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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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Böden als Standort. Der Geschmack der Breitwegerich-Blätter erinnert an Steinpilze und man kann damit ohne Weiteres eine falsche Steinpilzsuppe zaubern, eine soupe à la saveur de cêpe . Die Blütenknospen im Frühsommer eignen sich ebenfalls als schmackhaftes Gemüse. Die im Spätherbst reifenden Samen wurden in der Jungsteinzeit als „Getreide“ gesammelt. Sie ähneln Amaranth-Körnern und können übers Müsli oder über Suppen gestreut werden, man kann Bratlinge daraus backen oder Brot.
    Brennnessel
    Junge Brennnesselblätter und -triebe ergeben ein hervorragendes, gut schmeckendes Gemüse. Brennnessel-Omelett ist eine Delikatesse. Junge Brennnesseln können auch getrocknet, zu Pulver verrieben und durchgesiebt werden. Das nahrhafte Pulver kann man aufbewahren und für Suppen, Saucen oder im Frühstücksbrei verwenden. In England wird noch heute ein entschlackendes, harntreibendes Brennnesselbier gebraut. Brennnesselblätter, einzeln in Bierteig oder Pfannkuchenteig getaucht und gebraten, sind ein leckerer Snack.
    Brunnenkresse
    Die frische Brunnenkresse, die im Frühling im Sumpf hinter unserem Haus ihre Triebe emporstreckt, ist ein weiteres willkommenes Geschenk der Natur. Sie ist scharf-würzig, vitaminreich und schmeckt, gemischt mit anderen Pflanzen, als Frühlingssalat, für Suppen, Kräuterkartoffel oder klein gehackt aufs Butterbrot.
    Buchenblätter
    Wer hätte gedacht, dass die zarten, hellgrün leuchtenden Blätter der Buche als Salatbeigabe oder Gemüse dienen können? Ihr Geschmack ist angenehm und leicht säuerlich. Der botanische Name Fagus geht übrigens auf das griechische Wort phegÓs zurück und bedeutet „essbarer Baum“, was sich jedoch vor allem auf die Bucheckern bezieht, die im Herbst reifen.
    Giersch
    Der Giersch oder Geißfuß kann es geschmacklich mit den besten Gemüsen und Salatkräutern aufnehmen. Im Frühjahr treiben die nach frischen Möhren und Sellerie duftenden, hellgrünen, glasigen, frischen Stängel und Blättchen in Massen unter den Hecken und entlang der Waldsäume hervor. Die saftigen Triebe schmecken gekocht in Suppen, Pürees und als „Spinat“, roh in Salaten. Man kann sie auch gut aufbewahren, indem man sie einsäuert wie Sauerkraut oder trocknet und zu Pulver verreibt. Dieses eignet sich das ganze Jahr zum Würzen von Suppen und Saucen. Solange man die jungen Triebe erntet, treibt die vitale, vitaminreiche Pflanze wieder aus.
    Der Giersch, für manche Gärtner nur lästiges Unkraut, hat eine „blutreinigende“ Wirkung und gilt als eines der besten Mittel bei Gicht.
    Darauf deutet schon sein Name hin: Botanisch heißt er Aegopodium podagraria, das bedeutet „Ziegenfuß“ (nach der Form der Blätter) und „die Gicht heilend“.
    Knoblauchrauke
    Der nach Knoblauch riechende Kreuzblütler wächst unter Hecken, im Gebüsch, an Zäunen und Wegsäumen. Er ist vitaminreich und wurde vor allem von der ärmeren Bevölkerung Englands viel verwendet, als grüne Sauce für eintönige Gerichte sowie um eingepökelten Fisch oder Fleisch schmackhafter zu machen.
    Lindenblätter
    Die zarten jungen Blätter der Sommerlinde lassen sich ebenso in Salat und Gemüse verwenden wie die der Buche. Aus den im Mittsommer gesammelten Blüten bereitet man den beruhigenden, wärmenden Lindenblütentee.
    Löwenzahn
    Junge Löwenzahnblätter sind ein herrliches, vitaminhaltiges Frühlingsgemüse. Die Blütenknospen können als falsche Kapern eingesäuert oder im Wok zusammen mit anderen Gemüsen gebraten werden. Auch die Wurzel, gesammelt vor der Blüte, eignet sich als Gemüse für ein Bratpfannengericht. Als Heilpflanze stimuliert der Löwenzahn die Leberfunktion und unterstützt die Bauchspeicheldrüse. Löwenzahnblättertee wirkt harntreibend, entgiftend und entschlackend.
    Milzkraut
    Ganz früh im Frühling erscheint, an der Quelle nahe beim Haus, das Milzkraut. Die oberen Blätter sind hellgelb, sodass man, wenn man nicht genau hinschaut, das Kräutlein mit einer Wolfsmilch verwechseln könnte. Das ist der Lehrerin beim Schulausflug passiert, aber mein Töchterlein hat gewusst, das stimmt nicht, denn jeden Frühling sammelt der Vati die Blätter für den Salat, da sie so gut für die Milz seien. Aber sie hat es der Lehrerin nicht gesagt – manchmal, dachte sie, ist es besser, den Mund zu halten. Milzkrautblätter sind bitter, können aber dennoch dem Salat oder Mischgemüse Pfiff geben.
    Sauerampfer
    Die meisten Kinder kennen und lieben den Sauerampfer. Er schmeckt sauer, ein

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