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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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wiederholte Lara, doch schien sie ebenfalls zu bemerken, dass die Fee mit diesem Wort nichts anfangen konnte. "Dalli-Dalli, Hopp-Hopp, mach hinne!", schob sie hinterher.
    "Ach so", lachte die junge Frau und begann Zeichen in der Luft zu malen.
    Ängstlich schaute ich, wie beim Tennis, zwischen dem sich windenden Stab und dem wutentbrannten Jäger hin und her.
    Sein wildes Schnaufen drang bereits an mein Ohr und der Boden unter meinen Füßen bebte bei jedem Schritt, den er sich näherte.
    Eine weiße Nebelwolke erschien neben uns und die Fee deutete hinein.
    "Bitte sehr", sagte sie ruhig und voller Stolz. "Und jetzt rein da!", brüllte sie im Anschluss, nachdem sie einen weiteren panischen Blick über die Schulter geworfen hatte.
    Lara reagierte als Erste und stieß, den mittlerweile stocksteifen Knox vor sich in den Nebel. Die Fee folgte mit wehendem Kleid. Zad griff nach meiner Hand, doch ich entzog sie ihm. "Geh!", schrie ich ihn an und zeigte auf das rettende Portal. "Ich hol Tefan!"
    Zad schaute mich sehnsüchtig an, doch folgte er meinem Aufruf und verschwand zügig im Nebel.
    "Tefan!", schrie ich den etwas entfernt stehenden Banditen an. Dieser schien von dem, was sich hinter seinem Rücken abspielte, gar nichts mitzubekommen. Seinen Blick hielt er starr auf den sprintenden Feind gerichtet. Die Haltung strahlte vollkommene Entschlossenheit aus.
    Ich griff an seinen Kragen und rief: "Komm! Da ist ein Portal, durch das wir fliehen können!"
    Überrascht drehte er sich um und schüttelte den Kopf. "Den mach ich platt", verkündete er grimmig.
    "Nichts wirst du. Komm!" Wieder zerrte ich an seiner Kleidung, doch der Bandit stand, wie der berühmte Fels in der Brandung und rührte sich nicht einen Millimeter.
    "Er wird uns finden, versprochen. Dann bekommst du ihn ganz für dich alleine", änderte ich meine Taktik.
    "Meinst du?", grübelte Tefan.
    "Ganz sicher. Los beweg dich!"
    Wir rannten los. Der Bandit überholte mich und stürzte sich in den Nebel. Ich verschwand ebenfalls keine Sekunde zu früh, wie mir das tiefe Grollen des Seelenjägers nahe an meinem Ohr verriet.
    Auf einer Lichtung stolperte ich ins Freie. Erleichtert stützte ich mich auf den Knien ab und atmete tief durch.
    "Geschafft", folgerte ich, grinste freudig und richtete mich auf.
    "Juchhei!", rief Knox auf und setzte zu einem Tänzchen an.
    "Ben! Pass auf!", schrie Zad, doch es war zu spät. Ein Enterhaken mit zwei glänzenden Klingen fuhr hinter mir aus dem sich schließendem Portal. Ich sah es nicht, stand ich ja mit dem Rücken zum Geschehen, doch ich spürte, wie sich die Klingen in meine Haut gruben. Zad riss mich weg, entlockte mir einen Schmerzensschrei, als die Waffe die Wunde weiter aufriss. Mit einem zerfetzten Shirt und einem sich ausbreitendem Gefühl der Müdigkeit taumelte ich benommen in die Arme meines Partners.
    Knox’ Schellen klimperten aufgeregt, Tefans Kehle entwand sich ein wütendes Grollen, Lara schrie erschrocken auf. Personen rannten um mich herum, doch ich wollte nur schlafen. Viel zu müde war ich, um die Lider zu heben.
    „Ben! Oh nein, Ben!“, klang Zads verzweifelte Stimme an mein Ohr.
    „Was ist mit ihm?“, fragte Lara, die sich, den Geräuschen nach, den Weg zu meinem trägen Körper bahnte.
    Eine weitere Hand spürte ich an meinem Arm, ihre Hand. Sanft wurde ich auf den Boden gelegt. Gras kitzelte an meiner Haut.
    Ich versuchte zu lächeln, versuchte meine Lider zu heben, um mitzuteilen, dass es mir gut ginge. Die Kräfte schwanden. Ich war nicht in der Lage, die Augen zu öffnen. Nicht einen Muskel konnte ich bewegen. Panik machte sich in mir breit. Ich war wie gelähmt, nahm alles wahr, was um mich herum geschah, doch konnte ich mich nicht regen.
    „Dreh ihn um“, hörte ich Tefans Befehlston.
    Ein hohes Quietschen drang zu mir, nachdem ich auf den Bauch gedreht wurde. Die Fee?, fragte ich mich und begann wegzudämmern.
    „Schwarz“, stellte Knox einsilbig fest.
    „Es breitet sich aus“, erklärte Zad den anderen.
    „Tu etwas! Du bist doch Krankenpfleger“, keifte Lara ihn an.
    „Und was, du Medizinstudentin?“, giftete mein Partner zurück.
    „Hey!“, mischte sich Tefan donnernd ein, „wenn ihr euch in die Haare kriegt, wird Ben das nicht viel helfen.“
    Stille. Vor meinem inneren Auge erkannte ich, wie Lara und Zad sich mit Blicken duellierten. Sie war die Zänkische von beiden, sodass mir klar war, dass Zad der Klügere wäre und nachgeben würde.
    „Gibt es hier irgendwelche

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