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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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erwarten. Am besten macht ihr einen großen Bogen um dieses Gebiet“, riet er breit grinsend.
    „Danke für die Warnung“, sagte ich und nahm Zads Hand, nachdem dieser hinter mir hergeeilt kam. Knox zollte dem Baum seinen Dank mit einer Verbeugung und trippelte meinem Partner nach.
    Lara winkte unserem Retter zum Abschied und Tefan zeigte sich erkenntlich, indem er salutierte.
    „Viel Glück!“, rief der Baum. „Hätte ich Daumen, würde ich sie euch drücken“, lachte er.

Gestan
    Hand in Hand liefen Zad und ich hinter Tefan her, welcher die Führung übernommen hatte. Lara ging hinter uns und wuschelte über Knox’ Kappe, um die silbernen Glöckchen in ein wildes Gebimmel zu zwingen. Ich schaute mich um und sah den genervten Gesichtsausdruck, während er Laras permanente Angriffe auf die Schellen abzuwehren versuchte. Sie strahlte mich an und fragte, ohne den Krix in Frieden zu lassen, was es mit dieser Spinnenhöhle auf sich habe. Sie liebte diese Viecher, das wusste ich und allein bei dem Gedanken an die haarige Vogelspinne in ihrem Terrarium lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.
    „Auch wenn ich niemals verstehen werde, wie man diese sechsbeinigen Ungeheuer als niedlich bezeichnen kann, kannst du mir glauben, dass auch du bei den Schlafspinnen anderer Meinung sein wirst.“
    Sie ließ von Knox ab und war mit zwei großen Schritten an meiner Seite.
    „So ein Quatsch“, behauptete Lara und boxte mir gegen die Schulter. „Die sind total niedlich und tun doch keinem was.“
    „Bäh“, kommentierte Zad zu meiner Linken.
    „Genau“, bestätigte ich seine knappe Anmerkung. „Vor allem die Exemplare in der Höhle sind alles andere als niedlich.“
    „Blödsinn“, winkte sie ab, „Spinnen sind Spinnen.“
    „Auch wenn sie zwei bis drei Mal so groß sind, wie du und dich in ihren Kokon wickeln, um ihr Abendessen warmzuhalten?“
    Lara hielt mitten im Schritt inne und starrte mich verdutzt an. Ich grinste, als ich die Farbe aus ihrem Gesicht weichen sah. „In dem Fall wohl doch nicht“, lachte ich und stolperte, als Zad an meinem Arm zog, um mich anzutreiben.
    „Das ist ein Scherz, oder?“, fragte sie den Krix, der in diesem Moment zu überholen drohte.
    „Ist es nicht, du Glöckchenquälerin!“, gab er knapp von sich und ließ sie stehen. Einen Augenblick später sprintete Lara an uns vorbei und gesellte sich zu Tefan. „Dann brauche ich einen starken Mann an meiner Seite“, kicherte sie, drehte sich zu mir um und streckte die Zunge raus. Ich grinste schief, war ich diese Geste doch ansonsten nur von Knox gewohnt. Dieser trippelte mittlerweile neben mir. Sein Atem ging schnell, da er offensichtlich Schwierigkeiten hatte, mit Tefans straffem Tempo mitzuhalten.
    „Da hast du uns ja eine tolle Nervensäge angeschleppt“, murrte er.
    Ich starrte den blauen Knirps an, dachte mir meinen Teil und lächelte so gut es mir in diesem Moment gelang.
    Zad sprach die Worte, welche ich mühsam heruntergeschluckt hatte, laut aus: „Das sagt ja genau der Richtige!“
    Der Krix kommentierte dies mit einem beleidigten Grummeln und streckte in alter Manier die blaue Zunge heraus.
    Ich konnte in letzter Sekunde abbremsen, bevor ich mit Laras Rücken Bekanntschaft machte. Sie war abrupt stehen geblieben und zwang Tefan mit festem Griff, es ihr gleichzutun.
    „Was …?“, setzte ich an, doch sie erstickte meine Frage mit einem energischem ‚Pssst’ im Keim.
    „Seht doch“, flüsterte sie und zeigte zu den vor uns liegenden Bäumen. Ich schaute über ihren Kopf hinweg in die Ferne und sah eine schlanke Gestalt in weißem Kleid mitten auf dem Kiesweg. Der Wind spielte mit dem wallenden Stoff wie auch mit dem hüftlangen glatten Haar. Das Sonnenlicht brach sich schimmernd auf jeder einzelnen Strähne und ließ die zierliche Frau in einem unwirklichen Licht glänzen. Leichtfüßig bewegte sie sich über den Weg, tanzte mit der sie umschmeichelnden Luft und summte mit engelsgleicher Stimme ein Lied.
    Tefan starrte Lara an und klappte ihr mit einer beiläufigen Handbewegung den Mund zu. Ich grinste Zad amüsiert an, der den Vorgang ebenso interessiert verfolgte.
    Hatte der Baum deshalb so gezwinkert, als er von einer Fee sprach, die wir zufällig treffen könnten? Mir war klar, dass es sich bei der blonden Schönheit nur um eine solche handeln konnte, bevor Knox es neben mir aussprach. „Eine echte Fee“, wisperte er ehrfürchtig, doch leider nicht leise genug.
    Der schmale Körper ruckte herum, der

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