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Der Seelenleser

Der Seelenleser

Titel: Der Seelenleser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harper Paul
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solange er sie hat, hat er Sie im Griff.«
    Lore zischte einen Fluch heraus.
    » Was wir also tun müssen, ist, die Unterlagen zurückzubekommen«, sagte er. » Sobald wir das geschafft haben, können wir uns entscheiden, was wir mit Kroll machen wollen.«
    » Das ist zu viel.« Lore konnte immer noch kaum glauben, was mit ihr geschah. Elise blieb still.
    » Ich werde Ihnen einen möglichen Weg vorschlagen«, sagte Fane. » Und dann können wir darüber reden.«

Kapitel 28
    Parker hatte am Morgen das Codewort für » dringend« verwendet, was garantierte, dass der Mann ihn so bald wie möglich treffen würde, nachdem der firmeneigene Jet, mit dem er aus London zurückkehrte, am Flughafen von San Francisco gelandet war.
    Um Viertel nach fünf klingelte Parkers Telefon. Der Mann wies ihn an, in einer Stunde am Kopf der Vulcan Stairs zu sein.
    In einer auf Hügeln errichteten Stadt waren lange Treppen unvermeidlich und unverzichtbar. In San Francisco gab es Hunderte davon, jede mit einem eigenen Charakter: großartig oder bescheiden, sauber oder verschmutzt, öffentlich oder abgeschieden.
    Die Vulcan Stairs befanden sich in Corona Heights, in den Hügeln über dem Castro und über Ashbury Heights. Ihren höchsten Punkt hatten sie an der Levant Street, von wo aus sie in mehreren Absätzen durch üppige Vegetation nach unten führten. An vielen Stellen quollen Pflanzen bis über die Stufen, und Bäume bildeten ein Blätterdach über einem großen Teil der Strecke. Die Häuser, welche die Stufen säumten, waren zum größten Teil hinter dem dichten Grün verborgen, doch einige Hausbesitzer pflegten farbenprächtige Beete neben der Treppe.
    Parker wartete in den Schatten am oberen Ende der Treppe. Er hörte, wie etwa sechs Meter entfernt ein Auto anhielt, eine Tür sich öffnete und geschlossen wurde und das Auto wieder anfuhr. Dann Schritte. Der Mann erschien auf der obersten Stufe und nickte Parker zu, während er eine Packung Zigaretten aus der Tasche zog und sich eine anzündete. Er blies den Rauch in die Dämmerung und kam die ersten Stufen herunter.
    » Verdammt langer Flug«, sagte er in einem sanften Bariton. » Was haben wir?«
    Er blieb stehen, und Parker kam gleich zur Sache.
    » Ich habe gestern Nacht einen Anruf von Shen Moretti erhalten, der als Sonderermittler bei der Polizei von San Francisco beschäftigt war.«
    » Ja, ich kann mich an ihn erinnern.«
    » Wir haben uns getroffen, und es stellte sich heraus, dass er jede Menge Fragen über Ryan Kroll hatte.«
    Die Hand des Mannes, die gerade die Zigarette an seine Lippen führen wollte, verharrte in der Luft.
    » Jemand hatte Shen gebeten, Erkundigungen über Kroll einzuholen. Diese Leute waren hinter ihm her– und sie scheinen ihn gefunden zu haben.«
    » Sie haben ihn gefunde n ?«
    » Nun– beinahe. Sie haben ihn weitgehend festgenagelt, und zwar hier, in der Stadt…«
    » Verdammt.«
    » Und sie kennen Leute, die irgendwie in persönlichem Kontakt mit ihm sind, aber sie haben ihn noch nicht in den Fingern. Anscheinend weiß er nicht, dass sie hinter ihm her sind. Ist eine heikle Sache, die geben richtig Gas. Sie haben herausgefunden, dass er für Vector gearbeitet hat, und hoffen, dass sie von uns weitere Hinweise erhalten können.«
    » Haben wir es hier mit einem anderen Geheimdienst zu tun?« Der Mann begann beiläufig, die Treppen hinunterzugehen.
    » Moretti verneint das.« Die Treppe war breit genug, dass sie nebeneinander gehen konnten. » Und er hat mir versichert, dass es auch keine Strafverfolgungsbehörde ist. Er sagte, dass er nur einem Freund einen Gefallen tut, und das glaube ich ihm auch. Ich habe den Eindruck, dass diese Leute eine kleine Elitetruppe sind. Moretti scheint jede Menge Respekt vor ihnen zu haben.«
    » Warum haben sie an Kroll Interesse?«
    » Ich habe nicht die leiseste Ahnung, aber sie haben es verdammt eilig.«
    » Soll heißen?«
    » Sie haben ihn in weniger als einer Woche aufgespürt.«
    Der Mann blieb stehen und blickte Parker an. » Schwachsinn.«
    » Nein. Moretti hat mir das gesagt. Die sind blitzschnell. So bin ich ins Spiel gekommen. Sie haben Moretti kontaktiert, damit er sich mit mir in Verbindung setzt. Sie wollen das schnell hinter sich bringen.«
    » Ist die Situation zwingend, oder sind die Leute einfach Cowboys, die schnell schießen?«
    » Eine Notlage, nehme ich an.«
    Der Mann rauchte und betrachtete Parker. » Wo zum Teufel steckt Kroll da drin? Er muss irgendetwas gemacht haben, und dann hat er es

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