Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
aus Amerika. Die Indianer mischten dessen getrockneten Bast in die Tabakmischung für die Friedenspfeife.
Sanddorn
Der stachelige Sanddornstrauch wächst vor allem an Meeresküsten und in sonnigen Lagen der Gebirgstäler auf sandig-kiesigen Böden. Die säuerlichen, orangeroten Früchte sind schwierig zu ernten, aber mit Handschuhen und einem kleinen Rechen ist man vor den spitzen Dornen geschützt. Sanddornsaft ist so Vitamin-C-reich, dass der auf importierte Südfrüchte verzichten kann, der Sanddorn hat. Aus den Samen lässt sich ein wundheilendes rötliches Öl pressen.
Schlehe oder Schwarzdorn
Die bereiften, blauen Steinfrüchte des Schwarzdorns schmecken erst süß, nachdem sie einen Frost abbekommen haben, vorher wirken die kleinen Pflaumen im Mund arg zusammenziehend. Aus den Früchten lassen sich süße, saure und gehaltvolle Vorräte herstellen: Sirup, Mus, Saft, Gelee, Marmelade, eingelegte „Oliven“, Wein, Likör und Obstbrand.
Traubenkirsche
Traubenkirschen kann man roh naschen, zu Fruchtsaft und Gelee verarbeiten, den Saft als Wein keltern oder zu Essig vergären. Weniger bekannt ist, dass man auch die Spätblühende Traubenkirsche nutzen kann, die als Neophyt im Unterholz von Kiefern- und Mischwäldern wächst. Die reifen schwarzen Beeren sollte man nur in kleinen Mengen roh essen – sie wirken abführend. Die Indianer arbeiten sie in ihre Vorratsnahrung Pemmikan (siehe > ) ein, und in Mexiko sind Teigtaschen mit diesen Kirschen beliebt.
Weißdorn
In Europa gibt es zwei Weißdornarten, deren Blüten und Blätter einen wirksamen Heiltee gegen Herz-Kreislauf-Beschwerden liefern. Die roten, mehligen Früchte werden „Mehlfässchen“ genannt und sind bis auf den harten Kern essbar. In Gärten und Parks sieht man gelegentlich andere Weißdornarten, die vor allem aus Nordamerika stammen. Viele von ihnen haben größere und saftigere Früchte als unser einheimischer Strauch. Aus ihnen kann man zusammen mit anderem Beerenobst Marmeladen machen.
Rote Bete gehört zu den anspruchsloseren Gemüsen – sie wächst eigentlich auf fast jedem Boden. Am liebsten mag sie nährstoffreiche Humus-Lehm-Böden mit ausreichend Feuchtigkeit. Die Knollen lassen sich in Sand den ganzen Winter über lagern.
Experimente: Seltene Gemüse
Viele Gemüsearten sind zu Unrecht kaum bekannt, obwohl man sie ohne Weiteres im Garten ziehen kann, sie oft schön aussehen, gut in die Fruchtfolgen oder in die Pflanzengemeinschaften passen und das Nahrungsmittelangebot erweitern. Wenn Ernährungsexperten wie Alfred Popp recht haben, dann ist das Wichtigste an den Lebensmitteln weniger die Kalorienmenge oder die Inhaltsstoffe, sondern die Ordnung stiftende „Information“, die sie für den menschlichen Körper und Geist bereit haben. Je breiter gefächert die Palette an Nahrungsmitteln ist, die wir zu uns nehmen, je mehr verschiedene Pflanzenarten wir mit einbeziehen, desto vielfältiger ist die Information, die wir erhalten. Ähnliches sagten mir Schamanen und Medizinleute in verschiedenen Teilen der Welt. Sie nehmen ganz bewusst möglichst viele Wildpflanzen zu sich, weil sie dadurch besser in Resonanz mit der natürlichen Umwelt kommen. Auch im Gemüsegarten können wir unsere Nahrungsinformationen erweitern, wenn wir auf Vielfalt achten. Wir sollten uns also nicht gewohnheitsmäßig auf die wenigen herkömmlichen Gartengemüse fixieren, sondern uns auch an wenig bekannte und ungewöhnliche Nahrungspflanzen heranwagen.
Auch bekannte Gemüse haben wenig bekannte Seiten. Wer weiß schon, dass man das grüne Karottenlaub nicht unbedingt wegwerfen muss, sondern gut als Suppengrün verwenden kann. Aus den Blättern der Roten Bete lässt sich ein ausgezeichneter „Spinat“ bereiten. Auch das Grün der Mairübe ist als Gemüse verwertbar, ebenso wie das frische Radieschengrün. Wenn man Radieschen zu spät erntet, sodass sie in die Blüte schießen, dann braucht man sie nicht gleich zu jäten und auf den Sammelkompost zu werfen. Die jungen, noch zarten Samenschoten, die sich entwickeln, sind ein schmackhaftes, leicht pfeffriges Gemüse. In China werden Radieschen und Rettiche oft extra wegen der Schoten angebaut; sie eignen sich besonders gut als Pfannengemüse. Hier eine Liste ungewöhnlicher Gemüse für den Hausgarten:
„Ungewöhnliche Gemüse bringen immer wieder neue Aromen auf den Speisezettel.
Brauner Senf oder Spinatsenf
Irgendjemand hatte mir einmal die Samen eines asiatischen Salatgemüses geschenkt. Hübsche
Weitere Kostenlose Bücher