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Der siebente Sohn

Der siebente Sohn

Titel: Der siebente Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Gedanken eben dort. Es war fast so, als könnte er alles denken, sehen, was er einst geleistet hatte, als würde er versuchen, eine Möglichkeit herauszufinden, um die schlimme Stelle an seinem Knochen zu heilen, nur daß er diesmal von weit entfernt daraufblickte, vielleicht hoch oben von einem Berg aus oder auf einer Lichtung, irgendwo, wo er mehr sehen konnte.
    Nun dachte er an etwas, das er noch nie gedacht hatte. Als sein Bein zu Anfang gebrochen war und die ganze Haut zerfetzt, hatten alle Leute sehen können, wie schlimm es ihm ging, doch nur er selbst hatte sich helfen können. Er hatte es von innen heraus heilen müssen. Nun jedoch, da niemand die Wunde sehen konnte, brachte sie ihn um. Und obwohl er sie sehen konnte, konnte er nicht das geringste tun, um sie besser werden zu lassen.
    Vielleicht würde ihn diesmal also ein anderer heilen. Überhaupt nicht mir irgendwelchen verborgenen Kräften, sondern mit einer einfachen Operation.
    »Measure«, flüsterte er.
    »Ich bin hier«, sagte Measure.
    »Ich kenne eine Möglichkeit, mein Bein zu heilen«, sagte er.
    Measure beugte sich vor. Alvin öffnete die Augen nicht, konnte aber den Atem seines Bruders an seiner Wange spüren.
    »Die schlimme Stelle an meinem Knochen, die wird größer, aber sie hat sich noch nicht über alles ausgebreitet«, erklärte Alvin. »Ich kann sie zwar nicht heilen, aber ich schätze, wenn jemand diesen Teil meines Knochens wegschneiden und ihn aus dem Bein nehmen könnte, könnte ich den Rest wieder heilen.«
    »Herausschneiden?«
    »Pas Knochensäge, mit der er das Fleisch zerteilt, damit könnte es gehen, glaube ich.«
    »Aber es gibt doch im Umkreis von dreihundert Meilen keinen einzigen Arzt, der so etwas macht.«
    »Dann schätze ich, daß irgend jemand es möglichst schnell lernen sollte, sonst sterbe ich nämlich.«
    Measures Atem ging nun schneller. »Du meinst, daß es dir das Leben retten würde, wenn man dir ein Stück aus dem Knochen sägt?«
    »Es ist das beste, was mir einfällt.«
    »Das könnte dein Bein aber schlimm zurichten«, meinte Measure.
    »Wenn ich tot bin, wird es mir egal sein. Und wenn ich lebe, dann wird das ein schlimm zugerichtetes Bein wert sein.«
    »Ich gehe Pa holen.«
    Measure stieß seinen Stuhl zurück und verließ das Zimmer.
    Thrower ließ Brustwehr auf dem Weg bis zu der Veranda der Millers vorangehen. Den Mann ihrer Tochter konnten sie kaum abweisen. Doch seine Sorge war unbegründet. Goody Faith öffnete die Tür, nicht ihr heidnischer Ehemann.
    »Aber Reverend Thrower, wie gütig von Euch, uns aufzusuchen und hier vorbeizukommen«, sagte sie. Doch die Fröhlichkeit ihrer Stimme war nur vorgetäuscht, sofern ihr verhärmtes Gesicht die Wahrheit sprach. In diesem Haus hatte man in letzter Zeit nicht viel geschlafen.
    »Ich habe ihn mitgebracht, Mutter Faith«, sagte Brustwehr. »Er ist nur gekommen, weil ich ihn darum gebeten habe.«
    »Der Pastor unserer Kirche ist in unserem Haus willkommen, wann immer es ihm beliebt vorbeizuschauen«, sagte Faith. Sie führte sie in das große Zimmer. Einige Mädchen, die gerade Flickenquadrate herstellten, blickten von ihren Sesseln am Kamin zu ihm auf. Der kleine Junge, Cally, schrieb gerade seine Buchstaben auf eine Tafel, mit Holzkohle aus dem Feuer.
    »Ich freue mich zu sehen, daß du deine Schreibübungen machst«, sagte Thrower.
    Cally sah ihn nur an. In seinen Augen erkannte er Feindseligkeit. Anscheinend hatte der Junge etwas dagegen, daß sein Lehrer ihm hier in seinem Heim bei der Arbeit zusah.
    »Du machst das gut«, sagte Thrower und versuchte, den Jungen zu besänftigen. Cally erwiderte nichts, sondern kritzelte weiter Wörter.
    Brustwehr kam sofort zum Thema. »Mutter Faith, wir kommen wegen Alvin. Ihr wißt, wie ich zur Hexerei stehe, aber ich habe zuvor noch nie ein Wort gegen das gesagt, was ihr in Eurem Heim tut. Ich habe mir immer gesagt, daß das Eure Sache sei und nicht meine. Aber dieser Junge muß nun den Preis für das Böse zahlen, daß Ihr hier geduldet habt. Er hat sein Bein verzaubert, und jetzt ist ein Teufel in ihm und tötet ihn, und ich habe Reverend Thrower mitgebracht, um ihm diesen Teufel auszutreiben.«
    Goody Faith wirkte völlig überrascht. »In diesem Haus gibt es keinen Teufel.«
    Arme Frau, dachte Thrower, wenn du nur wüßtest, wie lange hier schon ein Teufel wohnt. »Es ist möglich, sich so sehr an die Anwesenheit eines Teufels zu gewöhnen, daß man sie überhaupt nicht mehr bemerkt.«
    Eine Tür an der

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