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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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daran arbeiten. Ich wusste, dass der Auftrag nicht leicht sein würde. Aber ich wusste auch, dass nur eine herausfinden könnte, was mit der
Rio Grande
geschehen ist: Sie. Doktor Bashir hat absolut recht. Wenn es um das Wurmloch geht, werden die Wasser der konventionellen Weisheiten sehr schnell trübe. Gewöhnen Sie sich daran.«
    Tenmei nickte. Sie fühlte sich schon zu einer halbherzigen Erwiderung genötigt, als Quark mit ihrem Essen kam.
    »Einen wunderschönen guten Tag, Lieutenant«, grüßte er Dax, als er Bashirs Tasse tarkaleanischen Tee und Tenmeis Schüssel andorianische
Vithi
-Knollen servierte. »Möchten Sie mich wieder für irgendwelche Beerdigungen rekrutieren? Ein Wort von Ihnen genügt. Ich finde bestimmt noch eine Lücke in meinem Terminkalender …«
    »Ist ja gut, Quark«, wehrte Dax ab. »Haken wir’s einfach ab, in Ordnung?«
    »Abhaken, sagen Sie?« Quark hob einen Finger und nahm sich einen freien Stuhl. Offensichtlich wollte er sich ihnen anschließen. »Das erinnert mich an etwas«, fuhr er dann deutlich leiser fort. »Ein hässliches Gerücht macht gerade die Runde. Man sagt, Sie dächten darüber nach,
uns
abzuhaken und sich versetzen zu lassen – weg von der Station. Da ist doch nichts dran, oder?«
    Normalerweise verzog Dax das Gesicht, wenn sie mit Sachen konfrontiert wurde, die sie lächerlich fand. Diesmal blinzelte sie aber überrascht. Tenmei fand, das war ein schlechtes Zeichen – und offenkundig nicht nur sie.
    »Ezri«, sagte Bashir gedehnt. »Ist das wahr?«
    Dax seufzte. »Ich hab’s noch nicht beantragt, okay?«
    Bashirs Augen verengten sich. »Aber du denkst darüber nach? Über eine Versetzung?«
    Dax hob die Hände. »Ja, zufrieden? Ich
denke
darüber nach. Hin und wieder. Soll heißen: nicht sehr oft. Können wir jetzt
bitte
das Thema wechseln?«
    »Was stört Sie an dem Thema?«, fragte Quark zurück. »Doktor, haben Sie etwa ein Problem mit unserem Thema?«
    Bashir verschränkte die Arme. Sein Blick haftete nach wie vor an Dax. »Ganz im Gegenteil. Ich finde es höchst interessant.«
    »Ensign?«
    »Hey, Doktor, halten Sie mich bitte da raus. Der Lieutenant ist meine Vorgesetzte.«
    »Na bitte«, wandte sich Quark wieder an Dax. »Die Mehrheit an diesem Tisch hat keinerlei Einwände gegen das Thema. Das ist gelebte Demokratie – und ich weiß ja, wie sehr ihr Föderationsfuzzis die liebt.«
    Dax senkte den Kopf. »Warum tut ihr mir das an?«
    Bashir schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Es erscheint mir so …«
    »Plötzlich«, schlug Quark vor.
    »Ja«, stimmte Bashir zu. »Es kommt mir plötzlich vor. Überstürzt.«
    »Jetzt macht mal ’nen Punkt!«, fuhr Dax auf. »Ihr zwei habt doch keinen Schimmer, wie lange ich daran schon knabbere – und ich betone nochmals, dass ich nur darüber
nachdenke
. Von daher versucht jetzt nicht, mir irgendwelche Worte in den Mund zu legen. Vergesst nicht, mit wem ihr hier sprecht.«
    »Wissen Sie, Ezri«, sagte Quark, verschränkte die Finger ineinander und beugte sich vor. »Auf Ferenginar glaubt man, dass es gewisse Orte im Universum gibt, die eine Art Brennpunkt interessanter Aktivitäten sind – Brennpunkte, so könnte man wohl sagen, für Handel, Liebe, Abenteuer und Entdeckungen …« Er tippte mit dem Finger auf die Tischplatte. »Dies ist ein solcher Ort.«
    »Unser Tisch?«, fragte Ezri.
    »Unsere Raumstation«, gab Quark mürrisch zurück. »Was denken Sie, warum ich schon so lange hier bin?«
    »Aus Mangel an Alternativen?«, vermutete Bashir.
    »Ihr Rechnungsbetrag ist soeben gestiegen.« Dann wandte sich Quark wieder an Dax. »Denken Sie an Erwerbsregel einhundertneunundneunzig: Standort, Standort, Standort.«
    Tenmei blinzelte.
    »Ich glaube, wir sind hier fertig«, sagte Dax und erhob sich.
    »Standort«, wiederholte Tenmei. »Das ist es. Das ist die Antwort.«
    »
Was
ist die Antwort?«, fragte Bashir.
    Tenmei deutete auf Quark. »Brennpunkt interessanter Aktivitäten.« Dann auf Bashir. »Jenseits des Tellerrands.« Dann auf Dax. »Das Thema wechseln.«
    Quark starrte sie an. »Hat irgendwer eine Ahnung«, fragte er Bashir aus dem Mundwinkel, »was die da plappert?«
    Dax setzte sich wieder. »Prynn, worauf wollen Sie hinaus? Hat das irgendetwas mit der
Rio Grande
zu tun?«
    Tenmei lachte. »Genau das ist der Punkt, Lieutenant … Ich glaube, es
ging
nie um die
Rio Grande
. Es ging ums Wurmloch. Verstehen Sie denn nicht? Es ging von Anfang an ums Wurmloch!«
    »Erklären Sie uns das«, forderte

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