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Der siebte Schrein

Der siebte Schrein

Titel: Der siebte Schrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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gemahne ich Euch, die Jungen und Unschuldigen zu beschützen.« Die linke. »Im Namen der Maid gemahne ich Euch, alle Frauen zu beschützen . . .«
    Dunk ließ sie stehen und empfand zu gleichen Teilen Erleichterung und Schuldgefühle. Uns fehlt immer noch einer, dachte er, während Ei ihm Donner hielt. Wo soll ich einen weiteren Mann finden? Er wendete das Pferd und ritt langsam zur Zuschauertribüne, wo Lord Ashford wartete. Vom nördlichen Ende des Geländes kam Prinz Aerion auf ihn zu. »Ser Duncan«, sagte er fröhlich, »es sieht so aus, als hättet Ihr nur fünf Kämpen.«
    »Sechs«, sagte Dunk. »Ser Lyonel schlägt gerade Raymun Fossoway zum Ritter. »Wir werden zu sechst gegen sieben kämpfen.« Er wußte, Männer hatten schon unter weit ungünstigeren Verhältnissen gewonnen.
    Aber Lord Ashford schüttelte den Kopf. »Das ist nicht gestattet, Ser. Wenn Ihr keinen weiteren Ritter findet, der für Euch eintritt, werdet Ihr der Verbrechen schuldig gesprochen, die man Euch zur Last legt.«
    Schuldig, dachte Dunk. Schuldig, daß ich einen Zahn gelockert habe. Und dafür muß ich sterben. »M´Lord, einen Augenblick, bitte.«
    »Gewährt.«
    Dunk ritt langsam am Zaun entlang. Auf der Zuschauertribüne drängten sich die Ritter. »M´Lords«, rief er ihnen zu, »erinnert sich keiner von Euch an Ser Arlan von Pennytree? Ich war sein Knappe. Wir haben vielen von Euch gedient. Haben an Euren Tischen gegessen, in Euren Unterkünften geschlafen.« Er sah Manfred Dondarrion auf der höchsten Stufe. »Ser Arlan hat sich in den Diensten Eures Herrn Vaters eine Verwundung zugezogen.« Der Ritter sagte etwas zu der Lady an seiner Seite und schenkte ihm keine Beachtung. Dunk war gezwungen, weiter zu reiten. »Lord Lannister, Ser Arlan hat Euch in einem Turnier vom Pferd gestoßen.« Der Graue Löwe betrachtete die Handschuhe an seinen Händen und weigerte sich standhaft, den Kopf zu heben. »Er war ein guter Mann und hat mich gelehrt, ein Ritter zu sein. Nicht nur mit Schwert und Lanze, sondern auch mit seiner Ehre. Ein Ritter beschützt die Unschuldigen, sagte er. Nichts anderes habe ich getan. Ich brauche noch einen Ritter, der an meiner Seite kämpft. Einen, mehr nicht. Lord Caron? Lord Swann?« Lord Swann lachte leise, als Lord Caron ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Dunk hielt vor Ser Otho Bracken und senkte die Stimme. »Ser Otho, alle kennen Euch als mächtigen Kämpen. Ich bitte Euch, reiht Euch bei uns ein. Im Namen der alten und der neuen Götter. Meine Sache ist gerecht.«
    »Das mag sein«, entgegnete der Rohe Bracken, der wenigstens den Anstand hatte, ihm zu antworten, »aber es ist Eure Sache, nicht meine. Ich kenne Euch nicht, Junge.«
    Tief betrübt wirbelte Dunk mit Donner herum und ritt die Reihen blasser kalter Männer ab. Verzweiflung ließ ihn brüllen. »Sind keine wahren Ritter unter euch?«
    Nur Schweigen schlug ihm entgegen.
    Auf der anderen Seite des Feldes lachte Prinz Aerion. »Den Drachen verspottet man nicht«, rief er aus.
    Dann ertönte eine Stimme. »Ich werde an Ser Duncans Seite kämpfen.«
    Ein schwarzer Hengst tauchte aus dem Nebel beim Fluß auf; ein schwarzer Ritter saß auf seinem Rücken. Dunk sah den Drachenschild und den roten Emaillekamm mit den drei brüllenden Köpfen auf dem Helm. Der junge Prinz. Ihr Götter, ist er es wahrhaftig?
    Lord Ashford hatte denselben Gedanken. »Prinz Valarr?«
    »Nein.« Der schwarze Ritter hob das Visier seines Helms. »Ich hatte nicht gedacht, daß ich am Turnier von Ashford teilnehmen würde, mein Lord, daher brachte ich keine Rüstung mit. Mein Sohn war so freundlich, mir seine zu leihen.« Prinz Baelor lächelte fast traurig.
    Die Ankläger reagierten verwirrt, wie Dunk sehen konnte. Prinz Maekar trieb sein Reittier vorwärts. »Bruder, hast du den Verstand verloren?« Er zeigte mit dem gepanzerten Finger auf Dunk. »Dieser Mann hat meinen Sohn angegriffen.«
    »Dieser Mann hat die Schwachen beschützt, wie es jeder wahre Ritter tun muß«, antwortete Prinz Baelor. »Sollen die Götter entscheiden, ob er richtig oder falsch gehandelt hat.« Er zog am Zügel, wendete Valarrs riesigen Rappen und trabte zum Südende des Felds.
    Dunk lenkte Donner an seine Seite, und die anderen Verteidiger versammelten sich um sie herum: Robyn Rhysling und Ser Lyonel, die Humfreys. Alles gute Männer, aber sind sie gut genug? »Wo ist Raymun?«
    »Ser Raymun, wenn es recht ist.« Er kam hinzugaloppiert, ein grimmiges Lächeln erhellte sein Gesicht unter dem

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