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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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von uns weg. Zufrieden grinste ich und steckte meinen Kopf wieder in den Kreis zu meinen Weggefährten.
    Wir wogen sämtliche Optionen ab und hatten uns gerade geeinigt, als ein gelangweiltes Stöhnen die Kehle der entfernt stehenden Frau verließ.
    „Wir sind soweit“, riss Tefan ihre Aufmerksamkeit auf unsere Gruppe.
    „Sehr schön. Was ist der erste Wunsch?“
    „Nur mal rein hypothetisch“, setzte Zad an, „angenommen wir würden uns wünschen, dass du den Seelenjäger zurück in den Wald der süßen Träume bannst, was würdest du tun?“
    „Was ich … was ich tun würde? Herzhaft lachen würde ich. Habt ihr nichts Leichteres für mich? Das ist, sagen wir mal, unmöglich.“
    „Etwas Leichteres?“, erboste sich Knox, „was sollte das sein? Jeder bekommt ein Eis, oder wie?“
    Die Fee nickte und schwang den Zauberstab, noch bevor ich ein Veto einlegen konnte. Eine Kugel aus grellem Silber explodierte über unserer Gruppe und glitzerndes Konfetti segelte nieder. Jeder hielt plötzlich ein kleines Eis in der Hand.
    Lara stöhnte auf und gab Knox einen Klaps vor den Hinterkopf, dass das Bimmeln der Glöckchen eine Freude war.
    „Depp“, kommentierte sie knapp und schaute in das zufriedene Gesicht der Fee.
    „Da waren’s nur noch zwei“, trällerte diese fröhlich.
    Zad und ich machten uns, trotz des Umstandes über das Eis her, was uns einen vernichtenden Blick von Lara einbrachte. Dafür, dass wir diesen ersten Wunsch quasi verschenkt hatten, hätte es ruhig mehr als nur eine Kugel sein dürfen, dachte ich betrübt. Den Mund vollgestopft mit dem kalten Süß und dem dazugehörigen Hörnchen, schaute ich enttäuscht auf meine leeren Hände.
    „Ihr seid unglaublich“, befand Lara und hielt mir entrüstet ihre eigene Leckerei hin. Dankbar griff ich zu und machte mich augenblicklich über die zweite Kugel mit dem köstlichen Vanillegeschmack her.
    „Wunsch Nummer zwei und drei gehören zusammen“, meldete meine beste Freundin an. Sie ruckte leicht hin und her, was dem Umstand zuzuschreiben war, dass Knox wild mit dem Kopf wedelte, um ihre Hand von seinem Mund abzuschütteln. Sein Unterfangen blieb zum Glück erfolglos und ich grinste sie schief an. Schnell wischte ich mir das entweichende Eis aus dem Mundwinkel. Lara rollte mit den Augen und wandte sich an die Fee: „Wie gesagt, gehören die beiden Wünsche zusammen. Jetzt halt doch mal still!“, herrschte sie den Krix an.
    „Ist das dein Wunsch?“, fragte die Fee lauernd.
    „Nein!“, bestimmte Lara.
    „Was ist es dann?“, forschte die Blonde nach.
    „Jetzt lass meine Blume doch mal ausreden!“, fuhr Tefan dazwischen.
    Die Angesprochene zuckte erschrocken zusammen, straffte sich und fragte: „Ist das jetzt der Wunsch?“
    Laras Kehle verließ ein missmutiges Brummen, ich schaute mich gerade nach der versteckten Kamera um, als ich stockte und den Blick ein Stück zurückschwenkte.
    "Oh oh", verkündete ich knapp und zeigte den Waldweg hinunter.
    Meinen Mitstreitern bot sich hinter der Fee das gleiche Bild. Ein ziemlich wütender Mann in dunkler Kleidung kam auf uns zugestürmt. Waren das kleine Dampfwolken, die aus seiner Nase stoben? Wie ein wildgewordener Stier, preschte der Seelenjäger den Weg entlang. Erde und Steine flogen, wie Geschosse unter seinen Stiefeln hervor.
    "Mist verdammter", rief Zad und drückte meine Hand.
    Lara hatte den Ernst der Lage richtig eingeschätzt und sprudelte die Wünsche eilig hervor: „Wir wünschen, dass du uns zu Herrn Weide am Riss vom Wald der süßen Träume zauberst und, dass du ebenfalls mitkommst“, ratterte sie, wie ein Maschinengewehr los. Wir hatten keine Zeit zu verlieren, eine Minute, so schätze ich, würde uns bleiben, bis der Dunkle heran war.
    Die Fee schaute Lara verwirrt an, dann folgte sie unseren panischen Blicken und wandte sich um.
    "Oh Schreck", quietschte sie hysterisch und begann den Feenstab zu schwingen.
    "Und wag es ja nicht, dich jetzt unsichtbar zu machen", riet meine aufgebrachte beste Freundin mit erhobenem Finger.
    Wieder fiepte die junge Frau und ließ vor Schreck den Stab fallen.
    Tefan hielt das Schwert bereit und bezog mit grimmiger Miene hinter ihr Position. Den Stab ließ er, wo er war, da Zad bereits danach angelte. Die Fee riss das Holz an sich und schaute sich erneut besorgt zu dem herannahenden Unheil um.
    "Los, sprich den Zauber", forderte ich.
    "Genau, und zwar pronto", setzte Lara nach.
    "Bitte was?", fragte die Angesprochene verdutzt.
    "Pronto",

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