Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
Vom Netzwerk:
eingesetzt; der Saft gilt als „Blut-Tonikum“. Salben aus der Rinde haben sich als wirksam bei Schuppenflechte erwiesen.
    Achtung: Wer die Pflanze nicht sicher kennt, sollte sich vorsehen. Die Mahonie kann mit der Stechpalme verwechselt werden, die ebenfalls Stacheln an den Blatträndern aufweist, deren karminrote Beeren aber giftig sind.

    Maulbeere
    Es gibt Maulbeeren mit roten, mit schwarzen und solche mit weißen Früchten. Die Beeren aller drei Arten sind essbar. Aber da diese Früchte nicht haltbar und kaum transportfähig sind, werden sie nicht kommerziell gehandelt, sondern meist gleich roh verspeist. Die Weiße Maulbeere wurde im Westen eingeführt, um mit den Blättern Seidenraupen zu füttern. In China und Zentralasien werden die Beeren für den Winter getrocknet. Besonders die aromatischeren schwarzen Beeren eignen sich gut für Mischkonfitüre, Kompott und Säfte.

„Wer die essbaren Wildpflanzen seiner Umgebung kennt, kann sich völlig kostenlos gesund ernähren.“

Mini-Kiwi, Scharfzähniger Strahlengriffel, Weiki oder Sibirische Stachelbeere
    Im Garten meines Freundes Peter wachsen kleine, schmackhaft süße, stachelbeergroße Kiwis. Er wohnt in der Lausitz, einer Landschaft, die bekanntlich nicht besonders warm ist. Das kann doch nicht sein, dachte ich, Kiwis brauchen es doch warm! Als er mir versicherte, es sei eine sibirische Art, die bis zu -30 Grad Celsius verträgt, habe ich mir den Kletterstrauch auch bestellt. Diese Kiwis sind zweihäusig, deshalb braucht man eine männliche und eine weibliche Pflanze, damit die leckeren Früchte entstehen. Leider haben mir die Wühlmäuse die Wurzeln des „Männleins“ gefressen; also musste ich nachbestellen. Die Kiwistauden wachsen, auch auf unserer Höhe, inzwischen gut heran und wir können kaum die Ernte erwarten.

    Mispel
    Die braunen Früchte der Mispel, im Mittelalter ein beliebtes Obst, sind heute vergessen. Die Früchte, herb-bitter und zusammenziehend, werden erst süß und genießbar, nachdem sie den ersten Frost abbekommen haben. Man kann sie zu Kompott und Marmelade verarbeiten.
    Bei den „Mispeln“, die es heutzutage gelegentlich in den Supermärkten zu kaufen gibt, handelt es sich nicht um die echte Mispel, sondern um die Japanische Wollmispel, die ursprünglich aus Ostasien stammt, ein mediterranes Klima braucht und bei uns nur in Kübeln gedeiht.

    Preiselbeere
    Nach dem Krieg zogen wir im August in die Wälder und sammelten eimerweise Preiselbeeren und Heidelbeeren . Man kann sie trocknen, Marmelade, Kompott oder Saft daraus machen. Preiselbeerchutney passt gut zu Wildgerichten. Die Cranberrys, die heute in den Supermärkten verkauft werden oder im Reformhaus als Cranberrysaft, sind eine Preiselbeerart, genauer gesagt eine großfrüchtige Moosbeere, aus Nordamerika. Preiselbeersaft ist reinigend und adstringierend und hilft bei Entzündungen der Harnwege. Eine Abkochung aus Preiselbeerblättern ist bei Blasenentzündung ebenso wirksam wie der Bärentraubenblättertee.
    Quitte
    Die Quitte ist als Obstbaum fast in Vergessenheit geraten – wahrscheinlich deshalb, weil man die apfelgroßen, hellgelben Früchte roh nicht genießen kann. Aus den reifen Früchten lassen sich aber eine Vielzahl von süßen Leckereien herstellen: Saft, Mus, Gelee, Sirup oder Schnaps. Praktisch unbekannt dagegen ist, dass man die Früchte der Japanischen Scheinquitte – ein häufig angepflanzter Zierstrauch mit scharlachroten Blüten – in gleicher Weise verwenden kann.

    Rauschbeere
    Viele Menschen halten diese Beeren, die in Waldmooren und Sümpfen wachsen, für giftig. Wegen eines Pilzes, des Rauschbeeren-Fruchtbecherlings, der die Früchte befällt, kann es zu rauschartigen Zuständen mit Erregung, Schwindelgefühl und Unwohlsein führen, wenn man zu viele der Beeren isst. Trotzdem kann man die Beeren ohne Weiteres sammeln und, gemischt mit Heidelbeeren, zu Marmelade, Mus oder sogar Wein verarbeiten. In Skandinavien wurde im Mittelalter sogar der Messwein aus Rauschbeeren gekeltert. In der Volksheilkunde werden sie bei Durchfall und bei Blasenschwäche verwendet. Wie die Blätter der Preiselbeeren und der Bärentrauben, können auch die Rauschbeerenblätter zur Behandlung von Blasenentzündung verwendet werden.

    Roter Hartriegel
    Dieser Verwandte der Kornelkirsche hat rötliche Zweige und im Herbst schwarzblaue Früchte. Sie sind roh ungenießbar, gekocht aber gut verwendbar für Marmelade und Säfte. Verwandt ist der Weiße oder Seidige Hartriegel

Weitere Kostenlose Bücher