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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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Doch die Chinesen geben sich hinsichtlich ihrer Erfolge bescheiden und weisen selbst darauf hin, dass ihre Methode am besten funktioniert, wenn sie bei Erdbeben mit Vorbeben angewendet wird, wie in Haicheng. [272]
    Yanong Pan, Professor an der Universität Chaohu in der Provinz Anhul, war einer der Wissenschaftler, die sich mit dem Studium der Vorzeichen von Erdbeben in den 1970er Jahren befassten, und ist überzeugt, dass viele Tiere Erdbeben im Voraus spüren können. Jahrelang wurden Millionen Chinesen auf das ungewöhnliche Verhalten von Tieren aufmerksam gemacht, und zwar in Versform. Professor Pan hat mir freundlicherweise einige Beispiele davon zugeschickt:
    »Vor dem Erdbeben weisen Tiere verschiedene Eigenheiten oder Gefühle auf. Am wichtigsten ist es, sie im Auge zu behalten, falls etwas geschieht. Pferde, Esel, Kühe, Ziegen wollen nicht mehr in ihre Ställe zurückkehren. Mäuse fliehen in Gruppen aus den Häusern. Die Hühner flattern auf Bäume, und Schweine versuchen, ihre Koben zu zerstören. Enten und Gänse haben Angst, ins Wasser zu gehen, Hunde bellen vor Kummer und Schmerz. Überwinternde Schlangen erwachen ungewöhnlich früh. Schwalben, Tauben und andere Vögel fliegen davon. Kaninchen richten die Ohren auf, springen herum und stoßen mit Gegenständen zusammen. Fische haben das Gefühl, bedroht zu sein, und halten sich nahe der Wasseroberfläche, ohne sich zu bewegen. Passt sorgsam auf, jeder in seiner Familie; beobachtet, was geschieht, zieht daraus eure Schlüsse, und wenn ihr sicher seid, teilt es den Behörden so früh wie möglich mit.«
    2010 teilte Professor Pan mir mit, dass die chinesischen Behörden nicht mehr die allgemeine Bevölkerung zur Erdbebenvorhersage hinzuziehen. Inzwischen seien nur noch offizielle Beobachter damit betraut. Das ist bedauerlich: China hat die Chance, der Welt mit gutem Beispiel voranzugehen bei der Entwicklung von Frühwarnsystemen durch Beteiligung der Massen.
    Forschungsversuche mit Tieren in Kalifornien
    Soweit ich weiß, wird im Westen gegenwärtig keine offizielle Forschung über das Vorausahnen von Erdbeben durch Tiere betrieben. Tierverhaltensforscher ignorieren das Thema, ebenso Seismologen, die ihre Aufmerksamkeit ganz auf physikalische Messungen mit Instrumenten konzentrieren. Angesichts der Erfolge der Chinesen erscheint dies als ein bemerkenswertes Versäumnis.
    Mein Kollege David Jay Brown und ich haben in den 1990er Jahren in Kalifornien ein Forschungsprogramm durchgeführt, um mehr über ungewöhnliches Verhalten von Tieren herauszufinden, nämlich vor dem Beben von Loma Prieta am 17. Oktober 1989, das große Schäden in Santa Cruz, im Silicon Valley und in anderen Teilen von Nordkalifornien anrichtete, sowie dem Northridge-Beben vom 17. Januar 1994, dessen Epizentrum im San Fernando Valley in den Vororten von Los Angeles lag.
    In beiden Gegenden hatten tatsächlich viele Menschen ein merkwürdiges und scheinbar unerklärliches Verhalten an Haustieren wie an wilden Tieren bemerkt. Renata McKinstry aus San José in Kalifornien berichtete: »Meine Cockerspanielhündin hatte wirklich große Angst. Ihre Augen waren riesengroß, und ständig lief sie herum. Immer wieder kam sie zu mir und ging wieder weg, als ob sie mir zu sagen versuchte: ›Du musst auch rausgehen.‹ Ich dachte, dieser Hund ist verrückt geworden, und war richtig wütend. Etwa eine Stunde später ereignete sich das Erdbeben.«
    Die meisten Berichte, die wir bekommen haben, handeln von Hunden und Katzen, was wohl schlicht an der Tatsache liegt, dass dies die am weitesten verbreiteten Haustiere sind. Da hieß es dann, Hunde hätten ohne ersichtlichen Grund gebellt, geknurrt, geheult, gewinselt, sie seien herumgelaufen, hätten sich versteckt oder Anzeichen von Nervosität, Unruhe und Aufgeregtheit bekundet. Katzen wirkten nervös oder verstört, und viele rannten hinaus oder versteckten sich. Es reagierten aber auch andere Tiere. Käfigvögel wurden sehr unruhig, Pferde rannten auf ungewöhnliche Weise herum, Ziegen wurden aufgeregt, und einige Hühner hörten auf, Eier zu legen. Und manche Menschen bemerkten, dass kurz vor dem Erdbeben eine merkwürdige Stille eintrat, als Wildvögel und Grillen zu singen aufhörten.
    Manche Tiere wiesen Anzeichen von Angst und Aufregung mehrere Tage vor den Erdbeben von Loma Prieta und Northridge auf. Andere reagierten Stunden davor und wieder andere erst wenige Minuten.
    Sogar Emus reagierten. Diese mit den Straußen verwandten Riesenvögel

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