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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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alle! Man muss sich auskennen, ehe man sie probiert. Meistens warnen sie den Menschen, indem sie schlecht riechen und bitter im Geschmack sind. Allerdings sollte man es da nicht auf einen Versuch ankommen lassen. Es ist wirklich wichtig, die giftigen Früchte gut zu kennen. Manche können lebensbedrohliche Vergiftungen hervorrufen. Dazu gehören die Beeren des Aronstabs, die leuchtend roten, glasigen Beeren des Waldgeißblatts oder die Beeren der verwandten Heckenkirschen-Arten. Die Früchte folgender Pflanzen sind ebenfalls tödlich giftig von Kirschlorbeer, Kermesbeere, Efeu, Kreuzdorn, Maiglöckchen, Bittersüßem Nachtschatten, Pfaffenhütchen, Seidelbast, Stechpalme, Tollkirsche, Weißwurz (Salomonssiegel) und Zaunrübe.
    Die schwarzen Beeren des Faulbaums können heftiges Erbrechen und Durchfälle verursachen. Bei der Eibe sind alle Teile der Pflanze tödlich giftig, außer den roten, süß schmeckenden, schleimigen „Beeren“ – eigentlich die Samenmäntel des Baumes. Diese könnte man zwar essen, jedoch auf keinen Fall die darin eingehüllten Samen, denn das wäre tödlich – besser, man überlässt die Früchte den Vögeln.
    Die folgende Liste enthält Wildobst- und Beerenarten, die man in der Natur sammeln oder auch im eigenen Garten anbauen kann. Es handelt sich um vitaminreiche Früchte, die noch nicht von Züchtern verdorben wurden. Viele haben eine antioxidative Wirkung und ersetzen, falls irgendwann einmal das globale Transportnetz zusammenbrechen sollte, die importierten Südfrüchte.

    Apfelbeere oder Aronia
    Die Apfelbeere oder Aronia kommt aus Nordamerika, wo sie chokeberry genannt wird und deswegen oft mit der chokecherry, der Traubenkirsche, verwechselt wird. Die Osteuropäer haben sie für sich entdeckt und ganze Plantagen damit bepflanzt, denn die Beere ist eine regelrechte Vitamin-C-Bombe und ein hervorragendes Antioxidans. Sie neutralisiert die sogenannten „freien Radikale“, die als krebsverursachend gelten. Deswegen wird die Beere von naturheilkundigen Ärzten zur Vorbeugung und Behandlung von Darmkrebs und auch zum Schutz der Blutgefäße bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verwendet.
    Tee aus Bärentraubenblättern
    2 Esslöffel frische Blätter mit 3 Tassen Wasser einige Minuten leise kochen lassen, abseihen und über den Tag verteilt trinken. Diese Kur, sieben Tage lang durchgeführt, hilft gut gegen Blasenentzündung. Während der Kur sollte man auf Fleischgenuss und säuernde Lebensmittel verzichten.

    Bärentraubenbeeren
    Die roten Beeren dieses Heidegewächses ähneln im Geschmack den Preiselbeeren. In Gegenden, in denen sie selten sind, sollte man sie jedoch nicht ernten. Die lederigen Blätter sind bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung bei Harntrakt- und Blasenentzündung.

    Berberitze oder Sauerdorn
    Die im September reifen scharlachroten Beeren des stacheligen Berberitzenstrauchs sind essigsauer. Gemischt mit süßen Früchten, schmecken sie gut in Mus, Marmelade, Gelee oder Saft. Man kocht die Beeren und passiert sie durch ein Sieb. Als säuerliche Würze gibt man sie an Suppen. In Persien und Afghanistan mischt man sie in Reisgerichte; das sieht schön aus und gibt dem gekochten Reis eine angenehm säuerliche Note. Dafür müssen allerdings die Kerne entfernt werden und das ist mühselige Fingerarbeit.
    Die im Spätherbst geerntete gelbe Wurzelrinde wird traditionell bei Gallenstau, Gelbsucht und Leberschwellungen als Heilmittel verwendet. Der Wurzelrindentee, kurz aufgekocht, hat ebenfalls gefäßerweiternde Wirkung. Bei Nierenleiden sollte er nicht verwendet werden.

    Bocksdorn oder Chinesische Wolfsbeere
    Der Gemeine Bocksdorn ist ein Neophyt aus China, der bei uns verwildert vorkommt. Der Strauch mit rutenförmigen stacheligen Ästen gehört zu den Nachtschattengewächsen. Seine roten Beeren ähneln denjenigen des Bittersüßen Nachtschattens, sie sind aber nicht giftig wie diese. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden sie seit langer Zeit eingesetzt.Vor nicht allzu langer Zeit machten die getrockneten roten Früchte unter dem Namen Goji (chinesisch = Wunderbeere) bei gesundheitsbewussten amerikanischen Top-Managern und Filmstars Karriere als Wundermittel für Anti-Aging – inzwischen ist die Kunde von den gesunden Goji-Beeren auch bei uns angekommen. Frisch oder getrocknet konsumiert, stimulieren sie das Immunsystem und wirken antioxidativ; sie enthalten mehr Vitamin B als alle anderen Früchte; sie sind gut für die Augen – vor allem bei Glaukom

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