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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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der Bärtige weiter zwischen Leon und seinen Kameraden schob.
Leonhardts Hand lag an seinem neuen Dolch und er drehte seine Schulter so, dass der Bärtige nicht sehen konnte, wie er den Griff umfasste.
Er konzentrierte sich und seine Augen blinzelten kaum noch. Angestrengt blickte er ins das Halbdunkel im Haus, um kein Detail zu verpassen.
    ‚Runter, Matthes‘, rief Leon und der junge Mann gehorchte, keine Sekunde zu früh, denn die Keule, die für seinen Kopf bestimmt war wischte nur um Fingerbreite über seinem Haar an ihm vorbei.
    Matthes riss seinen Hammer nach oben und hieb ihn dem Bärtigen zwischen die Beine.
Er hörte, wie die Luft aus dessen Lunge gepresst kam und er roch den widerlich stinkenden Atem des Mannes.
    ‚Das wirst du büßen, Jüngling.‘, stammelte der Kerl und hielt sich den Unterleib.
Sein Streitkolben hing an seiner Hand wie eine Birne am Baum. Er konnte ihn nur noch mit Mühe festhalten, und er schwankte beträchtlich.
Matthes nutzte die Gunst der Sekunde und stand auf; er stütze sich dazu auf seinen Hammer, den er gleich danach erhob und wieder durch die Luft schwang.
Krachend trafen die Schäfte der Waffen aufeinander, als der Bärtige seinen Kolben hochriss, um sich zu verteidigen.
    Es begann ein Kampf, der Ellie an eine Art Tanz erinnerte. Ein tödlicher Tanz, der von Jung gegen Alt geführt wurde.
Brachiale Gewalt tanzte gegen jugendliche Leichtfüßigkeit.
Erfahrung und Kraft maßen sich mit Schnelligkeit und dem unbändigen Willen, zu siegen.
Matthes duckte sich seitlich unter den Schlägen des Kämpfers hinweg, um selbst den Hammerkopf gegen dessen Knie zu führen.
Den Schwung seines Schlages ausnutzend führte der Gegner den Streitkolben schützend vor sich und parierte erneut den Angriff des Jünglings.
    Der Bärtige trat einen Tisch beiseite um mehr Platz für den Kampf zu schaffen und Matthes sprang über einen der Stühle, als wäre es ein kleiner Kiesel.
Wieder führte der Jüngere den Schlag und der Ältere parierte, nur um selbst auszuholen und die Waffe erst gegen den Kopf und danach gegen die Beine des Widersachers zu schwingen.
So ging es Schlag auf Schlag. Auf Angriff folgte Parade, auf Parade erfolgte Angriff.
Ausweichen und Ducken war eine Bewegung zum nächsten Schlag.
Der erfahrene Kämpfer, dessen rotes Gesicht davon zeugte, dass der viele Wein seine Kampfesfähigkeiten wohl beeinträchtigt hatte, verfehlte Matthes mehrfach nur um einen Hauch.
Matthes verfehlte den Kempen auch, drehte sich aber im Schwung des Hammers und führte ihn direkt erneut gegen den Mann. So konnte er endlich einen Hieb landen, der den Brustpanzer des Zieles erschütterte.
Dieser Vorteil gereichte Matthes zum Sieg.
Der Mann war aus seinem Bewegungsfluss herausgerissen und der kurze Moment, in dem seine Bewegungen unrund und abgehakt waren, reichten Matthes, um eines seiner Knie zu brechen.
Der Hammerkopf traf die Patella, brach sie in Stücke und überstreckte Gelenk und Sehnen in die falsche Richtung.
Zusammenfallend wie ein Mehlsack, spürte der bärtige Wegelagerer außer dem Schmerz nichts mehr in dieser Welt, denn Matthes war eines wirklich: schnell.
    In Bruchteilen einer Sekunde hatte er den Hammer bereits über dem Kopf des Getroffenen und wartete nur auf diesen einen Augenblick, in dem er stillhielt.
Der Mann hob den Kopf und Matthes sah die aufgerissenen Augen, bevor das Metall genau über diesen einschlug.
Das Leben wich augenblicklich aus seinem Körper und Blut schoss in alle Richtungen, wie der Saft aus einer reifen Frucht.
Der junge Krieger kostete seinen Triumph nicht aus, sondern wandte den Blick sofort zu Leonhardt.
    Ellie tat es ihm nach und sie erblickte Leon, wie er sich umschaute.
    Leonhardt hatte den zweiten Mann aus den Augen verloren und schalt sich selbst für diese Leichtsinnigkeit.
Er durfte niemals den Gegner aus den Augen lassen. Unter keinen Umständen.
Schon gar nicht in einem Haus und besonders nicht, im Halbdunkeln.
Ellie sah, wie Leons Hand zum Gürtel fuhr und sich über die Zierkugeln des Dolches fühlte.
Seine Hand umfasste den Griff und zog ihn leise aus der Scheide.
    Eine Hand, mehr eine Pranke, packte ihn, von hinten an der Schulter und ein Schwert drückte sich siegessicher an seinen Hals.
    ‚Beweg dich nicht, kleiner Wu..‘
    Leon spürte die Klinge an seiner Haut, aber noch bevor der Angreifer seinen Satz beenden konnte, blitze etwas im Mondlicht auf und er fiel.
Leonhardt hatte seine Hand instinktiv hinaufgerissen und ihm seinen Dolch in das

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