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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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an diesem Tage. Der erste seit ewigen Zeiten, wie wir es empfanden.
Die Mauern von Wanda gaben uns Sicherheit, wie wir wussten, und die Krieger aus Neuenberge waren das, was uns gefehlt hatte. Zusammen mit der Führung und Erfahrung Leonhardts, waren sie die Waffe gegen die Untoten.
Die Krankheit des Orients konnten sie zwar nicht besiegen, aber seit dem wir Adelheids Einfall beherzigten und uns mit warmem Wein wuschen, die Sachen verbrannten oder kochten, die mit den Kranken in Berührung kamen und wir, die wir sie pflegten, uns mit Kräutertüchern schützten, sank die Anzahl derer stetig, die neu erkrankten.
Wir hatten das Gefühl, dass die Talsohle durchschritten war.
    Die folgenden Tage und Wochen waren gekennzeichnet von Streifzügen durch die Umgebung Wandas.
Die Krieger hielten ihren Weg und marschierten die Dörfer und Weiler des Landes um Wanda ab.
Als erstes besuchten sie den Hof im Broich zwischen Wanda und Hergendorf, an dem ich meinen Rettern in die Arme lief. Sie erschlugen die Untoten dort und versperrten die Türen, dass niemand sich in den Gebäuden würde verstecken können.
Die Körper der Erschlagenen brannten hinter ihnen, als sie gen Hergendorf zogen.
Sie fanden dort Lebende, die sich versteckt hatten.
Viele waren der großen Krankheit erlegen und das ganze Dorf stank wie ein Jauchekübel, aber dennoch war die Gefahr für die wenigen, die sich dort aufhielten zu groß, um eine Flucht in Erwägung zu ziehen.
Als die Kriegerschaft aus Wanda eintraf wurden sie aus Mauerritzen und Türspalten heraus beäugt und als man erkannte, was sie taten, begrüßt und gefeiert.
Ich war bei diesen ersten Zügen nicht zugegen, aber ich habe es aus vielen Mündern vernommen, dass sie sich heldenhaft schlugen.
Jeder der Wiederkehrer, der sich den Spießen und Pfeilen näherte wurde erschlagen. Keiner der Krieger wurde nur gekratzt oder anderweitig verletzt.
Die Paare mit Piken schützten einander so sicher und gut, dass es zu keinerlei Zwischenfall kam.
Mehrfach besuchten die Bergischen mit Leon das Gehöft am Broich und Hergendorf und nach Wochen, war es soweit, dass kein Wiederkehrer mehr auftauchte.
Die Einwohner wurden unterrichtet, wie sie mit Toten umgehen mussten, dass sie sich nicht wieder erheben würden.
Und falls doch, was dann zu tun war.
Das kleine Langalon, was südlich von Hergendorf liegt, war fast gänzlich verschont von den Wiederkehrern, was sich niemand zu erklären wusste.
Die Menschen dort waren weder von der großen Beulenkrankheit niedergeworfen worden, noch gab es dort solch horrende Zahlen an Toten, wie in den anderen Dörfern.
Es gab lediglich zwei Fälle, in denen Tote wiederkehrten und die Langalonen erschlugen sie kurzerhand.
    Der zweite Besuch in Hergendorf war etwas Besonderes für mich, weil ich meine Wirkstätte wiedersah, die ich Monate nicht sehen konnte, obwohl ich kaum eine Meile entfernt war.
Ich sah die alten Häuser wohl und musste an so vieles denken.
Die armen Schürcher, die ich vielleicht hätte retten können.
Nein, die ich gewiss hätte retten können! Wenn ich nicht so feige gewesen wäre.
Ich dachte an meine Flucht, die ich meinem Esel und der wilden Hanna von der Mittelwerth verdankte.
An all das, was ich im Ernting des Jahres zuvor hier erleben musste.
So streiften wir durch Hergendorf auf der Suche nach Wiederkehrern, als mir eine raue, aber doch kleine Hand auf die Schulter schlug.
    ‚Hee, Pfaff. Hast du es doch geschafft, den Fressern zu entkommen?‘, klang es hinter mir und mir schien es, als fröre mein Blut mit einem Wimpernschlag ein.
Hanna!
Das war Hannas Stimme! Ich drehte mich um und sah es sogleich.
In der Tat, es war die verrückte Frau von der Mittelwerth, die gar nicht so verrückt war, und der ich mein Leben verdankte.
    ‚Hanna! Gute Hanna!‘, platzte es aus mir heraus, und mir rann Wasser aus den Augen vor Freude über das so unerwartete Wiedersehen.
‚Wie, wann, warum? Also wie genau... erzähl es mir... so viele Wiederkehrer...‘, ich weiß es nicht mehr, was genau ich alles stammelte, aber es hatte keinen Sinn und Hanna schaute mich zurecht völlig verwirrt an.
    ‚Ruhig, alter Pfaffe. Der Reihe nach. Ich verstehe kein Wort von dem, was du sagst.‘
    ‚Ich wähnte dich tot, Hanna. Als ich dich im Stich ließ und mich zum Broichergehöft rettete, dachte ich, du wärest verloren.‘
    ‚Da hast du dich wohl geirrt. Viele täuschen sich in mir, so wohl auch dieses Mal. Und im Stich gelassen hast du mich auch nicht. Ich habe dich immerhin

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