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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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wo sie sich befindet.« Aufbauend auf dieser Erfahrung hat Support Dogs anschließend eine Reihe anderer Hunde darauf trainiert, ihre Halter auf bevorstehende Anfälle aufmerksam zu machen.
    In den USA wird das Abrichten von Hunden auf das Alarmieren vor Anfällen vom National Service Dog Centre der Delta Society koordiniert. [250] Die Delta Society bemüht sich auch darum, die Öffentlichkeit verstärkt auf Diensthunde generell aufmerksam zu machen. Während Führhunde für Blinde mittlerweile weithin anerkannt sind und in Läden und Restaurants zugelassen werden, wo sich Haustiere normalerweise nicht aufhalten dürfen, weiß die Öffentlichkeit weniger Bescheid über hörende Hunde für Gehörlose, Hilfshunde für Behinderte und Hunde, die vor Anfällen warnen. Christine Murray beispielsweise wurde daran gehindert, mit ihrer Hündin Annie einige Restaurants und Läden in Virginia zu betreten. »Ich versuche ihnen immer klarzumachen, dass das eine Anfallhündin ist, aber sie glauben mir nicht.« [251] Wenn solche Anfallhunde bekannter werden, müsste sich dieses Problem von selbst erledigen.
    Bei einer neueren Untersuchung hat Val Strong zusammen mit mehreren Experten für Epilepsien herausgefunden, dass die meisten Menschen, die einen Anfallhund bekamen, davon regelrecht profitierten: Sie bekamen weniger Anfälle. [252] Die Warnungen der Hunde vermittelten ihnen ein stärkeres Wohlbefinden und Selbstvertrauen und damit ein aktiveres Leben, so dass die Häufigkeit von Anfällen abnahm.
    Wieso wissen sie Bescheid?
    Bislang ist die Fähigkeit von Hunden, epileptische Anfälle vorauszuahnen, praktisch noch nicht erforscht worden, und niemand weiß, wie die Tiere das machen.
    Die drei am häufigsten aufgestellten Theorien lauten:
Das Tier bemerkt subtile Verhaltensänderungen oder ein Muskelzittern, das dem Menschen nicht bewusst ist.
Es spürt elektrische Störungen im Nervensystem, die mit einem bevorstehenden Anfall verbunden sind.
Es nimmt bestimmte Gerüche wahr, die vom Menschen vor einem Anfall abgesondert werden.
    Alle drei Möglichkeiten würden es erfordern, dass der Hund sich ziemlich nahe beim Menschen befindet. Ja, um elektrische Veränderungen im Nervensystem wahrzunehmen – falls dies überhaupt möglich ist –, müsste der Hund schon ganz besonders nah beim Menschen sein. Man würde also nicht davon ausgehen können, dass die Hunde reagieren, wenn sie außer Seh- oder Riechweite sind.
    Doch manche Hunde reagieren anscheinend auf die Gedanken und Absichten ihrer Halter über größere Entfernungen hinweg, und einige wissen offenbar auch Bescheid, wenn sie einen Unfall haben oder sterben, selbst wenn sie Hunderte von Kilometern weit weg sind. Es könnte sich daher lohnen, die zusätzliche Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die Hunde nicht einfach bloß auf subtile sensorische Hinweise reagieren, sondern vielleicht Signale von einer Beschaffenheit aufschnappen, die die Wissenschaft noch nicht kennt. Können Hunde noch vor Anfällen warnen, wenn ihr Halter außer Sicht ist und sich in einiger Entfernung von ihnen befindet?
    Normalerweise entfernen Epileptiker sich nicht gern von ihrem Hund, denn er soll sie ja warnen, wenn ein Anfall droht. Ich kenne aber drei Fälle, in denen der Hund dennoch Bescheid weiß, wenn er sich in einem anderen Raum befindet. Steven Beasant aus Grimsby in Lincolnshire wird von seinem Mischlingshund Jip regelmäßig vor bevorstehenden Anfällen gewarnt. Normalerweise folgt Jip ihm bei Fuß und hält sich vor einem Anfall ganz in seiner Nähe auf, und wenn Steven sich hinsetzt, springt ihm der Hund auf den Schoß. Aber Steren meint, manchmal komme Jip »aus der Küche herausgeschossen, und dann drückt er mich auf den Sessel«. Auf welche Signale Jip also auch immer reagiert – er kann sie auch in einem anderen Raum spüren. Das vermochte offenbar auch Sadie, eine Dobermannhündin, die Barbara Powell aus Wolverhampton gehörte. Bevor sie im Alter von 13 Jahren starb, warnte Sadie ihre Besitzerin durch Winseln vor drohenden Anfällen. Das tat sie normalerweise, wenn sie sich im selben Zimmer befand, aber manchmal war sie auch in einem anderen Raum.
    Dr. Peter Halama, ein Hamburger Neurologe, hat eine Epilepsiepatientin, deren Hunde auch reagieren, wenn sie in einem anderen Raum sind:
»Vor einem Anfall halten sich ihre Hunde (zwei Mischlinge, ein Männchen, ein Weibchen) ganz in ihrer Nähe auf, und sobald der Anfall auftritt, versuchen sie ihr zu helfen. Einer von ihnen

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