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Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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Inhalt der Truhe gerettet werden. Zu groß ist die Gefahr, dass alle drei Schlüssel in die falschen Hände fallen und damit auch das Heiligtum des Erzbischofs.“
    „Was birgt diese Truhe für ein Geheimnis? Kann sie denn nicht einfach aufgebrochen werden?“
    „Wenn die Truhe gewaltsam aufgeschlagen wird, vernichtet sich ihr Inhalt im selben Augenblick. In die Seiten der Truhe sind kleine Säurekammern eingearbeitet, die bei der gewaltsamen Öffnung aufbrechen, sodass die Säure frei in die Truhe laufen kann. Der gesamte Inhalt wird durch die Säure sofort zerstört.“
    „Gut, Pfarrer Johannes, das verstehe ich. Aber was soll so Wichtiges in der Truhe sein, dass es nicht entdeckt werden darf?“
    „Das mein lieber Junge, erzähle ich Euch zur rechten Zeit. Das Nächste, was Ihr für mich tun müsst, ist, den dritten Schlüssel zu besorgen! Bringt ihn zu mir und dann erkläre ich Euch, wie es weitergeht.“
    Mit diesen Worten ergriff Pfarrer Johannes den Schlüssel, den Bastian immer noch in seiner Hand hielt und legte ihn in das Leinentuch zu dem anderen Schlüssel auf dem Tisch. Er schlug das Tuch wieder zusammen und ließ es in dem Spalt in der Wand verschwinden. Dann bedeutete er Bastian, ihm dabei zu helfen, den Schrank wieder an die ursprüngliche Stelle zurückzuschieben. Nachdem der Schrank wieder zurückgesetzt war, blieb Bastian im Türrahmen stehen und wollte dem Pfarrer mehr zu dem geheimnisvollen Inhalt der Truhe abringen. Doch Pfarrer Johannes ließ ihn einfach stehen und rief ihm im Vorbeigehen zu:
    „Habt Geduld, Bastian. Ihr werdet es früh genug erfahren. Bringt mir den Schlüssel!“
    Dann nahm Pfarrer Johannes die Wachskerze in die Hand und steckte sie in den Kerzenständer. Bastian war ihm bis an den Rand des Altars gefolgt und wollte sich noch nicht geschlagen geben. So konnte ihn der Pfarrer doch nicht wegschicken! Doch der alte Johannes war schon wieder voll und ganz mit der Vorbereitung seines Gottesdienstes beschäftigt. Er würdigte Bastian keines weiteren Blickes mehr, sodass dieser sich missmutig trollte. Wie sollte er denn an den dritten Schlüssel kommen? Er wusste doch noch nicht einmal, wer genau ihn besaß!
    Auf seinem Weg aus der Kirche stieß er mit Bruder Ignatius zusammen. In letzter Zeit war der leibliche Bruder von Pfarrer Johannes öfter hier und ging dem immer älter werdenden Mann zur Hand. Bastian dachte unwillkürlich wieder an seinen mittleren Bruder Albrecht. Vielleicht konnte er Bruder Ignatius dazu bringen, dass Albrecht den kranken Heinrich besuchte. Sicher würde ihn das aufmuntern und seiner Genesung gut tun. Bastian beschloss erst einmal mit Wernhart zu sprechen. Vielleicht konnte dieser ihm helfen, den fehlenden Schlüssel zu finden!

VIII
    Gegenwart
     
     
    Er steckte den dritten Schlüssel vorsichtig in das kaum sichtbare Schloss. Es war so kunstvoll unter der Verzierung verborgen, dass ein ungeübtes Auge dieses Schloss mit Sicherheit übersehen hätte. Klack. Der Schlüssel war eingerastet. Mit einer Vierteldrehung löste er ein weiteres Klicken aus. Die Truhe war entriegelt. Endlich war es soweit. Die Zeit war gekommen, sein Werk zu vollenden! Mit vor Erregung leicht zitternden Händen nahm er die goldene Sichel aus der Truhe heraus. Das hell leuchtende Gold blendete seine Augen. Voller Ehrfurcht betrachtete er seinen Schatz. Die Lautsprecherboxen hinter ihm fingen an zu ächzen. Sofort drehte er seinen Kopf in Richtung Monitor und betrachtete den alten Wagen, der - umflutet von grellem Licht - in einem mit weißen Fliesen ausgelegten Raum stand. Die Falle hatte zugeschnappt!
     
     
    ...
     
     
    Peter atmete. Einfach nur atmen. Ruhig bleiben und überlegen, wie er am besten hier wegkam. Sein Herz klopfte laut. Er konnte es in seinen Ohren hören. Wie Buschtrommeln schlug es und pumpte dabei sein heißes Blut durch die Adern. Peter hatte seine Augen immer noch geschlossen. Zu heftig war der Schmerz, als ihn das grelle Licht wie ein spitzer Dolch getroffen hatte. Wenn er hier fort wollte, musste er als Erstes die Augen öffnen und sich orientieren. Immerhin, diese verdammte Kofferraumklappe hatte er schon einmal aufbekommen. Vorsichtig öffnete er seine Augen um einen winzigen Spalt. Besser! Das Licht war immer noch gleißend hell, doch es traf ihn nicht mehr so hart wie beim ersten Mal. Er wartete ein paar Sekunden und hob dann seine Augenlider Stück für Stück weiter an. Das Bild, was sich ihm bot, war harmlos. Er erblickte eine verrostete

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