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Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)

Titel: Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf-Dieter Storl
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hatten damals schon wieder ein Auto. Das Mädchen drängelte: „Wir müssen sofort nach Hause. Mausi muss gefüttert werden!“
    Tatsächlich waren wir zu lange weg gewesen. Als wir zurückkamen, war die kleine Wühlmaus tot. Das Mädchen weinte sehr. Sie liebte ihr kleines Mausekind.
    Nach diesem Erlebnis merkte ich, dass die Wühlmäuse erträglicher wurden. Es dämmerte mir, warum das so war: Eine liebevolle Begegnung zwischen Menschenseele und Tierseele hatte stattgefunden. Das ist etwas anderes als der Versuch, einen Deal auszuhandeln; das ist die einzig wahre Kommunikation mit dem Gruppengeist einer Tierart.
    Gelassen bleiben
    Die Nager sind noch da, aber ich rege mich immer weniger über sie auf. Auch wenn sie hier und da an den Gemüsewurzeln fressen, immer bleibt genug für uns übrig. Irgendwie sind sie meine Mitgärtner. Sie verpflanzen den Beinwell, den Japanischen Knollenziest, Topinambur und andere Wurzeln, die dann plötzlich in anderen Beeten auftauchen. Manchmal findet man beim Umgraben oder im Kompost ihre Vorratsspeicher mit sorgfältig angehäuftem Knollenziest oder Schwarzwurzelstücken. Die brauchen wir nur zu waschen, zu putzen und schon ist ein feines Mittagessen fertig. So ähnlich haben es auch die Indianer gemacht, die die Vorratsnester der Eichhörnchen und Prärieratten plünderten.
    Es ist nicht einfach, ein liebevolles Verhältnis zu den problematischen Tieren aufzubauen. Heucheln hilft nicht.

    Topinambur (mit gelber Blüte) breitet sich im ganzen Garten aus. Ich lasse ihn gern wachsen, damit die Mäuse die leckeren Knollen verzehren und dafür mein Gemüse verschonen.
    Das hilft gegen Wühlmäuse
    Wühlmäuse haben eine hoch empfindsame Nase. Falls man Fallen stellt oder Giftköder auslegt, sollte man Gummihandschuhe tragen, damit sie nicht misstrauisch werden. Ich hatte aber, wie gesagt, wenig Erfolg mit Fallen oder Ködern.
    Besser wirkt eine Jauche oder eine starke Brühe aus den stinkenden Blättern des Zwergholunders oder Attich, die man in die Gänge der Nager gießt. Eine Jauche aus den Zweigspitzen des Lebensbaumes, in die Gänge gegossen, soll ebenfalls wirksam sein. Thuja ist nicht nur aromatisch, sondern auch ein starkes Nervengift.
    Buttersäure (Butansäure) in ihren Gängen soll Wühlmäuse ebenfalls vertreiben.
    Wo es Maulwürfe gibt, da verziehen sich die Wühlmäuse.
    Ein heißer Tipp, den mir eine amerikanische Gärtnerin gab, ist es, Kaugummi (mit Fruchtgeschmack) oder Bubble-Gum in die Wühlmauslöcher zu legen. Die Nager fressen sie, bekommen Magenprobleme und sterben.
    Für Magier und Hellsichtige wäre noch der Tipp, sich mit den Gartenzwergen in Verbindung zu setzen und ihnen zu sagen, sie sollen doch bitte mit den Wühlmäusen reden.
    Attichbrühe gegen Wühlmäuse
    1 Kilogramm Attichblätter gibt man in einen großen Kessel mit 10 bis 15 Litern Wasser, kocht das Ganze auf und gießt die Brühe in die Wühlmausgänge.
    „Maulwürfe sind meine Freunde. Sie verstehen sich offenbar auch nicht mit den Wühlmäusen.

Damit die Feuerbohne so schöne Blüten hervorbringt, muss man die Bohnenpflänzchen über das gefährliche Jungpflanzenstadium retten: Junge Bohnenpflanzen gehören zur Lieblingsspeise von Nacktschnecken.

TIERE, DIE DEM GARTEN NÜTZEN
    Meistens kümmere ich mich kaum um die sogenannten Schädlinge, denn es gibt viele Nützlinge im Garten, die sie in Schach halten. Wenn man richtig biologisch gärtnert, den Boden durch gute Kompostwirtschaft gesund hält und auch nicht mit Gift und Galle – Insektiziden, Herbiziden, Schneckenkorn – gegen Tier und Unkraut vorgeht, dann hat man wenig Probleme.
    Säugetiere
    Zu den nützlichen Gartenbewohnern gehören insektenfressende Säugetiere. Die wichtigsten und bekanntesten sind:
    Fledermäuse
    Sie bleiben tagsüber unsichtber, vertilgen aber von Einbruch der Dämmerung an fliegende Nachtinsekten.
    Igel
    Die stacheligen Gartenbewohner fressen auf ihren nächtlichen Raubzügen Insekten, Larven, Käfer, junge Schnecken, Würmer und sogar nestjunge Mäuse. Sie richten sich gern als Dauergäste ein, wenn man ihnen Unterschlupfmöglichkeiten unter einem Haufen von Ästen und Gestrüpp oder in wilden Ecken im Garten bietet.
    Maulwürfe
    Die unterirdischen Grabemeister sind bei vielen Gärtnern unwillkommen, da sie ihren Aushub auf Rasen und Wiese hinterlassen. Ich dagegen freue mich, wenn ich Maulwurfshügel sehe, denn wo es Maulwürfe gibt, da trauen sich die Wühlmäuse nicht hin. Außerdem ist die aufgeworfene

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