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Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition)

Titel: Der Seele schwarzer Grund: Kriminalroman (Knaur HC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
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so weiter. Das würde Ihnen wirklich helfen.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Wirklich? Warum, weil Sie Priesterin sind und das nicht nötig haben sollten?«
    Jane errötete.
    »Das ist Blödsinn, und das wissen Sie auch. Hören Sie, es wird nicht von allein verschwinden und wird allmählich Ihre Fähigkeit behindern, Ihre Arbeit zu tun – die stressig genug ist. Sie sind es sich und Ihrer Arbeit schuldig, das auf die Reihe zu bringen.«
    »Ich dachte nicht, dass Sie jemand sind, der einem so ins Gewissen redet.«
    »Darin bin ich sehr, sehr gut. Und Sie können das vertragen.« Cat zog den Rezeptblock zu sich heran. »Holen Sie sich die. Und denken Sie einen Tag lang darüber nach.«
    »Vielen Dank.«
    »Lektion beendet.« Cat stand auf. »Sie waren meine letzte Patientin. Jetzt auf zu den Hausbesuchen. Aber hören Sie, ich muss mit Ihnen über Imogen House reden. Da hat es ein oder zwei Dinge gegeben … Die dürften Ihnen inzwischen auch schon bekannt sein.«
    »Ah ja, Schwester Dorothy.«
    »Ganz genau. Chris ist heute Abend unterwegs.«
    Sie gingen hinaus ins leere Wartezimmer.
    »Dr. Deerborn, würden Sie kurz mit der Onkologie sprechen?« Cathy beugte sich über den Empfangstresen.
    »Ja. Jane – mögen Sie heute Abend zu uns zum Essen kommen? Irgendwas Zusammengeschustertes, doch bei diesem Wetter wird es wohl wieder ein Salat sein.«
    Jane lächelte. Sie ist nicht schön, dachte Cat, dazu fehlt ein wenig, aber sie hat ein Gesicht, das man immer wieder anschauen muss. Und ihr Lächeln ist etwas Besonderes.
    »Sehr gerne. Ich bin in letzter Zeit nicht viel rausgekommen. Das ist genau das, was ich brauche.«
    »Hier …« Cat schrieb es auf. »Wir sind leicht zu finden. Eine Viertelstunde von der Kathedrale, sobald der Stoßverkehr abgeebbt ist. Irgendwann nach sieben.«
    »Dr. Deerborn, die warten auf Sie …«
    »Ich komme.«
    Sie winkte Jane zu, als sie ans Telefon ging, und freute sich. Ein Abend mit Praxispapierkram, nachdem die Kinder im Bett waren, war gerade zu einer Essensverabredung mit einer neuen Freundin geworden.

Dreiundvierzig
    N athan, haben Sie ’ne Minute?«
    »Bin schon unterwegs, Chef.« Simon drehte seinen Stuhl herum und schaute hinaus auf den Hitzeschimmer über dem Teer auf dem Hof des Reviers. Der Ventilator auf seinem Schreibtisch wirbelte die heiße Luft herum und hob die Ecken der Papiere an. Doch Simon war froh, wieder hier zu sein. Sein einwöchiger Urlaub war nicht der beste gewesen, und er verdrängte die Erkenntnis, dass es hauptsächlich seine Schuld war.
    Nathan Coates kam pfeifend herein.
    »Sie sind ja gut gelaunt.«
    »Morgen, Chef. Ja, stimmt, hab gestern gute Nachrichten bekommen.«
    »Es werden Drillinge.«
    »Lieber Gott, erspar mir das … Wär ja, als würde man in einem Horrorfilm leben.«
    »Oh, ich bin sicher, da würden Ihnen meine Eltern zustimmen.«
    Nathan wurde knallrot. »Äh, Chef …«
    »Ist schon gut, ich nehm Sie bloß auf den Arm. Warum sollten Sie sich daran erinnern, dass ich ein Drilling bin? Also, was haben Sie erfahren?«
    »Hat tatsächlich was mit dem Baby zu tun … Emily und ich waren gestern beim Ultraschall, und es ist ein Junge.«
    »Wenn es das ist, was Sie beide wollen, dann ist es toll.«
    »Ja, also, mir wär’s egal, ehrlich, aber Em hat sich ganz auf einen Jungen eingestellt, sie freut sich den Ast ab. Und was gibt’s Neues heute?«
    »Wir bekommen eine Vertretung für Gary Jones. Einen DC namens Joe Carmody. Kommt aus Exwood.«
    DC Gary Jones war am vergangenen Wochenende in einen Unfall mit Fahrerflucht verwickelt gewesen, bei dem das flüchtende Auto ihn voll gerammt hatte. Er konnte von Glück sagen, noch am Leben zu sein.
    »Diese Drogendelikte gehen mir zunehmend auf den Senkel. Die Dulcie-Siedlung gerät außer Kontrolle. Nächste Woche nehme ich an einer überregionalen Drogen-Konferenz teil. Ich möchte, dass Sie den Neuen hier einweisen. Da ist etwas, das Sie überprüfen sollten.« Serrailler stand auf und trat zu dem Stadtplan an seiner Bürowand. »Hier … Nelson Road, Inkerman Street, Balaclava Street.«
    »Battle Corner … für gewöhnlich ’ne nette und ruhige Gegend.«
    »Es hat einigen Ärger gegeben … beleidigende Graffiti, rassistische Flugblätter und Plakate, allgemeine Widerwärtigkeiten.«
    »Bisschen überraschend.«
    Battle Corner war das Viertel der wenigen Asiaten in Lafferton, doch sie lebten dort bereits in zweiter Generation und waren schon seit Jahren ohne Schwierigkeiten

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