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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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wissbegieriger, nach dem was sie eventuell geträumt hatte.
    „Hast Du? Sag schon.“, stocherte er ungeduldig.
    „Ja, habe ich. Viel verwirrendes Zeug, das ich noch sortieren muss. Also das ich für MICH sortieren muss. Das war alles etwas durcheinander und ich krieg das nicht in einen Zusammenhang.“, flunkerte sie.
Sie erkannte sehr wohl den Zusammenhang der einzelnen Geschichten.
Bis auf die, in der sie selbst vorkam.
Aber wenigstens einen kleinen Teil wollte sie dann doch preisgeben:
    „Wie es scheint hat der Priester wohl ein wenig Dreck am Stecken.“
    „Ernsthaft? Sag bloß.“, bettelte Gerd, mit vollem Mund, nach Weiterführung des Gespräches.
    „Ja. So wie ich das sehe, hat er das ganze Hergendorf, oder Zündorf, auf dem Gewissen.
OK, ich weiß noch nichts darüber, warum das Dorf leer ist bei seiner Rückkehr, aber trotzdem war es wohl so, dass er die Infektion mit was-auch-immer zwar erkannt hat, aber schön die Klappe gehalten hat, und sie sich dann ausbreiteten konnte.“
    „Ist nicht wahr!“, kam es erstaunt aus ihrem Kollegen.
    „Naja, was heißt wahr? Das ist ein Teil dessen, was ich geträumt habe. Aber es wird auch in dem Testamentum angedeutet, wenn man zwischen den Zeilen liest.“
    „Ich merke schon, ich werde dich heute nicht lange zu Gesicht bekommen, kann das sein?“, schlussfolgerte Gerd korrekterweise.
    „Wenn ich die Wahl habe, nicht.“
    „Hast Du, Ellie. Du hast die Wahl. Ich hab doch gesagt, dass ich dir den Rücken freihalten werde, so gut ich kann.
Das Konservieren und Katalogisieren hat bestimmt noch etwas Zeit und den Rest schaffe ich schon mit Jenny und... wie heißt er noch?... Du weißt schon. Dem Anderen!“
    „Keiran. Der Mann heißt Keiran, G. Blond, Ire, stark, Keiran. Wieso du dir den Namen nicht merken kannst, ist mir ein Rätsel.“, antwortete sie amüsiert.
    Die zwei Kollegen verloren sich in Albernheiten und zogen sich gegenseitig auf.
Es war ein Morgen, wie er schöner kaum hätte sein können. Der Beginn eines Arbeitstages, der den beiden von vielen geneidet würde.
Sie zogen den Anlauf in den Alltag, bewusst und unbewusst zugleich, in die Länge, bis ihnen keine Ausreden mehr einfielen um noch länger sitzen zu bleiben.
Dann trennten sich ihre Wege und Gerd machte sich wieder einmal alleine auf, um die Ausgrabung, die seit dem Fund der unterirdischen Räume so ins Stocken geraten war, am Laufen zu halten.
Denn obwohl das Freilegen der Treppe und der Räume sehr wohl einen Meilenstein ihrer Arbeit darstellte, so bedeutete das nicht, dass deshalb das ganze Projekt sich nur noch auf diesen Teil zu konzentrieren hätte.
Wenn er Jenny oder Dingsbums (Keiran) in den Räumen mit beschäftigte, dann durften dennoch die beiden anderen Helfer weiter fortfahren mit dem, was sie alle vor dem Fund der Tür getan hatten.
Freilegen, fotografieren, zeichnen, bürsten und freilegen und bürsten und freilegen und bürsten.
    Ellie widmete sich nach dem Frühstück, dass fast ein Mittagessen hätte werden können, wieder dem, was sie so innerlich auffraß.
Sie versuchte sich selbst das Lesen so einfach und angenehm wie möglich zu machen.
Best mögliches Licht, ohne zu hell zu sein, da sonst die Schriften leiden würden.
Bequemer Sitz, um nicht zu schnell zu ermüden, denn sie hatte sich schließlich eine Art Amadeus Marathon vorgenommen.
Es hatte den Anschein, als würde ein Buchhalter seine Papiere vorsortieren vor dem großen Tag.
Den kleinen Stapel dorthin, den großen Stapel da. Den Stift parallel zur Schreibunterlage rechts, und die Korrekturflüssigkeit noch ausgerichtet hinten links.
Nur, dass bei Elvira die Schriften des Pfaffen das Objekt der Begierde waren.
Sie sortierte die Pergamente so, dass sie quasi einfach in einem Lauf lesen konnte, ohne suchen zu müssen.
Alles lag griffbereit, aber es fehlte etwas.
Wasser.
Nein, ohne Wasser ging ihr Vorhaben keinesfalls so von Statten, wie sie dachte.
Also holte sie schnell noch die Flasche Wasser aus der Minibar, stellte sie neben sich auf den Boden und atmete tief durch.
    Sie konzentrierte sich. Fokussierte sich.
Sie nahm ihre weißen Baumwollhandschuhe beinahe unbewusst vom Tisch, und zog sie mit geschlossenen Augen an. Sie spürte, wie sich der Stoff um ihre Finger schloss und ihre Knöchel umspannte.
    Sie öffnete die Augen und suchte die Stelle, bei der sie weiterlesen musste.
     

035
     
    „Wenn die Freiin ihn hätte töten können, so denke ich, dass sie es getan hätte. Ihr Blick jedenfalls sprach Mord und

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