Der Selbstversorger (Einzeltitel) (German Edition)
organischer Materie versorgt – mit Bodenbedeckung (Mulch), untergepflügter Gründüngung (insbesondere Lupine), eingehackten Unkräutern, Kompost, verrottetem Mist, verrotteten Sägespänen – damit sie genügend Futter haben. Wo der Boden zu sauer ist, hilft ihnen eine Gabe gemahlener Kalkstein oder Kalkmergel. Ätzkalk verbrennt, ebenso wie Kunstdünger oder frische Gülle, die Haut dieser hilfreichen Tiere. Wo wenig Tonmineralien vorhanden sind, wie etwa in Sandböden, hilft es, eine dünne Schicht zermahlenen trockenen Ton oder Lehm auf den Boden zu streuen oder über den Kompost einzubringen. Ein Tee aus Baldrian, über die Beete oder den Kompost gesprüht, kommt dem Regenwurm auch zugute.
Bei Regen an die Oberfläche
Regenwürmer heißen so, weil sie bei starkem Regen an die Oberfläche kommen. Weltweit gibt es mehrere Tausend Arten, bei uns in Mitteleuropa sind es rund 40. Manche, wie der dicke, blau-rötlich gefärbte Tauwurm oder Gemeine Regenwurm, senken ihre Gänge bis zu 2,5 Meter in die Erde. Aus den Tiefen holen sie Tonmineralien herauf und mischen sie mit organischer Materie. Sie lockern den Boden, sodass er besser Feuchtigkeit aufnehmen kann. Ihre unterirdischen Gänge verschaffen den aeroben Bodenbakterien und den Pflanzenwurzeln den zum Leben notwendigen Sauerstoff. Andere Regenwurmarten, wie der Kompostwurm, auch Mistwurm genannt, und der Rote Waldregenwurm, verwandeln den Kompost in feinste Humuserde. Dass der Kompost reif ist, lässt sich leicht daran erkennen, dass die Würmer ihn verlassen haben.
Insekten
Auch unter den Kerbtieren befinden sich wertvolle Gehilfen des Gärtners. Hier einige der wichtigsten, die jeder Gartenbesitzer unbedingt kennen und schützen sollte:
Florfliegen
Wie schillernde kleine Elfenwesen sehen sie aus, mit ihren filigran geäderten, durchsichtigen Flügeln und ihren goldenen Augen. Ihre flinken Larven werden zu Recht Blattlauslöwen genannt, denn sie vertilgen massenweise Blattläuse, Käferlarven, kleine Raupen, Thripse und die Eier von Milben. Deshalb werden sie für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet.
Laufkäfer
Die metallisch glänzenden, oft schwarzen, schnell laufenden, nachtaktiven Käfer jagen andere Insekten, fressen ihre Larven und Eier. Auch die Gelege der Wegschnecken stehen auf ihrem Speiseplan.
Libellen
Wo es Wasser gibt, da findet man die farbenprächtigen großen Insekten. Die Flugakrobaten können nicht nur eine Zierde des Gartens sein, sie jagen auch fliegende Insekten wie Mücken und Fliegen.
Kapuzinerkresse gehört in jeden Garten! Blüten, Blätter und Knospen schmecken lecker im Salat, die Pflanze hält, unter Obstbäume gesät, Läuse fern. Kohlweißlingsraupen lieben sie und verschonen deshalb den Kohl.
Marienkäfer
Der rote Marienkäfer mit sieben schwarzen Punkten galt den Europäern als heiliges Tier: Er ist der Glückskäfer, der einst der Göttin Freya und später der Maria geweiht war. Auch für den Garten ist er ein Glücksfall. Die Marienkäferlarve, die wie ein winziger Drache aussieht, frisst bis zu 800 Blattläuse am Tag, dazu Schildläuse, Spinnmilben und sogar die Myzelien vom Mehltau. Der noch gefräßigere asiatische Marienkäfer, der zur biologischen Blattlausbekämpfung aus Japan eingeführt wurde, hat sich jedoch als Plage erwiesen, da er den einheimischen Marienkäfer verdrängt und in Weinbauregionen die reifen Trauben frisst.
Ohrwürmer
Es stimmt nicht, dass die Ohrwürmer oder Ohrenkneifer nachts in die Ohren der Menschen kriechen und mit den gekrümmten Hinterleibzangen ins Trommelfell zwicken. Als Allesfresser jagen sie Raupen und Blattläuse, weiden Pilzrasen auf befallenen Pflanzen ab, machen sich aber auch über Fallobst und gelegentlich über zarte Blütenknospen her.
Raubwanzen
Diese räuberischen Wanzen – sie sind nicht mit den eher schädlichen Blattwanzen zu verwechseln – holen sich Insekten und Insekteneier und saugen sie aus. Eine verwandte Art, die Blumenwanzen, wird in Gewächshäusern häufig zur biologischen Kontrolle von Blattläusen, Fransenflüglern, Spinnmilben und Weißen Fliegen eingesetzt.
Schlupfwespen
Die Weibchen dieser kleinen Wespen legen ihre Eier mit einem Legestachel in die Körper von Raupen und Larven anderer Insekten. Die winzigen Wespenlarven fressen dann ihre Wirte von innen her auf, ehe sie ausschlüpfen. Biologen haben herausgefunden, dass es oft die Pflanzen selber sind, die mittels Pheromonen (Duftstoffausdünstungen) diese Schlupfwespen
Weitere Kostenlose Bücher