsgeschenke.«
    »Gott, ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    »Na, stimmt doch auch. Gut, dann gib mal her. Prima, köstlicher Schampus, oh, Si, und der wunderschöne Rittersporn.«
    »Ich fürchte, eines der Bücher ist

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