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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Turnierschranken war eine dreistöckige Zuschauertribüne errichtet worden, um die Lords und Ladies vor Sonne und Regen zu schützen. Die meisten saßen auf Bänken, aber in der Mitte der Tribüne hatte man vier Stühle mit hohen Lehnen für Lord Ashford, die schöne Maid und die Prinzen aufgestellt, die zu Besuch weilten.
    Am Ostrand des Wasens war eine Stechpuppe aufgehängt worden, ein Dutzend Ritter griffen sie an und ließen jedesmal, wenn sie den an einem Ende befestigten gesplitterten Schild trafen, den Ausleger mit dem Sandsack kreisen. Dunk sah, wie der Rohe Bracken an die Reihe kam, dann Lord Caron von den Marschen. Ich sitze nicht so fest im Sattel wie sie, dachte er unbehaglich.
    Andernorts trainierten Männer zu Fuß und setzten einander mit Holzschwertern zu, während ihre Knappen daneben standen und gemeine Ratschläge riefen. Dunk sah einen vierschrötigen jungen Mann, der versuchte, einen muskelbepackten Ritter abzuwehren, der so behende und schnell wie ein Berglöwe zu sein schien. Auf beider Schilden war der rote Apfel der Fossoways gemalt, aber der des jüngeren Mannes war bald in Stücke gehackt und geschlagen. »Da haben wir einen Apfel, der noch nicht reif ist«, sagte der ältere, während er dem anderen gegen den Helm schlug. Der jüngere Fossoway war blutig und zerschunden, als er endlich aufgab, sein Widersacher dagegen kaum außer Puste. Er hob das Visier, schaute sich um, erblickte Dunk und sagte: »Ihr da. Ja, Ihr, der Große. Ritter des geflügelten Kelchs. Tragt Ihr da ein Langschwert?«
    »Es gehört rechtens mir«, sagte Dunk abwehrend. »Ich bin Ser Duncan der Hohe.«
    »Und ich Ser Steffon Fossoway. Würdet Ihr gegen mich antreten, Ser Duncan der Hohe? Es wäre gut, jemand Neues zu haben, mit dem ich die Schwerter kreuzen kann. Mein Vetter ist noch nicht reif, wie du gesehen hast.«
    »Nehmt an, Ser Duncan«, drängte der besiegte Fossoway, während er den Helm abnahm. »Ich mag noch nicht reif sein, aber mein guter Vetter ist bis ins Innere verrottet. Schlagt die Kerne aus ihm heraus.«
    Dunk schüttelte den Kopf. Warum zogen ihn diese jungen Lords in ihren Zwist hinein? Er wollte nichts damit zu tun haben. »Ich danke schön, Ser, aber ich habe Dinge zu erledigen.« Er fühlte sich nicht wohl mit soviel Münzen. Je früher er den Stählernen Pate bezahlte und seine Rüstung bekam, desto glücklicher würde er sein.
    Ser Steffon sah ihn geringschätzig an. »Der Heckenritter hat zu tun.« Er schaute sich um und fand einen anderen potentiellen Gegner in der Nähe. »Ser Grance, seid gegrüßt. Tretet gegen mich an. Ich kenne jeden kläglichen Trick, den mein Vetter Raymun draufhat, und es scheint, als müßte Ser Duncan zu seinen Hecken zurückkehren. Kommt, kommt.«
    Dunk stakste mit rotem Gesicht davon. Er selbst kannte nicht viele Tricks, klägliche oder sonstige, und er wollte nicht, daß ihn vor dem Turnier jemand kämpfen sah. Der alte Mann hatte immer gesagt, je besser man seinen Widersacher kannte, um so leichter konnte man ihn besiegen. Ritter wie Ser Steffon besaßen gute Augen und sahen die Schwächen eines Mannes auf den ersten Blick. Dunk war kräftig und schnell, sein Gewicht und seine Reichweite wirkten zu seinen Gunsten, aber er gab sich nicht einen Augenblick der Illusion hin, daß er es an Geschick mit diesen anderen aufnehmen konnte. Ser Arlan hatte ihn unterrichtet, so gut er konnte, aber der alte Mann war nicht einmal in seiner Jugend einer der größten Ritter gewesen. Große Ritter verbrachten ihr Leben nicht auf der Wiese oder starben am Rand einer verschlammten Straße. Das wird mir nicht passieren, schwor sich Dunk. Ich werde ihnen zeigen, daß ich mehr als ein Heckenritter sein kann.
    »Ser Duncan.« Der jüngere Fossoway sputete sich, ihn einzuholen. »Ich hätte euch nicht drängen sollen, gegen meinen Vetter anzutreten. Ich war wütend über seine Arroganz, und Ihr seid so groß, da dachte ich . . . nun, es war falsch von mir. Ihr tragt keine Rüstung. Er hätte Euch die Hand gebrochen, wenn er könnte, oder ein Knie. Er schlägt Männer gern auf dem Übungsgelände zusammen, so daß sie verletzt und damit verwundbar sind, sollte er beim Turnier auf sie treffen.«
    »Euch hat er nichts gebrochen.«
    »Nein, aber ich bin sein eigen Fleisch und Blut, auch wenn er vom älteren Ast des Apfelbaums abstammt, wie er mir zu versichern nie müde wird. Ich bin Raymun Fossoway.«
    »Seid gegrüßt. Werdet Ihr und Euer Vetter am Turnier teilnehmen?«
    »Er ganz

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