Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der siebente Sohn

Der siebente Sohn

Titel: Der siebente Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
John Adams um das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten bewarb, beide in den holländischen Teilen von New Netherland besser abschnitten als bei den Schotten und Iren.«
    »Ich schätze, wenn ich mich um das Bürgermeisteramt bewerben sollte, könnte ich wohl diese Schweden und Holländer flußabwärts dazu bewegen, für mich zu stimmen«, sagte David.
    »Für dich würde nicht einmal ich stimmen«, meinte Calm.
    »Ich schon«, sagte Measure. »Und ich hoffe, daß du dich eines Tages tatsächlich als Bürgermeister bewirbst.«
    »Das kann er gar nicht«, wandte Calm ein. »Das hier ist ja nicht einmal eine richtige Stadt.«
    »Das wird sie aber einmal werden«, meinte Geschichtentauscher. »So etwas habe ich schon öfter gesehen. Wenn die Mühle erst einmal arbeitet, wird es nicht mehr lange dauern, und zwischen Eurer Mühle und Vigor Church leben dreihundert Leute.«
    »Meint Ihr?«
    »Im Augenblick kommen die Leute vielleicht drei- oder viermal im Jahr zu Brustwehrs Geschäft«, sagte Geschichtentauscher. »Aber wenn sie dort Mehl erhalten, werden sie sehr viel öfter kommen. Dann werden sie Eure Mühle eine Weile lang jeder anderen im Umkreis vorziehen, denn Ihr habt eine ausgebaute Straße und gute Brücken.«
    »Wenn die Mühle Geld abwirft«, sagte Measure, »wird Pa bestimmt einen Buhrstein aus Frankreich bestellen. In West Hampshire hatten wir einmal einen, bevor die Flut die Mühle vernichtete. Und ein Buhrstein bedeutet feines weißes Mehl.«
    »Und weißes Mehl bedeutet gute Geschäfte«, sagte David. »Wir Älteren, wir erinnern uns noch daran.«
    Er lächelte wehmütig. »Damals waren wir beinahe reich.«
    »Also«, meinte Geschichtentauscher. »Bei all dem Verkehr hier wird es nicht nur einen Laden und eine Kirche und eine Mühle geben. Unten im Wobbish gibt es guten weißen Ton. Da wird es nicht ausbleiben, daß auch ein Töpfer sein Geschäft aufmacht und Töpfer- und Steingut für das ganze Gebiet herstellt.«
    »Ich wünschte mir, daß das möglichst bald käme«, bemerkte Calm. »Meine Frau sagt, daß sie es wirklich leid ist, das Essen immer auf Blechtellern servieren zu müssen.«
    »So wachsen Städte«, erklärte Geschichtentauscher. »Ein guter Laden, eine Kirche, dann eine Mühle, dann eine Töpferei. Und übrigens auch Ziegeleien. Und wenn es eine Stadt gibt…«
    »… dann kann David Bürgermeister werden«, sagte Measure.
    »Ich nicht«, widersprach David. »Dieses ganze Politikgeschäft ist mir zuviel. Brustwehr will so etwas haben, nicht ich.«
    »Brustwehr will König werden«, meinte Calm.
    »Das ist aber eine unschöne Bemerkung«, sagte David.
    »Aber sie stimmt«, erwiderte Calm. »Der würde doch sogar versuchen, Gott zu werden, wenn er glaubte, daß der Posten zu haben wäre.«
    Measure erklärte Geschichtentauscher: »Calm und Brustwehr kommen nicht gut miteinander aus.«
    »Ein sauberer Ehemann, der seine Frau eine Hexe nennt«, meinte Calm verbittert.
    »Warum sollte er sie so nennen?« fragte Geschichtentauscher.
    »Mit Sicherheit nennt er sie jetzt nicht mehr so«, sagte Measure. »Sie hat ihm versprochen, damit aufzuhören. All ihre Fähigkeiten für die Küche. Es ist eine Schande, eine Frau dazu zu zwingen, ihren Haushalt nur mit beider Hände Arbeit zu führen.«
    »Das genügt«, sagte David. Geschichtentauscher bemerkte seinen warnenden Blick aus dem Augenwinkel.
    Offensichtlich trauten sie Geschichtentauscher noch nicht genug, um ihn in die Wahrheit einzuweihen. Also ließ der alte Mann sie sein Geheimnis über ihre Schwester Eleanor wissen. »Es scheint mir, daß sie allerdings mehr davon benutzt, als Brustwehr errät«, warf Geschichtentauscher ein. »Auf ihrer Veranda steht ein raffiniertes Hexzeichen aus Körben. Und sie hat vor meinen Augen einen Beruhigungszauber auf ihn angewandt, an jenem Tag, da ich in der Stadt eintraf.«
    Für einen Moment hielten die Brüder mit der Arbeit inne. Jeder schwieg, niemand sah Geschichtentauscher an. Jeder dachte nur, daß der alte Mann Eleanors Geheimnis gekannt und niemandem davon erzählt hatte. Auch nicht Brustwehr-Gottes Weaver. Dennoch war es eine Sache, daß er es wußte, eine andere aber, es ihm zu bestätigen. Also sagten sie nichts und machten sich einfach nur wieder daran, den Schlitten zu kerben und zu vertäuen.
    Geschichtentauscher brach das Schweigen, indem er wieder zum eigentlichen Thema zurückkam. »Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor diese westlichen Gebiete genügend Einwohner haben, um sich selbst

Weitere Kostenlose Bücher