Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
versucht, sich zwischen sie und den Fußboden zu legen, wenn sie hinfällt. Wenn sie auf dem Boden liegt, lecken sie ihr übers Gesicht und die Hände, bis sie wieder bei Bewusstsein ist. Sie lassen keinen anderen Menschen in ihre Nähe, wenn sie sich in diesem Zustand befindet. Ist sie in einem anderen Zimmer als die Hunde, kommen sie kurz vor einem Anfall in ihr Zimmer gelaufen und bleiben bei ihr, bereit, ihr auf die gleiche Weise zu helfen. Ihr Mann hat das oft erlebt und kann dieses Verhalten bezeugen.«
Interessanterweise wissen diese Hunde auch im Voraus, wenn die Frau heimkommt. Ihr Mann hat entdeckt, dass sie »unruhig werden und zur Haustür gehen, bevor sie vom Einkaufen zurückkommt (zu unregelmäßigen Zeiten). Sie legen dieses Verhalten 20 bis 30 Minuten vor ihrer Ankunft an den Tag.« Wenn diese Hunde auf die Absicht der Frau heimzukommen telepathisch reagieren können, dann könnten vielleicht ihre Reaktionen auf bevorstehende epileptische Anfälle, wenn sie sich in einem anderen Raum befinden, ebenfalls etwas mit Telepathie zu tun haben. Aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen diesen beiden Reaktionen: Das Heimkommen hängt mit einer bewussten Absicht zusammen – aber der Beginn eines Anfalls erfolgt weder bewusst noch beabsichtigt.
Haustiere und Diabetiker
Manche Hunde, die Diabetikern gehören, schlagen Alarm, wenn der Blutzuckerspiegel ihres Halters gefährlich niedrig ist. Solche hypoglykämischen Anfälle können zu Komata, epileptischen Anfällen und sogar zum Tod führen.
Alan Harberd aus Chatham in Kent beispielsweise hat einen Collie namens Sam, der ihn warnt, wenn ihm eine Hypoglykämie droht. Passiert dies, wenn Alan schläft, weckt Sam ihn auf, bevor er ins Koma verfällt. »Mein Blutzuckerspiegel ist dann zwar niedrig, aber nicht so sehr, dass ich nicht noch aufstehen und etwas dagegen unternehmen könnte. Manchmal ist es ziemlich kritisch, aber wie er das macht, ist schon unheimlich.«
Eine erste Umfrage zu diesem Thema wurde 1992 in der Fachzeitschrift Diabetic Medicine von einer Gruppe von Krankenhausärzten am Bristol and Berkley Health Centre in Gloucestershire veröffentlicht. Dabei waren 43 Patienten befragt worden, die unter Hypoglykämie gelitten hatten und Haustiere besaßen. 15 sagten, sie hätten Reaktionen bei ihren Tieren beobachtet. 14 dieser Tiere waren Hunde. Sie halfen ihren Besitzern, indem sie bellten, Nachbarn holten oder andere angemessene Reaktionen zeigten. [253]
Auch manche Katzen schlagen Alarm und wecken ihre Besitzer in der Nacht, wenn deren Blutzuckerspiegel gefährlich niedrig ist. Im Jahr 2000 veröffentlichte das British Medical Journal eine Studie der Universität Liverpool mit dem Titel »Nichtinvasive Diagnose von Hypoglykämie mit Hilfe eines neuartigen, voll biokompatiblen und patientenfreundlichen Alarmsystems« – das heißt, eines Hundes. In einem der Fallbeispiele hatte eine 74-jährige Diabetikerin wöchentlich bis zu zwei hypoglykämische Anfälle, meist am Nachmittag oder manchmal nachts: »Im letzten Jahr hat sich ihre sieben Jahre alte Mischlingshündin Susie während der hypoglykämischen Attacken der Patientin merkwürdig verhalten. Nachts wurde sie von Susie geweckt und merkte, dass sie einen hypoglykämischen Anfall hatte. Susie legt sich erst wieder schlafen, nachdem die Patientin Kohlehydrate zu sich genommen hat und ihre Symptome aufgehört haben – ihr Mann schläft interessanterweise die ganze Zeit weiter. Ein anderes Mal hat Susi … die Patientin daran gehindert, das Haus zu verlassen, bis sie etwas gegessen hat, damit ihr Blutzuckerspiegel wieder normal ist.« [254]
Wie können Hunde so etwas wissen? Die Autoren der Liverpooler Studie wiesen darauf hin, dass ein direkter Kontakt mit der Patientin nicht erforderlich gewesen sei, und behaupteten, Schweißausbrüche und Muskelzittern könnten möglicherweise Hinweise gegeben haben. Dann fügten sie hinzu: »Wir sind geneigt, an die Vorstellung vom ›sechsten Sinn‹ zu denken, den man Hunden gemeinhin zuschreibt, räumen aber ein, dass dies erst noch durch weitere Forschungen untermauert werden muss.« [255]
Krebs diagnostizieren
Mehrere Haustierbesitzer erklären, ihre Tiere hätten dazu beigetragen, Krebs und andere Leiden zu diagnostizieren, und über einige Fälle hat die medizinische Literatur berichtet. Hywel Williams und Andrew Pembroke vom Dermatology Department des King’s College Hospital in London berichteten von einer Frau, die an ihre Klinik
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