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Der Seelenschluessel

Der Seelenschluessel

Titel: Der Seelenschluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Woods
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oder nicht?«
    »Spielen Sie wieder eines Ihrer Spielchen?«
    »Keine Spielchen. Dies ist Ihre letzte Chance. Wenn Sie sie nicht nutzen, sehen Sie Ataan nie wieder.«
    Vaas schluckte. Schließlich folgte sie Iliana über die Schwelle der Kabine. Iliana packte sie am Arm und drängte sie den Korridor hinab.
    »Die Station wird angegriffen, nicht wahr?«, fragte Vaas.
    Iliana schnaubte. »Wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Warum nehmen Sie sich dann die Zeit, sich um Ataan und mich zu kümmern? Insbesondere, wo Sie doch sagten …«
    »Ich will, dass Sie eines begreifen, Vaas. Ich sagte Ihnen, Ihr Mann und ich hätten eine Abmachung. Ich war bereit, Vekobet vom Orbit aus zu beschießen, denn ich wusste, dass sich dort Agenten aus einem anderen Universum versteckten. Doch Ataan flehte mich an, Sie zu retten. Er wusste, dass auch Sie dort waren. Und im Austausch für Ihr Leben verriet er mir, was Vekobet wirklich ist.«
    »Er verriet die Enklave?«
    »So kann man es auch sehen.«
    »Weshalb erzählen Sie mir das?«
    Sie hielten vor einer Tür. »Weil er nach allem, was er für die Revolution getan hat«, antwortete Iliana, »nach all den selbstlosen Anstrengungen, all den Opfern und Verbrechen an seinem eigenen Volk … all dem trotzdem den Rücken zuwandte, als er befürchtete, Sie zu verlieren. So sehr liebt er Sie, Vaas. Ich fand, Sie sollten das wissen.«
    Iliana öffnete die Kabine. Ataan sah von seiner Pritsche auf. Als er seine Gattin erkannte, rannte er zu ihr. Vaas und er umarmten sich, als wollten sie sich nie mehr loslassen.
    »Kommen Sie«, drängte Iliana. »Sie müssen sich beeilen.«
    »Beeilen?« Ataan blinzelte. »Ich verstehe nicht.«
    Iliana deutete den Flur hinab. »Folgen Sie diesem Gang bis zur Notfallleiter. Gehen Sie aufs nächsthöhere Deck und weiter bis zu Shuttlefeld drei. Dort wartet ein klingonisches Schiff. Nehmen Sie es, und verschwinden Sie.«
    »Wohin?«, fragte Vaas.
    »Wohin Sie wollen. Hauptsache weg von hier.« Sie reichte ihnen je einen Disruptor. »Das Schiff könnte bewacht sein. Ich schätze, Sie wissen, wie man die benutzt.«
    Sie nahmen die Waffen. »Warum?«, fragte Ataan.
    »Gehen Sie,
jetzt
!« Iliana wich zurück und ging in die andere Richtung. Die Bajoraner rannten erst los, als sie sie kaum noch sehen konnte.

Kapitel 21
    Auf Terok Nor regierte das Chaos.
    Ghemor hatte sich in eine verwaiste Ecke der Promenade gebeamt, eine Nische hinter einem der alten, leer stehenden Geschäfte. Ihre Vorsicht war unnötig, wie sie nun sah. Unzählige Klingonen rannten über das Deck und hätten sie vermutlich nicht einmal entdeckt, wenn sie mitten unter ihnen materialisiert wäre.
    Sie atmete tief ein und wippte ein paar Mal auf den Fersen vor und zurück. Dann rannte sie los und wurde Teil des hektischen Treibens, das sie umgab. Wer sie kommen sah, machte ihr prompt Platz.
    Bis ein Tollpatsch die Idee, die ihr auf Deep Space 9 gekommen war, auf die Probe stellte. Ghemor hätte es wissen müssen. Irgendwer war immer der Erste.
    Beinahe wäre sie mit dem Soldaten zusammengeprallt. Der Mann sah ihr kurz in die Augen, dann zu Boden.
    »Intendantin«, keuchte er. Beide waren stehen geblieben. »Bitte verzeihen Sie. Ich wusste nicht …«
    »Aus dem Weg, Sie Idiot«, bellte Ghemor und schubste ihn unsanft zur Seite.
    Erst als sie das Büro der Stationssicherheit erreichte, wurde sie wieder langsamer. Ghemor sah ihr Spiegelbild im Fensterglas der Tür – Kira Nerys’ Gesicht, mit silbernem Kopfschmuck und schwarzer Intendantinnenkleidung –, bevor diese aufglitt. Doktor Bashir hatte ganze Arbeit geleistet. Obwohl sie schon vermutet hatte, dass Föderationsmediziner zu solchen Verwandlungen fähig waren, überstieg das Ergebnis ihre kühnsten Erwartungen. Der Obsidianische Orden hätte es nicht besser gemacht.
    Der Klingone hinter dem Schreibtisch erhob sich respektvoll, als sie eintrat. Sie erwiderte die Geste, indem sie ihm einen Phaserblitz in die Brust jagte. Für die Passanten auf der Promenade musste es aussehen, als habe Intendantin Kira wieder eine ihrer Launen.
    Zumindest hoffte sie das.
    Ghemor stieg über den betäubten Klingonen, trat zur Sicherheitskonsole und rief sich die Liste der Gefangenen auf. Sie enthielt nur einen Namen: Kira.
    Wenigstens ein Anfang
.
    Im Zellentrakt erledigte sie die zwei Wächter, die auf den Captain aufpassten mit der gleichen Effizienz, der auch schon der Mann im Büro zum Opfer gefallen war.
    Kira – verblüfft vom Anblick einer zu ihrer Rettung

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