Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
Kräutern in den Quark mischen oder aufs Butterbrot streuen. Auch als Zutat zur Kräutersuppe verwenden wir die Bachbunge, sie hat aber einen leicht bitteren Geschmack.
Der Breitblättrige Rohrkolben ist am Teichrand oder am Bach nicht nur schön anzusehen – man kann ihn auch essen. Die jungen Frühjahrstriebe schmecken angenehm wie Bambussprossen.
Brunnenkresse
Kaum sind Schnee und Eis verschwunden, da treibt dieser Kreuzblütler seine saftigen, tiefgrünen Triebe und Blätter hervor. Nach dem langen Winter ist dieses vitaminreiche, scharf nach Rettich schmeckende Grün hochwillkommen in den ersten Wildkräutersalaten. Selbst wenn man nicht wüsste, dass die frischen jungen Blätter eine Fülle von wertvollen Stoffen enthalten – Jod, Phosphor, Eisen, Kalium, sehr viel Vitamin C, Vitamin B1 und B2, Vitamin E, Provitamin A und Vitamin D –, spürt man dennoch die Vitalität, die sie Körper und Geist spenden. Man kann die gehackten Blätter auch aufs Butterbrot streuen, Kräuterquark damit zubereiten oder, wie auf den kanarischen Inseln, eine Suppe ( sopa de berros ) daraus kochen. Wenn man sie roh verwendet, sollte man sie gut mit Wasser spülen, um sich nicht möglicherweise mit den von Schnecken übertragenen Würmern zu infizieren.
Kohldistel
Die gelb blühende Sumpfdistel hat keine Stacheln wie ihre Verwandten, die Kratzdisteln. Verwendet werden die jungen Triebe und die Blätter als Spinat, in Suppen und Aufläufen. Von jungen Pflanzen im ersten Jahr können auch die Wurzeln geerntet und gegessen werden.
Rohrkolben
Der Breitblättrige Rohrkolben ist eine meiner Lieblingspflanzen. Als Jungen haben wir die dicken braunen Kolben getrocknet und als Spielzigarren verwendet. Da die Pflanze zudem auch eines meiner Lieblingswildgemüse ist, habe ich sie mir in unseren Sumpf gepflanzt. Die jungen Triebe – sie sind etwas schleimig – kann man als Spargelgemüse dämpfen oder in der Pfanne, zusammen mit anderem Gemüse, in Öl braten. Die stärkehaltigen Rhizome, die man im Herbst erntet, sind ein echtes s urvival food und haben vielen Menschen das Überleben in Notzeiten ermöglicht. Man kann diese Wurzelstöcke auch für den Winter trocknen und aufbewahren, zu Mehl mahlen, zum Eindicken von Suppen oder mit im Brotteig verwenden. Die noch ganz jungen Blütenstände lassen sich ebenfalls als Gemüse kochen.
Besonders gefällt mir der üppig vorhandene gelbe, mehlartige Blütenstaub, den man aus den braunen Kolben herausklopfen kann. Aus dem Blütenstaub, den wir mit etwas Mehl mischen, backen wir leckere Pfannkuchen. Wir haben damit früher aber auch das Brotmehl gestreckt. In Deutschland stehen die wild vorkommenden Rohrkolben unter Naturschutz – essen Sie also nur die im eigenen Garten wachsenden!
Schwaden oder Mannagras
Die ausgedroschenen Körner dieses im stehenden Wasser wachsenden Süßgrases werden zu Grütze gekocht oder, zu Mehl gemahlen, in Suppen oder Backwaren verwendet.
Schlangenknöterich oder Wiesenknöterich
Die Wurzel des Wiesenknöterichs wirkt stark adstringierend, also zusammenziehend, und wurde früher zur Behandlung von Schlangebissen eingesetzt – daher auch der Name. Die jungen Frühlingstriebe, samt den noch eingerollten Blättern, verwenden wir als gutes, leicht säuerlich schmeckendes Gemüse.
Sumpfziest
Der Sumpfziest wächst leider nicht auf unserem Berg, aber ich will ihn dennoch erwähnen, da wir in Ostfriesland gelegentlich seine Wurzelknollen, wie Kartoffeln zubereitet, gegessen haben. Die im Herbst geernteten Samen kann man roh übers Müsli oder über Salate streuen.
Wasserlinse oder Entengrütze
Die Wasserlinsen gehören zu den kleinsten Blütenpflanzen der Welt. Auf manchen stillen Gewässern bilden die kleinen Schwimmpflanzen große grüne Teppiche. Die Entengrütze ist tatsächlich ein wichtiges, nährstoffreiches Futter für junge Wildenten. Aber auch für Menschen kommt sie als besonders eiweißreiches, vitaminhaltiges Nahrungsmittel infrage. Mit einem Netz kann man sie von der Wasseroberfläche immer wieder abernten und frisch in den Salat, aufs Butterbrot oder gekocht in die Suppe tun. Wo das Wasser unsauber ist, sollte man sie nicht ernten, denn die feinen Blättchen nehmen die Schadstoffe auf.
Wasserkastanie
Ehe die Kleine Eiszeit im 14. Jahrhundert das milde Klimaoptimum des Mittelalters beendete, wuchs der Wein bis nach Schottland, Südskandinavien und Ostpreußen, Feigen und Esskastanien gediehen im Rheinland, und in den stehenden oder
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