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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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wäre all das, was nun passieren würde, schon vorher passiert. Vielleicht.
Aber das war nun auch gleichgültig.
    Er nickte stumm und Ellies Miene erhellte sich.
    Es war plötzlich völlig gleichgültig, was Gerd dachte, was irgendjemand dachte.
Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und nahm sich den Hammer „Marke Steintod“, den Gerd noch immer hier unten hatte.
Gerd war ob des flüchtigen, liebevollen Kusses verwirrt und zugleich amüsiert darüber, wie Elvira versuchte mit dem schweren Gerät die Wand zu öffnen.
Er ließ sie einige erfolglose Schläge versuchen, bis sie erkannte, dass ihre Kräfte – und auch ihre Technik- nicht reichen würden, um die Wand aufzubrechen.
    Mit den Worten
„Gib her Ellie. Ich mache das. Gönn mir das.“, nahm er ihr höchst diplomatisch den Hammer aus der Hand und schlug zu.
Nach zwei Schlägen zeigten sich Risse entlang der Stellen, die Gerd als nachgearbeitet erkannt hatte.
Er lag völlig richtig. Dahinter war ein Hohlraum, und kein kleiner.
Zwei weitere Schläge später, bewegten sich Steine und kleine Splitter flogen umher.
Er nahm Maß, holte aus und schlug zu, fast wie in einem Musiktakt. Kurz bevor der Hammerkopf auf sein Ziel schlug, schloss er die Augen, um sich zu schützen.
Auch er war zu aufgeregt, um jetzt auch nur eine Minute zu unterbrechen, und sich eventuelle Schutzmittel zu besorgen. Brille? Handschuhe?
Nicht jetzt.
Er war im Fieber.
Wieder schlug er zu, und ein Stein bewegte sich sehr deutlich aus dem Verband heraus.
Der Maurer hatte damals schon besonders guten Mörtel verarbeitet, und so drückte er eine übergroße Delle in die Wand, aus der sich aber nun endlich der erste Stein zu lösen schien.
Drei Schläge noch, und er wäre durch.
Zwei noch.
Der Letzte!
    Staubend und voller Getöse stürzten Reihen von Steine in den Raum hinter der Wand und die beiden Archäologen, die entgegen ihrer sonst so bedachten und vorsichtigen Art einfach mit Gewalt die Wand aufbrachen, erkannten im Schein der Leuchten:
Nichts.
    Staub und Mörtel lag in der Luft, und es war einfach nichts auszumachen von dort, wo sie sich befanden.
Sie husteten und scherzten über die enorme Staubmenge, die ihr Vorhaben aufgewirbelt hatte.
Gerd nahm sich eine der portablen Leuchten und kam zu der Öffnung, während Ellie schon mit bloßen Händen anfing die Steine weg zu räumen. Sie griff beherzt zu und schmiss die Steine einfach hinter sich, ohne darüber nachzudenken, sie in irgendeiner Art zu sortieren. Auch, dass sie sich an den kleinen scharfen Kanten der Backsteine unzählige kleine Wunden an den Händen zuzog, war ihr gleichgültig.
Vermutlich hat sie in ihrer Euphorie nicht einmal wahrgenommen, dass ihre Hände bluteten.
Langsam ließ das Husten nach, langsam senkte sich der rote und graue Staub und noch langsamer gab der Dreck in der Luft die Sicht frei auf etwas, was den beiden die Sprache verschlug.
Sie hatten Recht behalten mit ihrer Vermutung.
Gerd damit, dass sich ein weiterer Raum hinter der Wand befand, und Ellie mit ihrer neuesten, über den Inhalt des Raumes.
Ein Raum mit einer Fläche von nicht mehr als zwei mal drei Metern lag vor ihnen. An der gegenüber liegenden Wand befand sich ein kleiner, halb zerfallener Tisch auf dem ein Tintenfass stand in dem eine fast gänzlich aufgelöste Feder steckte. Das kleine Spitzmesser lag sorgsam daneben, und war über die Zeit der Korrosion fast gänzlich zum Opfer gefallen. Dick verkrustet war die Klinge und das Holz des Griffes war morsch und zerfiel schon fast beim Anschauen.
In der rechten hinteren Ecke lag ein kleines Paket, in dem sich sorgfältig zusammengelegt einige Pergamente befanden.
Aber das, was beiden die Sprache stocken ließ, war das, was genau zwischen diesen Objekten war.
Ein Stuhl, auf dem sich eine mumifizierte Leiche befand, die in einer Mönchskutte steckte und an der linken Hand nur vier Finger besaß.
Amadeus!
    Ellie hatte, wie so oft, einfach Recht behalten mit ihren Vermutungen. Sie ging damit auch nicht inflationär um, sondern eher sparsam. Sie liebte es, einfach, richtig zu liegen.
Und der Anstoß, den Gerd ihr geliefert hatte, lenkte ihre Gedanken in die richtige Richtung.
    „Das muss er sein, G. Das muss er sein!“
    „Ja.“, sagte Gerd ehrfürchtig. Er bekam vor Erstaunen zunächst kein weiteres Wort über die Lippen.
    „Ich wusste es, G. Ich wusste es. Das war kein Hirngespinst oder so etwas. Der Knabe war, oder ist, real. Yes, yes, YES!“, frohlockte sie.
    Gerd starrte immer noch auf das, sich

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