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Der Seelenjaeger

Der Seelenjaeger

Titel: Der Seelenjaeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Unge
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Gänze eingesponnen. Um sie noch besser zu tarnen, haben die flinken Krabbler direkt den halben Wald mit ihrer klebrigen Seide verkleidet.“
    Er hielt einen Augenblick inne und ließ diese Neuigkeiten in der herrschenden Stille wirken. Dann fragte er vorsichtig nach: „Und? Wollt ihr suchen, oder soll ich euch sagen, welches die beiden Silberahorne sind?“, wollte er mit herausforderndem Tonfall wissen.
    Knox gab sich mit einem Seufzen geschlagen. „Nun sag schon. Wie finden wir die zwei?“, fragte der Krix geknickt.
    Bereitwillig hatte Altweid Auskunft gegeben und wir machten uns auf den Weg zu den Silberahornen, die meine Rettung versprachen. Nach einem Ruck und einem angestrengten ‚Uff’, befand ich mich huckepack auf Zads Rücken. Die Weide hatte dünne Zweige zur Verfügung gestellt, mit denen ich an dem warmen Körper meines Partners fixiert wurde. So marschierten sie los. Mein Kopf baumelte unnütz an Zads Schulter herum, doch mir war das alles vollkommen egal. Ändern konnte ich an diesem erbärmlichen Zustand sowieso nichts und die Hilfe, zu der wir unterwegs waren, stand im Vordergrund und verdrängte alle anderen Empfindungen.
    „Gleich sind wir da“, verkündete Tefan.
    Zad nickte und reduzierte sein Tempo.
    „Jetzt heißt es vorsichtig sein“, wies der Bandit an, „haltet Augen und Ohren offen. Das Letzte, was wir gebrauchen können, ist, die Aufmerksamkeit der Meute dort drüben auf uns zu ziehen.“
    Wieder wackelte der mich tragende Körper unter mir.
    Das also auch noch zu unserem derzeitigen Glück. Schleichend bewegte sich Zad fort, bedacht darauf keine verräterischen Geräusche zu verursachen. Schneidende Laute klangen an meine Ohren. Ich nahm an, dass Tefan voranging und den zugesponnenen Weg mit dem Schwert befreite, sodass wir weiter in den Wald – oder was immer es war – vordringen konnten. Hektisches Rascheln klang durch die Stille. Flinke Beinchen hechteten von einer Seite zur anderen. Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken an die unzähligen Spinnen, die Ursprung dieser Geräusche waren. Mit aller Macht lenkte ich meinen Fokus wieder zurück auf die rettenden beiden Bäume. Inständig hoffte ich, dass wir sie in Kürze erreicht hätten. Ich wollte nicht weiterhin durchgeschüttelt werden, auch wenn ich Zads Nähe wahrlich genoss. Dennoch, immer nur zuzuhören, nicht in der Lage zu sein auch nur einen Muskel zu bewegen, wollte ich nicht länger ertragen. Die Freiheit rief nach mir und ich betete, dass Altweid recht behielte und die Silberahorne die vermutete Erlösung brächten.
    „Das müssten sie sein“, stellte Lara fest, nachdem der Trupp angehalten hatte. Mein Kopf schwang noch ein paar Male hin und her, bevor er auf Zads breiten Schultern ruhig liegen blieb.
    „Willkommen“, sangen zwei engelsgleiche Stimmen im Chor.
    Zad zuckte unter mir zusammen.
    „Wir haben erfahren, dass ihr unsere Hilfe benötigt“, klang der Singsang weiter an meine Ohren.
    „Das ist korrekt“, gab Lara zu, „unser Freund dort ist verletzt. Die Klinge des Seelenjägers hat ihn erwischt, die Wunde wird mit jeder Minute größer. Sein gesamter Rücken ist mittlerweile von schwarzem Fleisch vergiftet“, setzte sie die beiden Bäume in Kenntnis.
    Ich erschrak bei ihren Worten, war mir doch gar nicht klar, dass die Auswirkung der Klingen bereits solche Ausmaße angenommen hatte. Ich fühlte mich müde, zugegeben, aber dass es so schlimm um mich stand, hatte mir mein Gefühl bisher verheimlicht. Auch wenn das Silber, welches meine Wunde heilen und verschließen würde, nun zum Greifen nahe war, machte sich nach dem Gesagten regelrechte Panik in mir breit. Redet nicht lange, helft mir, wollte ich am liebsten schreien, doch meine Stimmbänder verwehrten mir weiterhin ihren Dienst.
    „Wir verstehen. Du da“, schwebten die Stimmen der Ahorne durch die Umgebung. Ein Rascheln, ein Räuspern erklang.
    „Genau, du mit dem Schwert. Tritt vor“, befahlen die hohen Stimmen.
    Ich vernahm Schritte, als Tefan sich den Stämmen näherte.
    „Euer Freund benötigt viel Silber. Es wird nicht ausreichen ihn an unserer Rinde zu reiben, er braucht mehr.“
    „Und das bedeutet?“, meldete sich seit Langen auch die Fee mal wieder zu Wort. Ich hatte sie schon beinahe vergessen und wunderte mich über diese fremd klingende Stimme.
    „Bandit“, forderten die Bäume, „schlage dein Schwert in einen unsere Stämme. Lege all deine Kraft in einen einzigen Schlag. Es wird uns schmerzen, wir werden bluten, doch

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