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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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als Gartenbesitzer unbedingt nutzen und nicht in der Mülltonne entsorgen sollte.
    Medizin für den Garten
    Kompost unterstützt die Wasserverfügbarkeit für die Gartenpflanzen. Die elektrostatische Anziehungskraft der langkettigen (polymeren) Humusmoleküle zieht nicht nur Nährstoffe an, sondern bindet auch die Wassermoleküle an sich. Humuserde kann 800 bis 900 Prozent mehr Wasser festhalten als Sandboden.
    Kompost verbessert die Bodenstruktur. Der Boden wird krümelig, locker und ist leichter zu bearbeiten. Kompost puffert Schwankungen des pH-Werts, sodass der Boden weder versauert (niedriger pH-Wert) noch zu alkalisch (hoher pH-Wert) wird. Die meisten Gartenpflanzen fühlen sich im neutralen Bereich – zwischen pH 6,5 und pH 7 – am wohlsten. Der biologisch wirtschaftende Gärtner, der Kompost verwendet, braucht sich nicht um den pH-Wert zu kümmern. Der belebte Humusboden schützt sich selbst gegen überschüssige Säuren oder Basen.
    Kompost stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen sogenannte Schädlinge und gegen Pilze. Bio-Gärtner wie Manfred Stauffer kümmern sich gar nicht um Krankheiten und Schädlinge. Kompost ist die beste Medizin für den Garten.
    Für Gärtnermeister Manfred Stauffer stellte das Kompostieren einen ähnlichen Prozess dar wie das Kuchenbacken. Welches Produkt am Ende herauskommt, hängt von zwei Faktoren ab: den Zutaten (Kompostmaterial) und dem Ablauf (Rühren, Mischen, Länge des Vorgangs).

KOMPOSTMATERIAL
    Alle organischen Abfälle, alles, was einst lebendig war und aus dem Lebensprozess herausgefallen ist, eignet sich für den Kompost. Beim Kompostieren werden diese Substanzen wieder in den Lebensprozess eingebunden.
    Das kann auf den Kompost
Küchenabfälle – Obstschalen, Kartoffelschalen, Gemüsereste, Eierschalen, grobes Papier, Kaffeesatz, Teeblätter, Blumenerde, normaler Hauskehricht
Gartenabfälle – Herbstlaub, Unkraut, Gras, Rasenschnitt, gröbere Gartenabfälle wie Kohlstrünke, grobe Stängel und Zweige (Diese zerkleinerte Manfred mit einer Häckselmaschine. Wer sich keine solche leisten kann, kann sie mit dem Spaten etwas zerkleinern und als unterste Lage im Kompost verwenden)
Stallmist, Dung und Einstreu aus dem eigenen Stall oder von Bio-Höfen – Geflügelmist (von Hühnern, Tauben, Truthähnen usw.), Rinder-, Pferde-, Schaf-, Ziegen-, Kaninchen- und Schweinemist
Tierabfälle – Katzenklo (in geringen Mengen), alte Knochen, Federn aus dem Hühnerstall, Gänsedaunen aus alten Federbetten, Haare vom Haareschneiden
Wolle, Baumwolle, Naturstoffe
Asche – Asche vom Holzofen und vom Grill, Ruß aus dem Schornstein, den der Kaminfeger herausgekratzt hat
Zeitungspapier, Pappe (in begrenzten Mengen)
    Als Kompostzutat nicht geeignet
    Der Kompostierungsvorgang ist eigentlich ein Verdauungsprozess, wie wir ihn in Magen und Darm bei den Tieren finden. Organische Stoffe werden zerlegt und oxidiert. Die Oxidation ist im Grunde genommen ein Verbrennungsprozess, wobei in den Anfangsstadien der Kompostierung Temperaturen von bis zu 75 Grad Celsius erreicht werden. Dabei werden die meisten mikrobiellen Schaderreger, Unkrautsamen und -wurzeln, Insekteneier und dergleichen abgetötet und selbst der Verrottung anheimgegeben. Deshalb habe ich keine Scheu, Wurzelausläufer und Samen tragende Triebe in den Kompost zu mischen. Es gibt aber auch Ausnahmen:
Ausgerissene oder ausgegrabene Ackerschachtelhalm-Rhizome können die Heißphase des Komposts überleben. Wenn man den Kompost dann im Garten ausbringt, verbreitet man unbeabsichtigt dieses zähe „Unkraut“. Der Gärtner, der es einmal im Garten oder auf dem Acker hat, wird es kaum wieder los, denn die Speicherknolle befindet sich anderthalb Meter tief in der Erde und treibt immer wieder aus. Jeder bei der Bodenbearbeitung zerhackte unterirdische Trieb wächst zu einer neuen Pflanze heran. Auch Rhizome, die durch den Kompost gingen, können – wie ich zu meinem Leidwesen erfahren musste – wieder austreiben. Da hilft nur fleißiges Ausreißen. Oder Ernten und Trocknen, denn der Ackerschachtelhalm ist eine unserer stärksten Heilpflanzen (siehe > )
Mist von Massentierhaltungen und industriellen Großbetrieben ist nicht empfehlenswert, da er oft mit chemischen Rückständen und Antibiotika belastet ist. Antibiotika stören massiv die Entwicklung der notwendigen Mikroorganismen im Kompost
Keine Asche von Steinkohle verwenden. Sie enthält zu viel Schwefel, der sich im Kompost oder im Erdboden in Schwefelsäure

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