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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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Heilkräuter?“, fragte er.
    „Genau“, stimmte Lara ein, „Eichenrinde, Linden- oder Holunderblüten oder vielleicht Tollkirsche?“
    „Ich … ähm“, stotterte Knox’ seichtes Stimmchen.
    „Los geh!“, befahl Tefan und ich hörte jemanden aufspringen.
    Ein Rascheln. Die Person verschwand in den Büschen.
    „Lass ihn uns dort drüben zu den Bäumen bringen“, schlug Lara vor.
    „Blöd jetzt mit diesem Speiseeiswunsch“, kommentierte die Fee und hätte mir ein Schmunzeln entlockt, hätte ich mich regen können.
    Lara schien zu ihr zu schnellen. Ein weiteres Grinsen würde sich abzeichnen bei der Vorstellung, wie Lara die Fee am Schlafittchen packte.
    „Ja, so ein Ärger“, motzte meine beste Freundin auch schon los, „dann gewähre uns einen vierten Wunsch!“
    „Das geht leider nicht“, gab die Frau in Weiß kleinlaut zu.
    „Es geht hier um euer Land!“, rief Lara in Erinnerung. „Wir scheinen die Einzigen zu sein, die es vor dem Untergang bewahren können, also tu gefälligst etwas!“ Ihre Stimme wurde lauter und schriller mit jedem Wort, das ihren Mund verließ.
    „Ich kann nicht“, gestand die Fee.
    Ein enttäuschtes Grollen verließ Laras Kehle, dann spürte ich, wie mir jemand die Füße anhob.
    „Alles wird gut“, flüsterte Zad liebevoll in mein Ohr, während er mich an den Schultern ergriff.
    Ich wurde zu einem anderen Ort getragen und dort wieder mit dem Bauch ins Gras gelegt. Mit einem Ruck und einem Ausruf der Anstrengung riss Zad mein Shirt am Rücken halb auf. Trippelnde Schritte näherten sich. Knox, dachte ich und freute mich innerlich, dass das quirlige Kerlchen zurück war. Inständig hoffte ich, dass er eine Heilpflanze gefunden hatte, denn dieser Zustand, der Gelähmtheit, wurde allmählich langweilig.
    „Und?“, fragte Lara knapp.
    „Öhm … wie soll ich es am besten ausdrücken?“, grübelte der Krix.
    „Nun sag schon“, forderte Zad ungeduldig, „hast du Heilkraut gefunden?“
    „Gefunden, ja, Heilkraut, nein“, teilte er sein Wissen.
    „Hä?“, rief Tefan aus.
    „Ich bin nicht weit vorgedrungen, da ich nach ein paar Metern aus dem Wald heraustrat und beinahe in die Meute vor dem Schloss gelatscht wäre!“
    Er kreischte in der höchsten Tonlage, die ich je von dem kleinen Kerlchen vernommen hatte. Ich konnte mir regelrecht vorstellen, wie er sich vor der Fee aufgebaut hatte und diese ankeifte.
    „Schloss?“, fragte Lara verblüfft.
    „Schloss?“, riefen nun auch Zad und Tefan im Chor.
    Alle Blicke schienen sich auf die Fee zu richten.
    „Ja … ich glaube … da ist wohl irgendetwas … schief … gelaufen?“, schlug diese stotternd vor.
    „Schief gelaufen?!“, motzte Lara. „Dir geht’s wohl zu gut!“
    „Immer ruhig mit den jungen Pferden“, beschwichtigte Zad. „Wir sind jetzt nun mal hier, also lasst uns zusehen, dass wir das Beste aus der Situation machen.“
    Ein wütendes Schnauben erklang von meiner besten Freundin.
    „Du …!“, setzte sie an, „also gut. Was haben wir?“, kehrte sie zurück zur Vernunft.
    „Wir haben Ben, der von der Klinge des Seelenjägers erwischt wurde und auf dessen Schulter sich ein schwarzer Bereich um die Wunde herum ausbreitet. Wir haben eine Fee, die uns leider nicht zum Wald der süßen Träume gebracht hat, sondern in ein Wäldchen nahe dem Schloss. Wir haben einen Krankenpfleger und eine Medizinstudentin, die ohne das nötige Heilmittel nicht viel auszurichten wissen, wir haben einen Krix, der in erster Linie durch seine unnützen Sprüche hervorsticht …“
    „… und einen Banditen, der der Meinung ist, sich den Weg zum Schloss mit seinem Schwert alleine freizukämpfen!“, übernahm Knox den Letzten in der Runde.
    „Ja, den haben wir natürlich auch noch“, gab Tefan trocken zu.
    Wieder grinste ich in mich hinein, als sich das Bild des Krix mit herausgestreckter Zunge vor mir zeigte.
    „Puh“, entließ Zad enttäuscht die Luft aus seinen Lungen.
    „Sehe ich auch so“, stimmte Lara zu. „Das ist wahrlich eine schlechte Ausgangssituation.“
    Während des betretenen Schweigens meiner Gefährten bemerkte ich, wie unter mir Bewegung aufkam. Etwas drückte und bohrte sich gegen meinen Brustkorb. Kurz darauf folgte ein dröhnendes Räuspern, gefolgt von einem spitzen Schrei seitens Lara.
    „Ihr habt die Bäume vergessen“, wurde mit tiefer Stimme erinnert.
    Die Bäume werden euch helfen, schossen mir die Worte des riesigen Baumes in den Sinn.
    „Wisper hat von euch berichtet“, fuhr der

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