Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
ziehen.
Klettenwurzel
Man kann die Wurzeln der Klette in der Natur sammeln und ein gutes Wurzelgemüse daraus machen. Es gibt die Klettenwurzel aber auch als Zuchtform. In Japan, wo sie g obo oder takinogawa genannt wird, ist sie sogar das beliebteste Gemüse. Die Wurzel wird im Herbst des ersten Jahres nach der Aussaat geerntet. Die Ernte ist eine echte Herausforderung. Die dicken Wurzeln, die tief in den Boden reichen, sind sehr zerbrechlich. Ähnlich wie bei den Schwarzwurzeln muss man neben der Reihe eine Furche graben und dann die Wurzeln behutsam herausheben. Die Japaner ziehen die Pflanzen deswegen in Boxen auf, sodass sie zum Ernten eine Seite herunterklappen und die Wurzeln sorgfältig herausheben können. Die Klettenwurzel ist besonders nahrhaft. Neben Vitaminen und Mineralien enthält sie das von Zuckerkranken gut zu verdauende Inulin als Kohlenhydrat.
Kronenwucherblume, Speisechrysantheme oder Shungiku
Vielen Zeitgenossen ist der Name Shungiku durch die japanischen Manga-Comics bekannt. Shungiku Nakamura ist wohl die berühmteste Manga-Zeichnerin. Aber es gibt auch noch eine andere Shungiku, die in Japan beliebt ist – es ist die Speisechrysantheme oder Kronenwucherblume. Die würzigen jungen Triebe und Blätter dieser Wucherblumenart gehören ebenso in das japanische Nationalgericht Sukijaki wie in das chinesische Chop Sui . Auch wir können die jungen Triebe in Suppen und Mischgemüse verwenden oder roh zum Würzen des Salats. Man kann die Kronenwucherblume recht früh aussäen und die Aussaat später gestaffelt wiederholen. Es ist möglich, immer wieder einzelne Blätter von den Pflanzen abzupflücken, aber nicht zu viele, damit sie sich immer wieder erholen und neue Blätter bilden kann. Für mich war es eine Freude, als ich sie das erste Mal in den Garten pflanzte. Nicht nur weil sie eine Bereicherung für die Küche darstellte, sondern auch, weil sie nach einer Weile sonnig gelb mit üppigen Blüten den Garten verschönte. Das Gemüsebeet war auf einmal ein Blumenbeet geworden.
Malabarspinat
Der Malabarspinat braucht Wärme, da er aus Südasien kommt. Hier auf dem Berg im kühlen Allgäu gelingt der Anbau nicht, aber in wärmeren Regionen, in Weinbaugebieten, wächst die Kletterpflanze gut. Anders als der herkömmliche Spinat schießt er nicht im Sommer. Die fleischigen jungen Blätter sind ein gutes Gemüse, sie können aber auch roh im Salat gegessen werden. Es lohnt sich, sie vorzuziehen und dann nach den Eisheiligen, Mitte Mai, ins Freiland zu pflanzen.
Mizuna-Rübstiel
Mizuna ist japanisch und bedeutet „etwas Grünes für den Winter“. Die dunkelgrünen, tief eingekerbten Blätter sind gut im Salat wie in der Suppe. Der Geschmack erinnert an Rucola. Die Japaner benutzen sie für Pfannengerichte, auch säuern sie die Blätter ein wie Sauerkraut. Mizuna ist kälteverträglich und stellt keine besonderen Bodenansprüche.
Neuseeländer Spinat
Während andere Salat- und Blattgemüsearten im heißen, trockenen Sommer leiden, gedeiht dieses Mittagsblumengewächs prächtig und treibt seine bis zu einem Meter langen kriechenden Triebe über den Boden. Ähnlich dem Malabarspinat sollte man ihn in Töpfen vorziehen und dann auspflanzen, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Er braucht viel Platz (50 mal 80 Zentimeter pro Pflanze). Die fleischigen, pfeilförmigen Blätter sind ein gutes, mildes Gemüse. In der Mischkultur bildet er einen passenden Begleiter für Tomaten.
Orache, Gartenmelde oder Spanischer Spinat
Orache ist eines der vielen Gänsefußgewächse, die schon die Römer als Suppengrün kannten. Ursprünglich kommt sie aus den Salzsteppen Zentralasiens. Die Meldenart wird gelegentlich noch immer in Frankreich und Nordamerika in den Gemüsegärten als Suppengrün und Spinat angebaut.
Portulak oder Burzel
Schade, dass der Portulak bei uns nicht gedeiht. Wo aber das Klima Weinbau oder Maisanbau begünstigt, kann das bodendeckende Kraut sogar zum „Unkraut“ werden. Die leicht säuerlich und erfrischend schmeckenden, dickfleischigen, saftigen runden Blätter und die ebenso sukkulenten rötlichen Stängel eignen sich bestens für den Salat und ebenso für die bunte Gemüsepfanne. In Griechenland wird die frische Pflanze traditionell zusammen mit Tomaten, Zwiebeln, Basilikum, Zitronensaft und Olivenöl als Salat zubereitet. In Frankreich gibt es eine „goldfarbene“ Züchtung, deren Samen man für das Gemüsebeet kaufen kann. Portulak und Sauerampfer sind die
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