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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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vor Ort nicht viel. Sie war kein Typ, der sich einfach in eine Kneipe setzte, auch wenn man dann innerhalb einer viertel Stunde nicht mehr alleine war.
Aber Gerd genoss diese gesellige Art des Rheinlandes. Manchmal etwas zu viel, wie Elvira dachte.
Dass er sie nicht sofort erkennen würde, so eingemummelt, wie sie war; damit hatte sie ja gerechnet.
Dass er aber fast von einem Infarkt getroffen vor Schreck vom Barhocker fallen würde; damit nicht.
    „Is dat ding Chefin? Dann vill Spaß, Jung. Isch mach misch vom Acker.“, platzte der Thekenfreund ihres Kollegen heraus.
    „Chefin?“, starrte Ellie in schuldbewusste Augen.
    „Nicht meine Wortwahl. Wir haben uns nur ein wenig unterhalten und kamen von Hölzchen auf Stöckchen, und..“
    „Da hast du armer, armer Kerl ihm die Ohren vollgeheult, wegen deiner ach so bösen Chefin?
G, manchmal bist du einfach so dämlich, oldschool, macho, dass ich dich boxen könnte.“, giftete sie etwas in seine Richtung.
    „Niedermachen ist erst ab zweitem Januar wieder drin, Chefin“, konterte er und zog den Kopf ein, wie eine Schildkröte.
„Ach komm Ellie. Keinen Zoff jetzt noch in diesem Jahr. Dafür bist du doch wohl nicht hergekommen, oder?“
    „Wohl nicht. Also komm. Nimm dir dein Glas und lass uns an unseren Tisch gehen.
Sie orderte für sich auch ein Glas ihres Roten und sie wanderten etwas abseits der Theke an den Tisch, den sie schon seit nunmehr drei Jahren, als den Ihren erachteten.
    Am Tisch erkundigte sich Gerd nach ihrem Besuch in Hamburg, den sie ihm kurz und in warmen Worten umriss, bis sie schließlich zu ihrem Ereignis in der Flora kam, das Gerd die Sprache raubte.
Er starrte sie nur noch an und sagte kein Wort.
    „Wenn es so sein soll, dass ich es ohnehin nicht vermeiden kann, so soll es ein Ende haben, Gerd.
Dann lese ich es bis zum Schluss. Und das ziemlich bald.
Ich kann und will das nicht mehr ertragen, verstehst Du?
Ich muss da durch, und dafür brauche ich dich. Ich denke, dass es sich legen wird, sobald ich alles gelesen habe und sich vielleicht alles erklärt hat.
So, wie ich vor Weihnachten die Auszeit von den Schriften brauchte, so brauche ich jetzt die Auszeit von der Grabungsstätte.
Ich weiß nicht genau, wie lange ich noch brauchen werde um alles zu lesen. Aber je schneller, desto besser.
Ich muss mich völlig darauf konzentrieren und Gas geben.
Meinst du, das ist möglich? Kannst du mich für –was weiß ich?- eine oder zwei Wochen entbehren?“
    Gerd hatte die ganze Zeit den Blick nicht von ihren Augen gewendet.
Er hatte förmlich jede Bewegung ihrer Augen aufgesogen in sich. Jede Erweiterung und Kontraktion ihrer Iris verfolgt um ihren Zustand abzuschätzen.
Er war wie ein Scanner, der jede ihrer Regungen aufnahm und zur Analyse weitergab.
    „Hmmmm. Denke schon, Frau Doktor. Aber...“
    Die folgende Pause, machte Elvira fast verrückt. „ Was heißt jetzt: aber? “ dachte sie voller Ungeduld.
Ihre Finger trommelten unruhig auf ihrem Stuhl. Sie hielt sie dort, damit Gerd sie nicht sehen konnte.
Sie empfand sich schon verräterisch genug, ihm gegenüber:
Heute war einer dieser Tage, wo sie sich vorkam wie ein offenes Buch für ihn.
    „Aber?“, fragte sie ihn.
    „Nun ja. Ich denke darüber nach, wie gefährlich das ist und ob ich dich, sehenden Auges, in die Gefahr hineinrennen lassen soll.
Und wie ich dir da zur Hand gehen kann.
Weil: alleine lasse ich dich das nicht durchstehen. Das kannst du dir schon mal gleich abschminken.
Wenn du mich da nicht involvierst, kannst du das vergessen.
Also, mach mir ein Angebot, das ich nicht abschlagen kann.“, antwortete er ihr, wobei der letzte Satz plötzlich in der tiefen, rauen Stimme „des Paten“ gesprochen war.
    „Warum habe ich mir so etwas schon gedacht, G? Danke. Ich kann dir nicht sagen, wie viel mir das bedeutet.
Und natürlich lasse ich dich teilhaben. Ich kann das gar nicht ohne dich durchstehen.“
    „Also ich erwarte quasi, jeden Tag einen Statusbericht von Dir. Wie es dir geht, und was du Neues erfahren hast. Das ist das Mindeste.“
    „Das geht klar. Und ich werde auch den Rest an Pergamentrollen gleichzeitig zu Ende aufarbeiten im Konservatorium. Damit wenigstens das erledigt ist.“
    „Wann geht’s los?“, fragte er mehr rhetorisch, als neugierig. Denn als er ihr Gesicht sah, war ihm die Antwort klar.
„Du willst gleich loslegen, oder? Oh Mann. Du bist wirklich am Haken, Ellie. Wirklich, wirklich dick am Haken.“
    Elvira nickte einsichtig und ließ seine Sorge über

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