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Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02

Titel: Der siebte Kreis des Wissens - Covenant 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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allmählich zu brodeln anfing. Lord Callindrill begrüßte den Streitmark matt, und Troy erwiderte den Gruß hocherfreut, froh darüber, daß Callindrill keine tödlichen Verletzungen erlitten hatte; er brauchte den Lord dringend. Er würde jede Hilfe, jede Kraft zu seiner Unterstützung benötigen, die sich auftreiben ließ. Doch er mußte sich mit anderen Angelegenheiten befassen, ehe er über diese Notwendigkeiten nachdenken konnte. Sobald er sich davon überzeugt hatte, daß Lord Callindrill auf dem Wege der Besserung war, nahm er Mhoram zu einem Gespräch unter vier Augen beiseite. Er wartete, bis sie aus der Hörweite des Heerlagers gelangten. »Mhoram«, sagte er dann mit müdem Seufzen, »wir sind noch nicht fertig. Wir können hier nicht bleiben. Was tun wir bezüglich Lord Verements?« Er fügte die Frage hinzu, als habe er damit keinen Wechsel des Themas vollzogen. »Einer von uns muß ihm ... das mit Shetra sagen. Ich mach's, wenn du's willst. Wahrscheinlich wäre das nur gerecht.«
    »Ich werde es tun«, entgegnete Mhoram gedankenverloren.
    »Na gut.« Troy fühlte sich sehr erleichtert, als Mhoram ihn dieser Verantwortung enthob. »Ja, und was ist ... mit dem, das uns Tull erzählt hat? Mir mißfällt die Vorstellung, allgemein zu verbreiten, daß ... daß Koriks Abteilung ...« Er konnte sich nicht dazu durchringen, den Satz Die Riesen sind tot! auszusprechen. »Ich bezweifle, ob die Krieger durchstehen können, was noch vor ihnen liegt, wenn sie erfahren, was die Abteilung erlebt hat. Es ist einfach zuviel. Drei von Wütrichen übernommene Riesen sind schlimm genug. Und ich muß ihnen von mir aus andere schlimme Dinge beibringen.«
    »Sie verdienen die Wahrheit zu wissen«, erwiderte Mhoram leise.
    »Verdienen?« Troys tiefes Schuldgefühl verwandelte sich in Ärger. »Was sie verdienen, ist der Sieg. Bei Gott, erzähl mir bloß nicht, was sie verdienen und was nicht! Es ist ein bißchen spät, jetzt anzufangen, darüber nachzudenken, was sie wissen oder nicht wissen dürfen. Du hast es für richtig gehalten, mir die ganze Zeit hindurch Tatsachen zu verschweigen. Weiß Gott, was für Greuel du mir noch vorenthältst. Nun halt deinen Mund auch in diesem Fall!«
    »Diese Entscheidung hat der Großrat gemeinsam gefällt. Aber kein einzelner besitzt genug Weisheit, um anderen Wissen vorenthalten zu dürfen. Dazu hat niemand ein Recht.« Mhoram sprach wie mit zwiespältigen Gefühlen.
    »Für so was ist es zu spät. Und was Rechte angeht – du hast kein Recht, mein Heer in den Untergang zu stürzen!«
    »Mein Freund, hast du ... hast du Schaden genommen ...? Hat das Zurückhalten jenes Wissens dir ein Leid zugefügt?«
    »Wie soll ich das wissen? Wenn du mir die Wahrheit verraten hättest – über Atiaran –, vielleicht wären wir dann nicht hier. Möglicherweise hätte ich das Risiko gescheut. Sag du mir doch, ob das gut oder schlecht wäre.« Sein Ärger ließ nach. »Mhoram«, sagte er flehentlich, »die Krieger stehen am äußersten Rand ihrer Belastbarkeit. Dahin habe ich sie schon gebracht. Und wir sind noch nicht fertig. Ich möchte ihnen lediglich etwas ersparen, das sie so erschüttern würde, daß ...«
    »Nun wohl«, sagte Mhoram im Ton jemandes, der sich geschlagen gibt. »Ich werde nicht von den Riesen sprechen.«
    »Danke«, sagte Troy mit Nachdruck. Mhoram forschte eindringlich in seinem Gesicht, aber durch seine private Finsternis konnte Troy andererseits Mhorams Miene nicht erkennen. Einen Moment lang befürchtete er, Mhoram beabsichtige ausgerechnet jetzt weitere Enthüllungen, sei drauf und dran, das Rätsel um Trell, Elena und Covenant aufzudecken. Aber er mochte nichts hören – nicht jetzt, während ohnehin zuviel auf ihm lastete. Doch schließlich wandte der Lord sich stumm ab und kehrte zurück zu Callindrill. Troy folgte. Unterwegs blieb er jedoch stehen, um mit Terrel zu reden, dem rangältesten Bluthüter. »Terrel, ich wünsche, daß du Späher in die Südlandebenen sendest. Ich erwarte die Ankunft von Lord Fouls Heer nicht vor morgen mittag, aber wir sollten kein Risiko eingehen, und die Krieger sind zu erschöpft. Eins ist jedoch auf jeden Fall zu beachten. Falls Foul – oder dieser Markschänder, oder wer das Heer sonst anführt – auch Spähtrupps ausschickt, dann sorgt dafür, daß sie merken, wo wir sind. Ich möchte, daß sie nicht darüber im Zweifel bleiben, wo sie uns finden können.«
    »Jawohl, Streitmark«, antwortete Terrel und entfernte sich, um die

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